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Nachricht vom 24.05.2025
Region
Nicole nörgelt … über Messerstechereien im ganzen Land
Gleich drei Städte in Deutschland waren in der vergangenen Woche in den Schlagzeilen, aber keineswegs in irgendeiner Weise positiv. Nein, da stechen elf und 13 Jahre alte Grundschüler mit Messern aufeinander ein und zahlreiche Menschen werden in Hamburg verletzt. Was ist hier in den letzten Jahren passiert, dass sich solche Nachrichten häufen?
(Symbolfoto)GLOSSE! Berlin und Remscheid – zwei Städte, zwei durchaus ähnliche Geschichten, die nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch wach machen sollten. Was ist mit den Kindern in diesem Land geschehen, dass sich Grundschüler, statt sich zu streiten und wieder zu vertragen, mit Messern aufeinander losgehen? Warum lernen Kinder keinen normalen sozialen Umgang mehr miteinander, bei dem Probleme einfach durch einen ganz normalen verbalen Streit gelöst werden?

Erziehung gehört nicht nur in die Schule
Es kann und darf nicht sein, dass jegliche Art der Erziehung aus dem Elternhaus in die Kindertagesstätten und Schulen verlagert wird. Sozialkompetenz wird in den ersten Lebensjahren im Elternhaus angelegt und dazu gehört auch eine gewisse Streitkultur und Umgang mit Konflikten. Offensichtlich findet das aber nicht mehr überall statt. Vielleicht sollte der Weg einfach mal zurück zum Brettspiel und in den Sportverein gehen, statt vor die Playstation, um im Grundschulalter unkontrolliert online Ego-Shooter zu spielen. Liegt es nicht eventuell auch daran, dass viele Kinder die natürliche Distanz dazu verlieren, eine Schwelle zu übertreten – eine Schwelle, bei der Waffen ohne weiteres Nachdenken über die Konsequenzen einfach benutzt werden? Weil es im Computer ja schließlich keine Toten gibt, sondern einfach immer neue Leben. Aber es ist ja einfacher, die Kinder vor den Bildschirm zu setzen, als sich mit ihnen zu befassen und die Schuld den Lehrern und Erziehern zuzuschieben, wenn die "lieben Kleinen" sich absolut nicht benehmen können.

Angst in der Öffentlichkeit
Gleichzeitig sticht eine Frau am Hamburger Bahnhof wild um sich und verletzt viele Menschen, ohne dass jemand eingreift. Warum gibt es hier keinen, der sie daran hindert? Offensichtlich haben die Schilder für "Messerfreie Zone" (zwischen 22 und fünf Uhr - ganz wichtig), die inzwischen überall aufgestellt werden, wohl doch nicht die gewünschte Wirkung. Total logisch, dass jeder potentielle Messerstecher genau an diesem Schild stehen bleibt, das Messer aus der Tasche in den Mülleimer befördert oder umdreht und von seinen Plänen absieht. Völlig verständlich, dass das funktioniert. Vor allem passiert das alles grundsätzlich nur in der vorgegebenen Zeit. Wie viele Menschen überlegen sich inzwischen, ob sie zu großen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen überhaupt gehen oder nicht lieber verzichten, da sich ja die Berichte über Angriffe auf Besucher von Veranstaltungen häufen.

Aber das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass Messer in jedem Haushalt, in jeder Küche, in jedem Schuppen oder in der Werkstatt liegen und somit kaum zu kontrollieren ist, wer sich eins nehmen kann. Hier muss das Umdenken im Kopf anfangen, Schilder mit Verbotszonen lösen dieses Problem wohl eher nicht.

In diesem Sinne, liebe Leser, passen Sie auf sich und Ihre Liebsten auf und lassen Sie sich nicht entmutigen. Wenn beim Thema Zivilcourage alle mitmachen, kann man Vieles bewirken.

Ihre Nicole

Definition einer Glosse
Als Glosse wird ein kurzer journalistischer Text bezeichnet, in dem sich der Autor mit aktuellen Nachrichten auf satirische Art und Weise auseinandersetzt. Die Themen einer Glosse können sowohl gesellschaftlich wichtig als auch witzig oder kurios sein.
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Quelle: 1748088071