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Nachricht vom 17.03.2023
Region
Matto Barfuss entführte das Publikum in die zerbrechliche Welt Afrikas
Im Kapitol-Kino in Montabaur fand unlängst eine Multivisionsshow mit Matto Barfuss statt, die sich intensiv mit der höchst sensiblen Welt Afrikas befasste und bei den Zuschauern durch die Intensität der filmischen Dokumente starke Emotionen hervorrief. Matto Barfuss, ein weit gereister und weltbekannter Künstler, Abenteurer und Dokumentartierfilmer, entführte sein fasziniertes Publikum in die weite und wilde Welt Afrikas.
Matto Barfuss auf Tuchfühlung mit der Gepardenfamilie. (Fotos: Wolfgang Rabsch)Montabaur. Matto Barfuss führte persönlich durch das Programm, moderierte total unaufgeregt und vollkommen empathisch die von ihm selbst geschaffenen Aufnahmen. Manchen im Publikum blieb vor Staunen der Mund offen, denn die Aufnahmen zeigten, wozu Tiere in der Wildnis fähig sind, wenn Menschen sich ihnen anpassen. Die Verbindung von Barfuss, die er mit Geparden, Löwen, Berggorillas und Erdmännchen produzierte, zeugen von Vertrauen und Zuneigung, die man sich kaum vorstellen kann. Man muss es ganz einfach selbst gesehen haben, um zu verstehen, dass die Dokumentationen von Matto kein Fake sind, sondern durch unendlich viel Geduld und Ausdauer entstanden sind.

Wer ist dieser Matto Barfuss?
Der Künstler und Abenteurer Matto Barfuss hat wahrlich ein wildes Leben. In 25 Jahren bereiste er das wilde Afrika mehr als 90 mal. Da waren Besuche bei den Berggorillas in dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Kongo genauso wie Expeditionen zu geheimnisvollen Löwenrudeln. Berühmt wurde er aber als "Gepardenmann", weil er viele Monate auf allen Vieren unter wilden Geparden in der Serengeti lebte. 2017 veröffentlichte er den Kinofilm "Maleika“, der mit weit mehr als 120.000 Kinobesuchern in Deutschland für Furore sorgte und anschließend um die Welt ging.

Bereits mit zwölf Jahren wollte Matto Barfuss als Künstler Geschichten erzählen. Mit 14 Jahren scheiterte sein erster Versuch einen Kinofilm zu drehen daran, dass ihm das Geld ausging. Doch das alles war für ihn kein Grund, aufzugeben. "Ich wollte mit Bildern die Welt verändern", erzählte Matto. "Mein Ziel war der Arten- und Naturschutz". Seine Bestimmung hat er auf dem afrikanischen Kontinent gefunden. Er dokumentierte die Geschichten von Raubkatzen und Gorillas, gab ihnen eine Persönlichkeit und eine Stimme.
"Es war Liebe auf den ersten Blick", erzählte er mit leuchtenden Augen von seiner ersten Gepardin. Es musste so sein, denn er wurde akzeptiertes Familienmitglied. Zwei Jahre später traf er die Gepardentochter mit ihren ersten zwei Jungen und wurde nach all der langen Zeit sofort wieder in die Familie aufgenommen. Wieder ging es wochenlang auf allen Vieren durch die Serengeti-Steppe. Mit viel Humor berichtete Matto Barfuss davon und zeigte Bilder, die atemlos machen. Damals konnte er aber noch nicht wissen, dass das Schicksal noch eine weitere Steigerung parat hielt.

2013 traf Barfuss dann "Maleika“. "Maleika“ hatte inzwischen sechs Babys. "Es war sofort wieder ein vertrautes Gefühl da", berichtete der Filmer. "Ich fühlte, dass sie mir eine großartige Geschichte erzählen würde“. Vier Jahre folgte er "Maleika“. Es entstanden unglaubliche Filmbilder und eine dramatische Geschichte über Mutterliebe, das Loslassen und über die Gewissheit, dass es Sinn macht, niemals aufzugeben.

Ganz anders ist es bei der Arbeit an dem neuen Kinoprojekt. Zum ersten Mal stellte Matto Barfuss einige seiner Erdmännchen-Familien in der Kalahari vor. Und dann sind da noch die Berggorillas. Er lebte unter ihnen im Ostkongo und kehrte immer wieder zurück. Es ist eine Geschichte, die nicht loslässt, und hoffentlich immer weitergeht, was aber nicht sicher ist, denn es leben nur noch rund 650 Berggorillas.
Bilder, die Schönheit und Leichtigkeit vermitteln, sind meist unter schwierigsten Umständen entstanden. Mal bleibt der Geländewagen zwischen Flusspferden und Krokodilen im Fluss stecken, oder man ist tagelang im Schlamm der größten Salzpfanne der Welt unterwegs. "Wer einen Fehler macht, ist tot, für Bilder und Geschichten lohnt sich aber das Risiko", sagte Matto Barfuss.

Die Show und ihre Geschichten erzeugten Emotionen pur. Als nach mehr als zwei Stunden im Kinosaal die Lichter angingen, war es, als wenn die Besucher aus einer anderen Welt auftauchten. Einige Momente der Ruhe entluden sich anschließend in einem lautstarken Beifallsorkan. Matto Barfuss bedankte sich und entließ die Besucher mit den Worten: "Nehmt mit nach Hause, dass das Leben etwas Wunderbares ist, und dass es sich immer lohnt zu kämpfen“.

Film "Maleika" wird am 19. März gezeigt
In Anwesenheit von Matto Barfuss wird am Sonntag, 19. März, um 16.45 Uhr im Capitol-Kino in Montabaur nochmals der preisgekrönte Film "Maleika“ aufgeführt, der das unglaubliche Zusammenleben von Barfuss mit der Gepardenfamilie von "Maleika“ dokumentiert. Für Tier- und Naturliebhaber ein absolutes Muss.
       
 
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