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Nachricht vom 04.05.2022
Wirtschaft
Kredit: Welche Sicherheiten verlangt die Bank?
Keine Bank verleiht selbstlos Geld, immer soll ein gewisser Gewinn dabei herausspringen. Gleichzeitig möchte der Kreditgeber das eigene Risiko so gering wie möglich halten, also sicherstellen, dass bei Zahlungsausfall eine Kompensation erfolgt. Dies kann mithilfe einer Kreditausfallversicherung geschehen, aber auch, indem die Bank eine Sicherheit von der Kundschaft verlangt.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/no-longer-here-19203/ target=_blank rel=nofollow>no-longer-here</a>Ist bei Kreditaufnahme immer Sicherheit nötig?
Im Grunde ist bei jeder Kreditaufnahme eine Sicherheit nötig, auch wenn es nicht direkt ausgesprochen wird. Denn nicht nur Gegenstände dienen als Unterpfand für die Bank, sondern auch ganz schlicht das pfändbare Einkommen. Und dieses muss der Kreditnehmer normalerweise im Vorfeld nachweisen, um überhaupt Geld zu bekommen. Dabei geht es normalerweise nicht um konkrete Zahlen, sondern nur um den Nachweis einer Beschäftigung, ob im Angestelltenverhältnis oder im Rahmen einer Selbstständigkeit. Daneben existieren auch Kredite für Arbeitslose, die immerhin ihr Arbeitslosengeld haben und vielleicht noch über weitere Geldquellen verfügen. Bonität heißt hier das Zauberwort.

Äußerst selten ist überhaupt kein Bonitätsnachweis, nicht einmal eine Schufa-Auskunft erforderlich. In diesem Fall allerdings fallen die Zinsen normalerweise deutlich höher aus, denn der Kreditgeber muss das Ausfallrisiko auf diese Weise kompensieren. Wer sich für die unterschiedlichen Konditionen von Krediten interessiert, findet auf LoanScouter eine große Menge Vergleichsmaterial. Die Webseite präsentiert zahlreiche seriöse Kreditgeber auf übersichtliche Art, sodass die User eine schnelle und solide Entscheidung treffen können. Nach eigener Auskunft haben auf dem Vergleichsportal mehr als 100.000 Kreditsuchende ihre persönliche Bank gefunden.

Wie muss eine Sicherheit für die Bank beschaffen sein?
Verlangt die Bank eine dingliche Sicherheit, muss diese bestimmte Kriterien erfüllen. Hier die wichtigsten davon:

· Der Wert der Sicherheit entspricht in etwa dem Kreditvolumen.
· Das als Sicherheit hinterlegte Objekt muss deshalb leicht bewertbar sein.
· Der Wertverlust darf vor allem bei längeren Laufzeiten nur gering sein.
· Das Objekt muss marktgängig, also verkaufbar sein.
· Die Sicherheit sollte nicht von der finanziellen Lage des Kreditnehmers abhängen.

Manchmal passiert es, dass die Sicherheit während der Laufzeit zu sehr an Wert verliert. Dann darf die Bank aufstocken, also zusätzliche Sicherheiten einfordern. Es ist eine gute Idee, dies im Vorfeld mit dem zuständigen Sachbearbeiter zu besprechen, damit es zu keinen bösen Überraschungen kommt.

Was ist eine Personalsicherheit?
Banken nehmen sowohl Real- bzw. Sachsicherheiten entgegen als auch Personalsicherheiten. Letzteres wird auch personenbezogene Sicherheit genannt, es handelt sich um eine Bürgschaft, die im Falle eines Zahlungsausfalls aktiviert wird. Das heißt, der Kreditgeber wendet sich an die sicherheitsgebende Person, wenn kein Geld mehr fließt, und verlangt den Betrag von ihr. Der Bürge muss selbstverständlich selbst kreditwürdig sein und eventuell über weitere Sicherheiten verfügen. Neben der Bürgschaft gibt es noch Schuldbeitritte und Patronatsklärungen, diese kommen im privaten Bereich aber kaum vor.

Als Bürgen kommen treten meistens Verwandte und enge Freunde auf, ein enges Vertrauensverhältnis ist dafür die beste Voraussetzung. Manchmal handelt es sich auch um Geschäftspartner. Bürgen müssen unbedingt im geschäftsfähigen Alter sein. Wer jetzt an den Ehepartner als Bürgen denkt, hat weit gefehlt: Einige Gerichte haben die Bürgschaft durch Ehemann / Ehefrau bereits als sittenwidrig benannt, weil die emotionale Verbundenheit zu hoch ist. Das hindere die bürgende Person daran, ihren Schritt rational zu beurteilen.

Sicherheit per Grundschuld und Hypothek
Wer eine Immobilie per Darlehen kauft, bekommt ins Grundbuch eine Grundschuld eingetragen. Damit sichert sich die kreditgebende Bank ein Zugriffsrecht auf das Haus, wenn die Ratenzahlungen versiegen. Immobilien gelten als besonders wertstabil und sind als Sicherheit sehr gern gesehen. Immobilienkredite erstrecken sich zudem über einen besonders langen Zeitraum, dafür wird ein Unterpfand benötigt, das mindestens ebenso lange Bestand hat.

Bei tiefgreifenden Modernisierungen und Renovierungsarbeiten wird ebenfalls viel Geld benötigt, das sich der Hausbesitzer per Darlehen beschaffen kann. In diesem Fall bietet es sich an, als Sicherheit eine Hypothek einzutragen, die der Grundschuld sehr ähnlich ist. Im schlimmsten Fall endet dieser Deal mit einer Zwangsversteigerung; aber bei guter finanzieller Planung muss es nicht so weit kommen. Die Hypothek schrumpft übrigens über die Jahre und wird irgendwann aus dem Grundbuch gelöscht. Die Grundschuld bleibt über die Darlehenslaufzeit in voller Höhe bestehen und lässt sich erst nach kompletter Tilgung entfernen. Bleibt die Grundschuld eingetragen, ist sie für spätere Kredite wieder nutzbar.

Pfandrechte für bewegliche Dinge
Die letzte Möglichkeit der Sicherheitsgarantie ist das Pfandrecht an beweglichen Dingen. Hier muss meistens das Auto herhalten, denn es entspricht den oben genannten Kriterien für Sicherheiten am ehesten. Viele Menschen kaufen ihren Wagen per Kredit, in diesem Fall scheint es sogar ganz natürlich, den Fahrzeugbrief als Pfand dazulassen, bis das Darlehen vollständig abbezahlt ist. Der Gläubiger muss die Sicherheit natürlich besitzen und das auch nachweisen können, alles andere ist Verhandlungssache. (prm)

Gastautor:
Robert Piltz
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