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Nachricht vom 01.11.2011
Region
Wirtschaftstag der VR-Banken: Mittelstand ist näher am Kunden
Auch in diesem Jahr besuchte die heimische Westerwald Bank den Wirtschaftstag der Volks- und Raiffeisenbanken in Frankfurt am Main. Rund 60 Kunden konnte Vorstandssprecher Wilhelm Höser begrüßen, die gemeinsam spannende Ausführungen unter anderem zu Schuldenkrise und Energiewende erlebten.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler beim Wirtschaftstag in Frankfurt.Frankfurt/Westerwald. Energiewende, Zukunft der Mobilität, die Euro- und Schuldenkrise - diese Themen standen im Mittelpunkt des Wirtschaftstags der Volks- und Raiffeisenbanken in Frankfurt. Hierzu hatte die heimische Westerwald Bank auch in diesem Jahr wieder rund 60 Kunden aus der Region eingeladen, die dort unter anderem einen Vortrag von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler erlebten. Dessen Überzeugung zu den Euro-Beschlüssen des Vortages: „Wir sind auf einem guten Weg, obwohl viele Details noch geklärt werden müssen.“ Nun sei es wichtig, die Akzeptanz der Bürger für die Rettungsmaßnahmen zu sichern. Zudem forderte er einen permanenten Test der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Euro-Länder.

Komplex wie die Euro-Krise müssten auch die Antworten auf die Herausforderungen der Mobilität der Zukunft ausfallen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche in der Frankfurter Jahrhunderthalle. Er setzt auf einen Antriebsmix aus Verbrennungsmotoren, Wasserstoffantrieb und Elektromotoren. Der schnelle Ausstieg aus der Kernenergie habe die E.ON AG „kalt erwischt“, räumte deren Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Maubach ein. Eine der Konsequenzen bestehe darin, noch stärker auf erneuerbare Energien zu setzen. Um die ehrgeizigen Energieziele der Bundesregierung umzusetzen, müssten Leitungen quer durch Deutschland errichtet werden. Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung sei notwendig, damit weiterhin in Deutschland investiert werde. Die Energiewende indes komme von unten. Sie werde von den Kunden und Kommunen durchgesetzt. Davon ist Matthias Willenbacher, Vorstand der mittelständischen juwi Holding AG, überzeugt. Die Energieversorgung werde in jedem Fall künftig teurer, weshalb der Weg zu kostenlosen Quellen wie Wind und Sonne vorgezeichnet sei. Energielieferanten wie die Sonne oder Wind zu setzen, die kostenlos zur Verfügung stünden. Ludwig Georg Braun, Vorsitzender des Aufsichtsrats der B. Braun Melsungen AG, skizzierte, warum Innovationen in erster Linie aus dem Mittelstand kommen: „Mittelständler sind einfach näher am Kunden. In Großbetrieben sterben leider viele gute Ideen.“ Eine Analyse, die auch die mitgereisten Westerwälder teilten. „Die ausgesprochen gesunde, mittelständisch geprägte Wirtschaft des Westerwaldes hat auch aufgrund ihrer hohen Flexibilität erkennbar gut die Herausforderungen der zurückliegenden Jahre gemeistert“, unterstrich Wilhelm Höser, Vorstandssprecher der Westerwald Bank.

Mit den Technologieführern in Zukunftsmärkten befasste sich unter anderem Deutsche Bahn-Chef Rüdiger Grube, der die Komplexität des Verkehrsmittels Bahn deutlich machte: „Wir haben in Deutschland ein Verkehrsnetz von 34.000 Kilometern und transportieren pro Jahr so viele Menschen wie China und Indien Einwohner haben.“ Grube unterstrich, zu den Standortvorteilen Deutschlands gehöre die Planungs- und Investitionssicherheit. „Keine Angst vor Asien,“ proklamierte Julia Esterer, Geschäftsführerin der Dr.-Ing. Ulrich Esterer GmbH & Co. Fahrzeugaufbauten und Anlagen KG: „Deutschland hat eine fantastische Infrastruktur,“ so ihre Überzeugung. Allerdings müsse der Standort Deutschland mit mehr Visionen leben und die Bildungspolitik optimieren.
   
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