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Nachricht vom 13.05.2025
Region
Wirges feierte die Verleihung der Stadtrechte vor 50 Jahren
Kinder, wie die Zeit vergeht: Am 10. Mai jährte sich zum 50. Mal der Jahrestag der Verleihung der Urkunde, mit der dem damaligen Dorf Wirges die Stadtrechte zugesprochen wurden. Innenminister Heinz Schwarz überreichte am 10. Mai 1975 die Urkunde an den damaligen Bürgermeister von Wirges, Erhard Olschewski.
(Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)Wirges. Am 10. Mai dieses Jahres jährte sich zum 50. Mal der Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte an Wirges. Heinz Schwarz bekleidete 1975 das Amt des rheinland-pfälzischen Innenministers und überreichte am 10. Mai 1975 bei einem Festakt die Urkunde an den damaligen Bürgermeister von Wirges, Erhard Olschewski.

Aus diesem historischen Anlass hatte die Stadt Wirges ein Festprogramm erstellt und alle Bürger und Interessierten in das Bürgerhaus von Wirges eingeladen.

Innenveranstaltung trotz strahlendem Wetter
Vorab muss leider konstatiert werden, dass zu der Festveranstaltung relativ wenige Besucher erschienen waren, im Gegensatz zu 1975, als die Stadtrechte verliehen wurden. Die Gründe sind vielfältig und können nicht nur bei den Verantwortlichen gesucht werden. Es ist verständlich, dass die Stadt Wirges die Jubiläumsfeier genau auf den Tag terminierte, an dem vor 50 Jahren Wirges zur Stadt wurde, nämlich am 10. Mai. Leider fanden am selben Tag in der Verbandsgemeinde Wirges mehrere Großveranstaltungen statt, unter anderem Konzerte mit Musikvereinen und Chören. Zudem herrschte am 10. Mai sogenanntes "Traum – oder Schwimmbadwetter", wie es schöner kaum sein könnte. Nur so ist zu erklären, dass viele Wirgeser lieber nicht zur Innenveranstaltung im Bürgerhaus kamen, sondern lieber im Grünen den wunderschönen Tag genossen.

Stadtbürgermeister Markus Schlotter begrüßte die Gäste
Dennoch ließ sich Stadtbürgermeister Markus Schlotter nichts anmerken und begrüßte umso herzlicher die nicht ganz so zahlreich erschienenen Besucher. Immerhin wurde die Jubiläumsveranstaltung durch die Anwesenheit einiger Bundes- und Kommunalpolitiker aufgewertet, die es sich nicht nehmen ließen, der Stadt zu gratulieren.

Unter anderem waren anwesend Gabriele Wieland, die Erste Kreisbeigeordnete des Westerwaldkreises, die Bundestagsabgeordneten Dr. Tania Machalet und Harald Orthey, Alexandra Marzi, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Wirges und Pfarrer Marc Stenger von der katholischen Pfarrei St. Bonifatius.

Markus Schlotter nannte seine Rede "Offizielle Zeremonie der Erinnerung", was bedeutete, dass er sich eingehend mit der Geschichte und Entwicklung von Wirges in den letzten 50 Jahren ausgiebig befasste. Gerade die Entwicklung und das Wachstum von Wirges, hätten die Zeit geprägt und wesentlich verändert. Er erinnerte daran, dass 1975 Helmut Schmidt Bundeskanzler gewesen wäre, der Vietnamkrieg endlich beendet wurde und Bayern München zum ersten Mal den Europapokal der Landesmeister gewonnen hätte. Seit 1975 wäre Wirges wirtschaftlich, gesellschaftlich und städtebaulich immer neuen Perspektiven gefolgt. Das ständige Wachsen von Aufgaben und der Bevölkerung sei der Beweis, dass man in Wirges durch das Schaffen guter Rahmenbedingungen die Attraktivität der Stadt weiter steigere.

Gute musikalische Unterstützung
Im weiteren Verlauf bereicherten der "Westerwaldchor" Wirges und der Akkordeonverein "Da Capo" musikalisch die Jubiläumsveranstaltung. Der "Westerwaldchor" interpretierte sogar das Lied "Min Jehann", welches nachweislich bereits vor 50 Jahren beim Festakt anlässlich der Verleihung der Stadtrechte gesungen wurde. "Da Capo" gefiel mit modernen Songs, so zum Beispiel "YMCA" und "Rock around the clock".

Krönender Abschluss des offiziellen Festprogramms war der Auftritt der Big Band aus Boden, die mit schmissigen Melodien für gute Stimmung sorgte, da auch inzwischen einige weitere Besucher das Bürgerhaus aufsuchten.

Kritik eines Besuchers
Beim Verlassen der Veranstaltung wurde der Autor dieses Artikels von einem sichtlich verärgerten Besucher angesprochen: "Sie sind doch von der Presse und können ruhig schreiben, was mich heute so wurmt. Ich war 1975 selbst bei der Verleihung der Stadtrechte dabei gewesen und empfand das als einen großen Schritt für Wirges. Heute interessiert sich kaum jemand dafür, weil es fast allen zu gut geht. Besonders ärgere ich mich darüber, dass kaum jemand vom aktuellen Stadtrat zu sehen ist. Gerade heute hätten alle anwesend sein müssen, um zu zeigen, dass sie hinter der Stadt Wirges stehen und nicht nur bei für sie besonderen Anlässen durch Anwesenheit glänzen."
(Wolfgang Rabsch)
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