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Nachricht vom 05.05.2022
Wirtschaft
Nahrungsergänzungsmittel – Unterschiede und Nutzen
In immer mehr Supermärkten, Drogerien und Online-Shops findet man eine große Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln. Generell gilt, dass man bei einer ausgewogenen Ernährung keine Nahrungsergänzung benötigt. Doch es gibt auch Ausnahmen. Für wen Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein können und worauf zu achten ist, wird hier verraten.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/jerzygorecki-2233926/ target=_blank rel=nofollow>jerzygorecki</a>Nahrungsergänzungsmittel enthalten Nährstoffe wie Mineralstoffe und Vitamine, die man auch in Lebensmitteln finden kann. In Kapseln, Tabletten und Pulvern stecken sie jedoch in konzentrierter Form und oft in hoher Dosierung. Daher sind Nahrungsergänzungsmittel für Menschen gedacht, die einen erhöhten Bedarf an einzelnen Nährstoffen haben. Weil sie frei verkäuflich sind, dürfen diese Mittel nicht als Alternative zu medizinischen Behandlungen beworben werden. Seit der Health-Claims-Verordnung (BMEL) müssen Hersteller ihre Nahrungsergänzungsmittel zunächst bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) einreichen und wissenschaftlich überprüfen lassen. Mittlerweile sind knapp 250 solcher Aussagen für Nahrungsergänzungsmittel als wissenschaftlich bewiesen eingestuft worden.

Wann können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein?
Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sind die meisten Menschen ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann den Körper mit allen lebensnotwendigen Stoffen versorgen. Ferner kann der Körper natürlich verpackte Vitamine und Mineralstoffe – etwa in Form von Obst und Gemüse – besser aufnehmen als solche in Form von Tabletten. Es kann jedoch Lebensumstände geben, in denen man einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen hat. Wichtig ist in jedem Fall, sich vorab bei seinem Arzt oder Apotheker beraten zu lassen. Dies verschafft auch Gewissheit über die empfohlene Dosierung. Gleichzeitig lassen sich Wechselwirkungen mit Medikamenten ausschließen.

In folgenden Fällen können Bio Nahrungsergänzungsmittel indiziert sein:
Hohes Alter: Ältere Menschen essen meistens weniger, da Hungergefühl und Geschmacksempfinden nachlassen. Obwohl der Energiebedarf im Alter sinkt, bleibt der Nährstoffbedarf gleich. Präparate mit Vitamin C, D, B12 und Folsäure sowie Magnesium, Jod und Kalzium können in Rücksprache mit dem Arzt sinnvoll sein.
Schwangerschaft: Damit es nicht zu einer Früh- oder Fehlgeburt oder einem offenen Rücken kommt, sollten Babys im Mutterleib mit ausreichend Folat versorgt werden. Deswegen empfehlen viele während der Schwangerschaft die Einnahme eines Folsäure-Präparats. Außerdem besteht während der Schwangerschaft ein höherer Bedarf an Eisen, Jod, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren.
Zigarettenkonsum: Da freie Radikale den Körper belasten, haben Raucher einen erhöhten Vitamin-C-Bedarf. Erschwerend hinzukommt, dass Tabakkonsum die Aufnahme von Vitamin C aus dem Darm hemmt.
Darmerkrankungen: Bei einer Verdauungsstörung wie Morbus Crohn oder Zöliakie gibt es meistens Probleme mit der Aufnahme von Nährstoffen. Bevor man zur Nahrungsergänzung greift, sollte man dies allerdings mit seinem Arzt besprechen. Zöliakie-Patienten profitieren in der Regel von Eisen- oder Zinkpräparaten.
Vegane/vegetarische Ernährung: Vegetarier, aber vor allem Veganer, sollten ihre Versorgung mit Vitamin B12 und Eisen im Auge behalten. Zwar stecken diese Nährstoffe auch in Vollkorngetreide, Gemüse und Hülsenfrüchten, doch für den Körper ist die Verfügbarkeit aus Fleisch effektiver.

Auch bei der Einnahme bestimmter Medikamente kann die Bildung und Verwertung bestimmter Mikronährstoffe kritisch sein. Besonders häufig ist dies bei Magensäureblockern gegen Sodbrennen und Magengeschwüren der Fall.

Diese Präparate werden besonders häufig eingenommen
Laut 2018 durchgeführter Marktanalyse von Insight Health im Auftrag des Arbeitskreises Nahrungsergänzungsmittel (BLL AK NEM) steigt der Umsatz an Nahrungsergänzungsmitteln. Meistverkaufte Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland 2018 sind:
• Vitamin C
• Multivitamine mit Mineralien
• Multivitamine ohne Mineralstoffen
• Reines Vitamin B12
• Reines Vitamin A/D und Kombination beider Vitamine
• Vitamin-B-Komplexe
(prm)

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