WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Pressemitteilung vom 23.04.2023
Politik
"Wie viel Grünzeug verträgt Selters?": Bürgerabend mit reger Diskussion
Rund 30 Teilnehmer diskutierten im Stadthaus über die Nachhaltigkeit der städtischen Grünanlagen. Der politische Verein Bürgerliste hatte unter dem Motto "Wie viel Grünzeug verträgt die Stadt Selters?" eingeladen. Gartenarchitektin Sonja Ziegler aus Dierdorf-Brückrachdorf zeigt in einem reich bebilderten Impulsvortrag die Vor- und Nachteile verschiedener Bepflanzungen auf.
"Wie viel Unordnung verträgt das städtische Grün in Selters?" (Foto oben: Bürgerliste Selters; Foto unten: Symbolbild, Quelle: Pixabay)Selters. Ziegler plädierte für mehr Staudenbeete, wie beispielsweise Lavendel, der Insekten anzieht, aber gleichzeitig Trockenheit gut vertragen kann. Schnell wurde deutlich, dass nachhaltige Bepflanzung mit finanzierbarem Pflegeaufwand nicht immer dem ästhetischen Anspruch der Bevölkerung gerecht wird. Sie formulierte daher die Frage des Abends etwas anders: "Wie viel Unordnung verträgt das städtische Grün?" Viele der Besucher zeigten sich gut informiert, hatten konkrete Fragen und brachten eigene Ideen ein, sodass es für den Moderator des Abends, Eckhard Schneider, leicht war, eine lebhafte Diskussion über zwei Stunden zu begleiten.

Die Stadt Selters verfügt über rund 100 unterschiedlich große Grünflächen. Vielfach drehte sich die Diskussion um die Fragen, ob eine Begrünung ökologisch sinnvoll und für die Region geeignet ist, und andererseits, ob die Kosten für die Pflege und das Pflanzen gerechtfertigt sind und ob es in der breiten Bürgerschaft Akzeptanz für diese Art der Bepflanzung geben kann. So ist es zum Beispiel für eine einfach aussehende Blühwiese meist nötig, den gesamten Boden aufwendig aufzuarbeiten. Manche der schon lange bestehenden Grünanlagen wurden von den Teilnehmern kritisiert. Bäume am Straßenrand hätten zu wenig Erdreich, Pflanzkübel seien fehlkonstruiert, weil Wasser nicht abfließen könne. und manche Beete würden von beauftragen Firmen nicht sachgemäß bearbeitet. Es gab aber auch zahlreiche Ideen von Beet-Patenschaften über Mini-Wälder ("Miyawaki-Wälder") bis hin zu ganz konkreten Vorschlägen für bestimmte Grünflächen der Stadt Selters.

Gabriele Wolters, 1. Vorsitzende der Bürgerliste Selters, sagte: "Wir werden viele der Vorschläge in der Fraktion der Bürgerliste Selters diskutieren und gegebenenfalls als Anträge an den Stadtrat formulieren". Das Format des Abends möchte die Bürgerliste aufgreifen und auch künftig zur Diskussion "heißer Eisen" bei einem Bürgerabend einladen. (PM)
Pressemitteilung vom 23.04.2023 www.ww-kurier.de