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Nachricht vom 20.07.2022
Wirtschaft
Kryptowährungen wurden zum Schwerpunkt beim digitalen Stammtisch in Wissen
Beim digitalen Stammtisch kommen technikaffine Interessenten aus der Region zusammen, um sich über aktuelle Trends, Entwicklungen und Chancen im Bereich digitaler Innovationen auszutauschen. Erstmals seit zwei Jahren fand das Treffen diesen Mai in Wissen wieder in Präsenz statt. Thematisch tauchte man tief in die Welt der Kryptowährungen ein. Zu den lebhaften Diskussionen über Bitcoin, Ethereum und Co. fanden sich Stammtischveteranen und auch neue Gesichter zusammen. Die Beteiligten legten verschiedene Standpunkte dar, waren sich aber weitestgehend darüber einig, dass Kryptowährung als alternatives Zahlungsmittel an Bedeutung gewinnen wird. Zusätzlich spielte auch die Frage nach den kommenden gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen eine Rolle – sowohl regional als auch deutschlandweit.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/worldspectrum-7691421/ target=_blank rel=nofollow>worldspectrum</a> Erster Stammtisch seit 2020 nimmt Zukunftsthema in den Fokus
Der digitale Stammtisch Westerwald/Sieg ist bereits seit längerem eine Plattform für Unternehmer, Gründer und IT-ler aus der Region. Als engagierte Initiatoren setzen Markus Bläser und Marc Nilius bewusst auf das Konzept einer offenen Runde, an dem sich Interessierte aus allen Bereichen und Branchen beteiligen dürfen. Bedingt durch die Ausnahmesituation mussten die regelmäßigen Treffen 2021 vorerst einer Vortragsreihe weichen. Am 7. Mai diesen Jahres konnte man jedoch endlich zur gewohnten Form des Stammtisches zurückkehren. Die Diskussionsrunde stellte deshalb wie gewohnt ein aktuelles Thema in den Mittelpunkt: Kryptowährung und ihre Zukunft. Als Ausgangsfrage stand im Raum, ob es sich bei Kryptogeld um eine echte Alternative zu staatlichen Zahlungsmitteln oder ein reines Anlageprodukt handelt. Neben Fachgesprächen über die technischen Grundlagen ging es deshalb auch um die mögliche Rolle von Bitcoin und Co. im zukünftigen Alltag der Menschen.

Bei der Bewertung als Geldanlage vertraten die Teilnehmer verschiedenste Ansätze, während man allgemein keinen Zweifel an der fortschreitenden Integration bereits bestehender Kryptowährungen hegte. Davon ausgehend wurden die politischen Diskussionen über das Vertrauen ins bestehende Banken- und Geldsystem, sowie sinnvolle Investitionsoptionen geführt. Auch praktische Fragen zu den Vor- und Nachteilen bestimmter Währungen und möglicher Anlagestrategien waren Thema.

Wissen über Kryptowährungen noch zu gering
Beim Stammtisch kam viel digitale Kompetenz aus der Region zusammen. Trotzdem weisen Experten immer wieder daraufhin, dass die breite Bevölkerung zu wenig über die Blockchain-Technologie und Kryptowährungen weiß. Neben einem fehlenden Verständnis für die technische Basis fällt die besonders hohe Skepsis bezüglich des Wertes als Investitionsmöglichkeit auf. Vor allem Einsteiger, die noch nicht über fundiertes Fachwissen verfügen und noch wenig eigene Erfahrungen mit der Kryptoszene gesammelt haben, setzen beim Trading deshalb auf die Unterstützung erfahrener Kryptobroker. Das Angebot an fachkompetenten Dienstleistungen in dem Bereich ist hoch und zahlreiche Broker bieten diese über das Internet an. Auf der Suche nach der passenden Auswahl für das persönliche Portfolio kann ein Krypto Broker Vergleich auf Ratgeberportalen oder in Fachforen weiterhelfen.

Laut der Studie PayObserver 2022 können sich aktuell nur knapp 22 % aller Deutschen vorstellen, Kryptowährungen als Zahlungsmittel für Einkäufe zu nutzen. Durchgeführt und ausgewertet wurde die Erhebung vom Sopra-Steria-Tochterunternehmen Geritt. Die Sopra Group ist in der Technologie- und Managementberatung tätig, weshalb die Branche dieser Studie einige Aufmerksamkeit schenkte. Überraschend war vor allem, dass der große Krypto-Boom an vielen Deutschen vorbeigegangen zu sein scheint. Jeder Zweite gab sogar an, gar nichts über das Thema zu wissen. Weitere 21% waren sich der Größe des Themas in der IT- und Finanzwelt zwar bewusst, befassten sich damit aber nicht weiter. Im europäischen Vergleich zeigen vor allem jüngere Bevölkerungsgruppen deutlich mehr Interesse an den Kryptowährungen.

Westerwald Bank klärt zum Thema Blockchain-Technologie auf
Um das Interesse an diesem Thema zu wecken und die Bürger zu informieren, setzt man auch regional auf Aufklärung. So geht die Westerwald Bank mit gutem Beispiel voran und hat auf ihrem Online-Auftritt eine spezielle Ratgeberseite nur für Blockchain- und Kryptowährung eingerichtet. Dort finden Kunden die technischen Grundlagen digitaler Vermögenswerte auf Blockchain-Basis für jeden verständlich erklärt. Zusätzlich zeigt die Bank in ihrem Ratgeber auf, welche Chancen und Risiken mit dem Einsatz von Kryptowährungen als Investitionsobjekt und Zahlungsmittel verbunden sind. Einsteiger und Szene-Neulinge erhalten so eine umfangreiche Übersicht. In einem ebenfalls auf der Website veröffentlichten Interview mit der Volksbank Mittweida gibt es einen kleinen Einblick in die Aktivitäten des Blockchain-Bundesverbandes und Forschungen im Bereich Blockchain der Hochschule Mittweida.

Aufklärungsarbeit kann Partizipation an zukunftsträchtigem Markt stärken
Ein besseres Verständnis der Funktionen und Möglichkeiten von virtuellen Währungen könnte eine breitere Akzeptanz in der Gesellschaft und damit auch diverse praktische Anwendungsfälle schaffen. Wie auch der Stammtisch in Wissen feststellte, zeigt sich am Beispiel Kryptowährung ganz explizit, wie vielseitig und komplex Themen der Digitalisierung sind. Grundsätzlich betrachteten alle Experten der Runde Kryptowährungen als zukunftsrelevanten Faktor, auf den man jetzt schon reagieren müsse, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Ein guter Weg sind Aufklärungskampagnen, wie die Westerwald Bank es bereits vormacht. Aber auch eine viel stärkere Vernetzung der Szene auf regionaler und überregionaler Ebene kann ein stärkeres Bewusstsein für Kryptowährungen entstehen lassen. Für den Krypto-Standort Deutschland sind neben den Investoren auch Forschungsprojekte im Blockchain-Segment von Bedeutung. Die aktuelle Zusammenarbeit von Fachbereichen verschiedener Hochschulen ist in diesem Kontext ein guter Anfang. (prm)

Agentur Artikel
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