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Nachricht vom 24.06.2022
Kultur
Höhr-Grenzhausen: Feierliche Grundsteinlegung für Jugend -und Kulturzentrum
Was für ein Freudentag für das Jugend -und Kulturzentrum "Zweite Heimat" in Höhr-Grenzhausen: Wenn man nur glückliche Gesichter sieht, die um die Wette strahlen, dann muss etwas ganz Außergewöhnliches geschehen sein. So war es tatsächlich bei dem kleinen Festakt, der zur Grundsteinlegung des neuen Gebäudes stattfand.
Bürgermeister Thiesen füllte anlässlich der Grundsteinlegung eine sogenannte Zeitkapsel mit einer aktuellen Tageszeitung, mit einem Satz Bauplänen, und mit einem von Kindern ausgefüllten Wünschezettel für das Zentrum. (Fotos: W. Rabsch)Höhr-Grenzhausen. Viele Vertreter aus der Kommunalpolitik, der beteiligten Planungs - und Baufirmen, der Mitarbeiter der „Zweiten Heimat“, aber auch interessierte Bürger, fanden sich unter dem knallbunten Zelt ein, welches große Ähnlichkeit mit einem Zirkuszelt hatte.

Stadtbürgermeister Michael Thiesen übernahm gerne die Rolle des Gastgebers, der in seiner Begrüßung nicht umhinkam, einige Ehrengäste persönlich zu erwähnen. Diese hatten die Würdigung verdient, denn sie waren maßgeblich an der Realisierung des Bauprojektes beteiligt. Nicole Hampel vertrat als Beigeordnete des Westerwaldkreises, den verhinderten Landrat Achim Schwickert, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thilo Becker war ebenso anwesend, ebenso viele Stadtratsmitglieder und Mitarbeiter aus der Bauverwaltung.

Michael Thiesen schilderte im Zeitraffer die Entwicklung des gesamten Bauvorhabens. Nicht ohne Stolz konnte er erklären, dass unter massiven Zeitdruck die Gremien in der Lage waren, trotz vieler bürokratischer Stolpersteine, effektiv auf das große Ziel hinzuarbeiten. Dazu trug auch die große Akzeptanz in der Bevölkerung bei, ebenso die fraktionsübergreifende Unterstützung im Stadtrat. Innerhalb von zwei Monaten musste die Stadt 2017 ein vollständiges Programm zum Neubau der Landesregierung vorlegen, weil sonst der Anspruch auf enorme Landesfördermittel verloren gegangen wären. Mehrere Workshops, und der Kauf des Grundstücks in der Mittelstraße 11 in Höhr-Grenzhausen hatten zur Folge, dass am 21. Januar 2019 durch Innenminister Roger Lewentz der Förderbescheid überreicht wurde. Im November 2020 erfolgte der endgültige Förderbescheid über 3,293 Millionen Euro, so konnte im Januar 2022 mit den Erdarbeiten begonnen werden. Bürgermeister Thiesen erklärte, dass es für alle Beteiligten eine hammerharte Zeit gewesen wäre, doch mit dem Blick in die Zukunft würde nur das Ergebnis zählen. Das Gesamtvolumen des Neubaus bezifferte Thiesen auf rund 5,5 Millionen Euro.

Dem Bürgermeister fiel auf, dass bei seiner Begrüßung niemand von der Rohbaufirma anwesend war. Das rief die Projektbetreuerin Anja Maria Fischer auf den Plan, die trocken meinte: „Die Männer sind alle am Arbeiten.“ Mit dieser Bemerkung erzeugte sie große Heiterkeit. Großes Lob zollte der Bürgermeister den Anwohnern in der Nachbarschaft der Baustelle, die ohne zu murren, mit viel Verständnis und Geduld, den Lärm und Staub durch das Bauvorhaben hinnehmen würden.

Nicole Hampel überbrachte die Grüße von Landrat Achim Schwickert und des Westerwaldkreises zum geplanten Neubau. Sie bezeichnete das Bauvorhaben nach Fertigstellung als Zentrum für Generationen, einhergehend mit einer Aufwertung des Ortskerns. VG-Bürgermeister Thilo Becker War ebenfalls sehr angetan von dem Neubau des Jugend -und Kulturzentrums, welches aber allen Bürgern zur Verfügung stehen solle, weil es als multifunktionales Gebäude geplant ist. Ende 2023 soll das Gebäude bezugsfertig sein, dann kann es von Vereinen, Senioren und der jungen Generation genutzt werden. Es ist auch angedacht, dass dort eine Tanzschule eingerichtet wird. Thilo Becker beendete seine kurze Rede mit dem beliebten Bauarbeiterspruch „Hoch die Hände – Wochenende. Glück auf“.

Architekt Ingo Schneider vom Architektenbüro Schneider aus Hachenburg, lobte die unglaublich vertrauensvolle, und effektive Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Gremien. Er bezeichnete den Neubau des Jugend - und Kulturzentrums als sehr bedeutungsvoll für Zusammenhalt und Frieden in der Gemeinschaft, gerade in der aktuellen Situation.

Anschließend füllte Bürgermeister Thiesen eine sogenannte Zeitkapsel mit einer aktuellen Tageszeitung, mit einem Satz Bauplänen, und mit einem von Kindern ausgefüllten Wünschezettel für das Zentrum. Die Zeitkapsel wurde später im Rohbau des Neubaus in eine Wand eingemauert. Thiesen sagte dazu: „Wenn das Gebäude in vielleicht 200 Jahren mal abgerissen wird, dann können unsere Nachfolger feststellen, was wir heute getrieben haben.“

Musikalisch wurde die Grundsteinlegung von Mike Crenshaw begleitet, der auch als Musiklehrer in der „Zweitens Heimat“ viele Jugendliche unterrichtet. Mit seiner Gitarre, ausgestattet mit einer prachtvollen Stimme, sang Mike Crenshaw wie ein Straßenmusiker, bekannte Hits, die zum Anlass passten. Ein kleiner Imbiss, Currywurst oder vegane Kartoffelsuppe, rundete die Grundsteinlegung ab, dabei konnte man sich im Smalltalk noch lebhaft unterhalten.

Vor den Verantwortlichen der Kommunen kann man zu ihrem mutigen Entschluss, energisch die Durchführung des neuen Jugend -und Kulturzentrums voranzutreiben, nur den Hut ziehen. Sie haben bewiesen, dass es möglich ist, auch wenn der politische Wille dazu vorhanden ist, etwas fast unmöglich erscheinendes, in relativ kurzer Zeit zu realisieren. Chapeau! (Wolfgang Rabsch)
       
 
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