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Nachricht vom 20.09.2022
Wirtschaft
Die Geschichte hinter Barcode und Barcodescanner
Der Barcode ist heutzutage allgegenwärtig. Jedes Produkt, das wir kaufen, trägt einen dieser kleinen Strichcodes. Aber wie kam es dazu und was steckt eigentlich hinter dem Barcode? Hier ist alles über die faszinierende Geschichte des Barcodes, die gleichzeitig auch die Geschichte des Barcodescanners ist, zu erfahren – vom Ursprung bis hin zur aktuellen Entwicklung.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/tumisu-148124/ target=_blank rel=nofollow>tumisu</a>Der Ursprung des Barcodes und des Barcodescanners
Der Weg bis man einen Barcodescanner in Industrie und Handel einsetzen konnte, war lang. Den Ursprung des Barcodes kann man im Grunde auf zwei Erfindungen zurückführen. Die erste ist das sogenannte Hollerith-Lochkartenverfahrens in der Datenverarbeitung, welches 1896 von Herman Hollerith, einem Angestellten der Tabakindustrie, erfunden wurde. Es war eine Kombination aus Lochkarten und Lesegerät, welche die Tabaksteuerabrechnung beschleunigte. Dieses System wurde bald auch in anderen Bereichen eingesetzt, wie beispielsweise der Volkszählung in den USA im Jahr 1910.

Woodland war ein amerikanischer Erfinder und Ingenieur, der an der Drexel University in Philadelphia studierte. Während seines Studiums hatte er die Idee, Informationen in einem Code zu speichern und zu übertragen. Zusammen mit seinem Kommilitonen Bernard Silver entwickelte er einen Code, den sie "Rasterstrichcode" nannten. Dieser Code wurde im Jahr 1949 patentiert und war die zweite wegweisende Erfindung. Rasterstrichcodes waren die Vorläufer der heutigen Barcodes und Wegbereiter zur Erfindung eines Barcodescanners. Sie bestanden aus einer Folge von schwarzen und weißen Linien, die bestimmte Informationen darstellten. Die Linien waren so angeordnet, dass sie von einem Scanner gelesen werden konnten.

Woodland und Silver entwickelten ihren Code weiter und im Jahr 1952 patentierten sie den "Bull's Eye Code". Dieser Code ähnelte dem Rasterstrichcode, bestand jedoch aus einem Kreis statt aus Linien. Im Bull's Eye Code wurden die Informationen in Form von Lichtpunkten gespeichert. Diese Lichtpunkte konnten durch Auf- und Abwärtsbewegung des Kreises erzeugt werden.

Die Verbreitung des Barcodes
Der erste Barcode wurde im Jahr 1948 entwickelt und war ein System zum Sortieren von Post. In den 1960er Jahren wurden Barcodes dann in der Supermarktbranche eingeführt und die ersten Barcodescanner kamen auf den Markt. Barcodes haben sich inzwischen weltweit verbreitet und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch im Online-Handel werden immer häufiger Barcodes genutzt, um Produkte zu identifizieren und zu verfolgen.

Der erste offizielle Barcode im Handel wurde für eine Packung Wrigley’s Juicy Fruit-Kaugummi entworfen und 1964 auf der Freundschaftsinsel von einem Kiosk mit einem Barcodescanner gescannt. Bald darauf wurden andere Lebensmittelpackungen mit den neuartigen Strichcodes versehen, bis die Technologie schließlich allgemein akzeptiert wurde. Inzwischen ist der Barcode zu einer weltweit verbreiteten Standardschnittstelle geworden, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens genutzt wird, bei Onlinelieferdiensten, sowie vom Einkaufen über das Buchen von Flügen bis hin zur Überprüfung der Identität beim Grenzübertritt. Mitarbeiter in vielen Unternehmen führen Barcodescanner mit sich (Paketboten, Spediteure, Verkäufer) und selbst Kunden, arbeiten inzwischen mit Barcodescannern an den Selbstzahlerkassen in Bau- und Möbelmärkten.

Die Zukunft des Barcodes
Der Barcode ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres modernen Lebens. Jeden Tag werden Millionen von Transaktionen mithilfe von Barcodes getätigt. In den meisten Fällen funktioniert das Ganze reibungslos und wir denken gar nicht darüber nach, wie diese Technologie funktioniert.

Die Zukunft des Barcodes ist langfristig zwar ungewiss, aber es ist klar, dass diese Technologie auch weiterhin eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen wird. Keine Branche kommt mehr ohne den Barcode aus. Selbst Behörden, die mit der Digitalisierung bekanntlich hinten dran hängen, scannen ihr Inventar inzwischen mit solchen Codes und modernen Barcodescannern. Der kontaktlose Paketversand basiert auf ihm. QR Codes sind auf dem Vormarsch, haben aber andere Funktionen, sodass sich der Barcode wohl noch eines langen Lebens erfreuen kann. (prm)

Agentur Artikel
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