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Pressemitteilung vom 28.07.2022
Kultur
Retrospektive "hautnah" zeigt Werke von Marlen Seubert
Eine Ausstellung, die gut in Szene gesetzt ist, haben Kunstinteressierte jetzt im Stöffel-Park erlebt. Marlen Seubert zeigt Installationen und Bilder aus drei Jahrzehnten. Das Niveau ihrer Arbeiten, deren Aussagekraft sowie der Aufbau ergeben dabei ein beindruckendes Gesamterlebnis. Bis Dienstag, den 23. August, ist die Ausstellung im "Tertiärum" zu sehen.
von links: Markus Hof, Dr. Ulrike Fuchs, Bea Binder und Marlen Seubert. (Foto: Tatjana Steindorf)Enspel. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg, Markus Hof, sprach einige Wort zur Begrüßung. "Ich freue mich, dass wir hier heimischen Künstlern eine Plattform bieten können", betonte er und hieß die "international renommierte Künstlerin" willkommen. Martin Rudolph, der Leiter des Stöffel-Parks, war natürlich auch gekommen. Doch die Einführung in Werk und Ausstellung übernahm die Erste Beigeordnete der VG Westerburg, die Kunsthistorikerin Dr. Ulrike Fuchs.

"Es ist keine leichte Kost, die sie hier präsentiert", sagte Dr. Fuchs an das Publikum gewandt und bezog sich ebenso auf die dunklen Farben wie auf die Inhalte der Werke. Die Arbeiten seien "sperrig und anstößig - im eigentlichen Wortsinn". Krankheit, Not, Gewalt, Vertreibung, Exil gehörten zu dem Themenspektrum; ausgedrückt werde, wie die Reaktionen und Empfindungen der Menschen darauf seien. Sie stellte einige Exponate exemplarisch vor.

2003 war Krieg im Irak. Hier wirft Marlen Seubert einen Blick auf die Frauen in dem arabischen Land - Trauer und Angst macht sie sichtbar. Die Rednerin wies noch auf die sehr bekannten Hautarbeiten hin, beispielsweise die "Euterungen". Ein Teil der Serie "Der neue Weg" ist ebenfalls zu sehen. Obwohl die Corona-Krankheit den Impuls gegeben habe, stünden hier die Veränderungen durch die Pandemie im Fokus, wobei die Künstlerin eine positive Arbeit, was die Geisteshaltung angehe, geschaffen habe. Eine große Wandinstallation, aus Häuten bestehend, schließt die Retrospektive ab. Bei den "Seelen der Kriegsopfer" wird der Kreis als Symbol für das Göttliche aufgegriffen. Die Künstlerin bezieht sich allgemein auf das Leid von Menschen im Krieg und, wie sie sagt, deren "Verlust von Heimat, von lieben Menschen, von Unversehrtheit".

Ulrike Fuchs würdigte Marlen Seuberts schöpferische Seite, deren Werke in der Auseinandersetzung mit der Gegenwart entstehen. Bevor sich die Besucher Zeit für die Betrachtung der Werkauswahl nehmen konnten, gab es noch eine Überraschung: Bea Binder (KulturGut Hirtscheid) überreichte im Namen der Service-Clubs im Westerwald, zu denen Lions und Rotary Clubs zählen, den "Kunstpreis Westerwald - Anerkennungspreis 2022" an Marlen Seubert. Neben der Ehre ist er auch eine Unterstützung, denn Marlen Seubert hatte den Anwesenden bereits erklärt, dass eine Ausstellung einzurichten auch mit großen Kosten verbunden sein kann.

Anfahrt und Zeiten: Bis Dienstag, den 23. August, ist die Retrospektive der Künstlerin Marlen Seubert im Stöffel-Park, Stöffelstraße, in Enspel zu sehen. Geöffnet ist von Dienstag bis Sonntag ab 10 Uhr. Unter der Woche sind die Werke bis 17 Uhr zu sehen, Freitag bis Sonntag auch bis 18 Uhr. Montags ist geschlossen. Kontakt zum Stöffel-Park: 02661/9809800 und zur Künstlerin: www.marlen-seubert.events/. (PM)
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