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Pressemitteilung vom 06.11.2025
Region
Brücken bauen in Israel: Igal Avidans Einblicke
Igal Avidan, israelischer Journalist und Autor, präsentierte im Forum Sankt Peter in Montabaur sein Buch "Es wurde Licht". Die Lesung bot den Zuhörern bewegende Geschichten über das Zusammenleben von jüdischen und arabischen Israelis.
V.l.: Diakon Marco Rocco, Dr. Katharina Sauer (katholische Religionspädagogik), Igal Avidan, Dr. Georg Poell (katholische Erwachsenenbildung) und Pastoralreferent Markus
Neust (Pfarrei St. Peter Montabaur). (Quelle: Gunnar Bach)Montabaur. Organisiert von der Pfarrei Sankt Peter, dem Regionspädagogischen Amt Montabaur und der Katholischen Erwachsenenbildung fand eine eindrucksvolle Autorenlesung mit Igal Avidan statt. Der 1962 in Tel Aviv geborene Journalist hat Englisch, Informatik und Politikwissenschaften studiert und sich intensiv mit den Ereignissen nach den Gewaltausbrüchen im Mai 2021 in verschiedenen israelischen Städten beschäftigt. In seinem Buch porträtiert er Menschen, die trotz Gewalt und Misstrauen Wege der Verständigung finden.

Avidan erzählte von Fadi Kasse, einem arabischen Krankenpfleger in Akko, der einem jüdischen Mann das Leben rettete, sowie von Uri Jeremias, dessen Restaurant in Unruhen zerstört wurde und der den Wiederaufbau als Friedenssymbol wagte. Auch Orte wie der Kibbuz Yad Mordechai und der bilinguale Kindergarten "Hand in Hand" in Jaffa verdeutlichen diesen Geist des Brückenbauens.

Avidan beleuchtete zudem die Identitätskonflikte arabischer Israelis, die sich oft ausgeschlossen fühlen in einem Staat, der sich als "jüdisch und demokratisch" definiert. Er rief zu mehr gegenseitigem Zuhören und Respekt auf und plädierte für eine ausgewogene mediale Berichterstattung. Abschließend betonte Avidan: "Wo Unmenschlichkeit herrscht, versuche, Mensch zu sein." Sein Buch lädt dazu ein, diese Haltung auch nach dem Massaker am 7. Oktober 2023 im eigenen Denken und Handeln umzusetzen. (PM/Red)
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