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Pressemitteilung vom 17.03.2023
Region
Polizeidirektion Montabaur veröffentlicht polizeiliche Kriminalitätsanalyse für 2022
Unter dem Titel "Polizeiliche Kriminalitätsanalyse für das Jahr 2022" hat die Polizeidirektion Montabaur die Statistik für das vergangene Jahr herausgebracht. 2022 wurden im Westerwaldkreis insgesamt 9.267 Straftaten und im Rhein-Lahn-Kreis 4.586 Straftaten registriert.
(Symbolbild: woti)Westerwaldkreis/Rhein-Lahn-Kreis. Nach teilweise deutlichen Rückgängen der Fallzahlen in den Corona-Jahren 2020 und 2021 erreichen die aktuellen Fallzahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wieder das Niveau der Jahren 2018 und 2019. Im Jahr 2022 erfasste die Polizeidirektion Montabaur 1.327 Straftaten mehr als 2021. Durch diese Entwicklung stieg die Kriminalitätsbelastung für die Polizeidirektion Montabaur auf 4.491 Straftaten pro 100.000 Einwohner.

2022 wurden im Westerwaldkreis insgesamt 9.267 Straftaten und im Rhein-Lahn-Kreis 4.586 Straftaten registriert. Im direkten Vergleich zum Jahr 2021 ist ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen um 10,6 Prozent zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote (AQ) ist um 0,5 Prozent auf 69,1 Prozent gefallen. Von den 6.898 ermittelten Tatverdächtigen 2022 waren insgesamt 1.399 Personen unter 21 Jahre alt.

Die Polizei verzeichnet für 2022 einen Anstieg der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um 55 Fälle auf 370 Fälle, einen Anstieg der Rohheitsdelikte um 529 auf 2.967 Fälle, einen Anstieg der Körperverletzungsdelikte um 301 Fälle auf 1.760 Fälle, und einen Anstieg der Bedrohungsdelikte um 254 Fälle auf 701 Fälle, einen Anstieg der einfachen Diebstahlsdelikte um 409 Fälle auf 1.958 und der schweren Diebstahlsdelikte um 74 Fälle auf 746 Fälle. Unter anderem sagt die PKS auch aus, dass die Wohnungseinbrüche um 23 auf 122 Fälle zugenommen haben, auch die Urkundenfälschung um 46 auf 320 Fälle zugenommen hat und auch beim Tankbetrug mehr Fälle (297) verzeichnet wurden. Betäubungsmitteldelikte liegen fast unverändert bei 1387 Fällen (plus acht). Straftaten nach dem Waffengesetz gingen um 13 auf 127 Fälle zurück.

Anstieg der Körperverletzungen
Der deutliche Anstieg der Fallzahlen bei Körperverletzungen um 301 Fälle sei größtenteils auf die Rückkehr "zur Normalität“ nach der Pandemie zu erklären. Nach den Corona Einschränkungen der letzten Jahre fanden 2022 wieder nahezu uneingeschränkt öffentliche Veranstaltungen, wie Karneval-, Kirmes- oder Oktoberfesten statt, heißt es unter anderem in der Analyse. Insbesondere sei bei den öffentlichen Veranstaltungen ein hohes Aggressionspotential der Besucher festgestellt worden, wobei dieses nach Angaben der PD häufig auf den übermäßigen Alkoholgenuss und zurückzuführen war. Die Aufklärungsquote liegt konstant hoch bei 92,18 Prozent.

Hinsichtlich der Wohnungseinbruchsdiebstähle wurden in der dunklen Jahreszeit durch PD Montabaur Maßnahmen zur Bekämpfung getroffen. Im Herbst wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Alle Fälle aus dem Bereich der gesamten Polizeidirektion werden hier zentral bearbeitet. Einige Straftaten hängen mit der Kriminalitätsachse A 3, A 48 und den überregionalen Bundesstraßen B 49, B 255 und der Landesstraße L 318 zusammen. Die Ermittlungen hätten gezeigt, dass eine Vielzahl der Taten von vorwiegend überörtlich agierenden, bandenmäßig organisierten Tätergruppen verschiedenster Nationalitäten begangen werden.

Resümee der Analyse
Die Kriminalitätsbelastung für die Polizeidirektion Montabaur ist somit auf 4.491 Straftaten pro 100.000 Einwohner angestiegen. Die Häufigkeitszahl, also die statistische Wahrscheinlichkeit Opfer einer Straftat zu werden, liegt deutlich unter der des Polizeipräsidiums Koblenz mit 5.478 und deutlich unter dem Landesquotienten, der einen Wert von 5.888 ausweist. Dennoch sei festzustellen, dass die Polizei nahezu permanent mit neuen und steigenden Anforderungen konfrontiert wird. Dies werde beispielsweise anhand der deutlich ansteigenden Fallzahlen im Bereich der Kinderpornografie deutlich. Digitalisierung und Internationalisierung hätten Kriminalität verändert. Die Polizei werde die Organisation der Kriminalitätsbekämpfung darauf ausrichten, entsprechende Reformen seien angestoßen.

Zuständigkeit der Polizeidirektion
Der Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Montabaur umfasst den Westerwaldkreis sowie den Rhein-Lahn-Kreis mit Ausnahme der Stadt Lahnstein, der Stadt Braubach und der Ortsgemeinde Dachsenhausen. Insgesamt umfasst der Bereich eine Fläche von 1.676 Quadratkilometer mit rund 302.000 Einwohnern. Zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen gehören die beiden Autobahnen A 3 und A 48 sowie die neue Schnellbahnstrecke Köln - Frankfurt mit Haltepunkt Montabaur. Der Sitz der Polizeidirektion mit ihrer Führungsgruppe befindet sich in der Kreisstadt Montabaur. Die polizeilichen Aufgaben werden von sechs Polizeiinspektionen, einer Polizeiwache und einer Kriminalinspektion wahrgenommen. (PM)
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