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Nachricht vom 03.07.2025
Rheinland-Pfalz
Neue Landkinderarztquote soll Versorgung in Rheinland-Pfalz stärken
Um dem Mangel an Kinderärzten, insbesondere in ländlichen Regionen von Rheinland-Pfalz, entgegenzuwirken, wird ab dem Sommersemester 2026 eine neue Landkinderarztquote eingeführt. Diese Maßnahme betrifft die Vergabe von Medizinstudienplätzen und soll langfristig die ärztliche Versorgung verbessern.
Symbolbild (Foto: Pixabay)Mainz. In Rheinland-Pfalz wird ab dem Sommersemester 2026 eine Landkinderarztquote bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen eingeführt. Drei Prozent der Studienplätze sollen an Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, eine fachärztliche Weiterbildung in der Kinder- und Jugendmedizin zu absolvieren und mindestens zehn Jahre als Kinder- und Jugendarzt in bedürftigen Gebieten tätig zu sein. Die Ampelfraktionen sowie die AfD-Fraktion stimmten für die Änderung des Gesetzes zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, während sich die CDU-Fraktion enthielt.

Die Quote soll ähnlich wie die bestehende Landarztquote wirken, die bei 6,3 Prozent liegt. Zudem gibt es eine weitere Quote von 1,5 Prozent für den öffentlichen Gesundheitsdienst. Der SPD-Abgeordnete Oliver Kusch bezeichnete die neue Quote als wichtigen Baustein gegen den Kinderarztmangel. Im Gegensatz dazu kritisierte der CDU-Abgeordnete Christoph Gensch die Maßnahme als "Schaufensterpolitik", die erst in elf Jahren Wirkung zeige. Er betonte, dass es an Ausbildungsplätzen fehle und die Landesregierung hier ansetzen müsse.

FDP-Fraktionschef Steven Wink entgegnete, dass mehr Studienplätze nicht automatisch die Versorgung verbessern, da nicht alle Absolventen in die ärztliche Versorgung gingen. Einige entschieden sich für das Ausland oder Tätigkeiten in der Wirtschaft. Gesundheitsstaatssekretärin Nicole Steingaß (SPD) hob hervor, dass die Landkinderarztquote helfen solle, regionale Unterschiede auszugleichen. Die Landarztquote habe sich bereits bewährt, da es mehr Bewerber als Plätze gebe. Zusätzlich werde durch Niederlassungsförderung und Förderung ambulanter Weiterbildung akut gehandelt.

(dpa/bearbeitet durch Red)
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