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Nachricht vom 21.07.2025 |
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Region |
Rheinland-Pfalz testet Telemedizin in Gefängnissen - Pilotprojekte starten 2024 |
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Die Justizvollzugsanstalten in Rheinland-Pfalz stehen vor einer innovativen Herausforderung: Der Einsatz von Telemedizin soll die medizinische Versorgung der Häftlinge optimieren. |
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Mainz. In den Justizvollzugsanstalten Frankenthal und Koblenz wird ab dem kommenden Jahr ein Pilotprojekt zur Telemedizin gestartet. Das Justizministerium in Mainz erklärte, dass diese Technologie das bestehende medizinische Angebot ergänzen und nicht ersetzen solle. Die zunehmenden Schwierigkeiten, Mediziner für den Justizvollzug zu gewinnen, seien laut Justizminister Philipp Fernis (FDP) ein entscheidender Grund für diesen Schritt. Auch für Gefangene sei es komplizierter geworden, Termine bei Fachärzten oder in medizinischen Versorgungszentren zu bekommen. Nicht alle Erkrankungen könnten in den medizinischen Abteilungen der JVAs oder im Justizvollzugskrankenhaus Wittlich behandelt werden.
Im Fokus der telemedizinischen Sprechstunden stehen insbesondere die Fachbereiche Rheumatologie, Dermatologie und Kardiologie. Der Minister betonte, dass Telemedizin bereits in anderen Bundesländern erfolgreich eingesetzt werde und auch in Rheinland-Pfalz eine sinnvolle Ergänzung darstelle. Ein weiterer Vorteil ist die Reduzierung des Personalaufwands, da die Begleitung von Häftlingen zu externen Arztbesuchen oft kurzfristig und kaum planbar ist. Zudem besteht bei solchen Ausführungen die Gefahr von Flucht- oder Befreiungsversuchen. Ein Beispiel hierfür ist ein Vorfall im Dezember letzten Jahres, als vermummte Personen einen Untersuchungsgefangenen während eines Arztbesuchs in Ludwigshafen befreiten.
Justizminister Fernis sieht in der Telemedizin eine Möglichkeit, "sicherheitsrelevante und personalintensive Situationen effektiv zu reduzieren", während gleichzeitig die medizinische Behandlung der Gefangenen effizienter gestaltet werden könne. (dpa/bearbeitet durch Red) |
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Nachricht vom 21.07.2025 |
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