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Pressemitteilung vom 25.04.2022
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"New Horizon": Ausstellung in Molsberg veranschaulicht die Zerbrechlichkeit der Erde
Der slowakische Künstler Svätopluk Mikyta hat für eine seiner jüngsten Serien insgesamt 10 Glaskugeln geschaffen, die unserer Erde sehr ähnlich sind. Ab Sonntag, 8. Mai, sind sie in der Ausstellung "New Horizon" in der Emmanuel Walderdorff Galerie im Hofgut Molsberg, Hauptstrasse 41, in Molsberg zu sehen.
Der slowakische Ausnahmekünstler Svätopluk Mikyta stellt in Molsberg aus. (Fotos: Veranstalter)Molsberg. Als 1968 aus der Kapsel der Apollo-8-Mission heraus die ersten Menschen unseren blauen Planeten in voller Gänze zu sehen bekamen, löste dies in ihnen eine spezifische Überwältigung aus, die sich in späteren Schilderungen von Raumfahrern immer wiederfand, und die der Weltraum-Philosoph Frank White später den Overview-Effekt taufte. Der Anblick der Erdkugel vor dem unerbittlichen Schwarz des Alls rüttelt, so scheint es, alle Gewissheiten durcheinander und erzeugt ein umgehendes Bewusstsein dafür, dass im Kosmos und seiner unermesslichen Geschichte und seiner noch unermesslicheren Zukunft, alles substanziell zusammenhängt.

Der slowakische Künstler Svätopluk Mikyta hat für eine seiner jüngsten Serien insgesamt 10 Glaskugeln geschaffen, die unserer Erde sehr ähnlich sind. Die Zerbrechlichkeit, die ihr Titel (On fragility) anspricht, zieht sich durch alle Bedeutungsebenen dieser vielschichtigen Arbeit hindurch. Mikyta arbeitete mit einer traditionsreichen nordböhmischen Glasbläserei zusammen und erschuf seine Objekte in einem akribisch geplanten und im Ergebnis letztlich doch nicht vollständig berechenbaren Prozess als erdähnliche Unikate, die ebenso wie ihr großes Vorbild von einzigartigem Wert und dennoch alles andere als unantastbar sind. Wie alle jüngeren Arbeiten des Künstlers lenkt auch diese die Aufmerksamkeit auf den Zusammenhang zwischen der ureigenen Bedeutung einer Sache und ihren Eigenschaften als Teil eines Systems. Es geht um den Unterschied zwischen dem mikroskopischen und dem makroskopischen Blick und wie man die Dissonanzen, die sich zwischen beiden ergeben, auflösen kann.

"Angesichts unserer eigenen kosmischen Bedeutungslosigkeit als Spezies können wir uns in diesem Sinn bei der Interpretation der Menschheitsgeschichte getrost auf unseren jeweils eigenen kleinen Abschnitt fokussieren und dort durchaus Bedeutung finden, denn hier haben wir neben einem rationalen Zugriff auch die Möglichkeit einer Einflussnahme", so heißt es in der Pressemitteilung, die die Ausstellung ankündigt. "Im distanzierten Blick zurück werden wir bald, auch wenn es gerade so scheint als bräche alles mit unkontrollierter Wucht auf uns ein, ein Gesamtbild aus allen Teilkrisen dieser bewegten Zeit zusammenfügen können, das auf ein und dieselbe Ursache verweist: Eine mangelhafte Ehrfurcht dem Leben gegenüber, die jedoch nie unwiederbringlich verloren ist. Genau dies – das Leben selbst - verbindet alle jüngeren Werkserien Mikytas, die für diese Ausstellung zusammenkommen."

Svätopluk Mikyta (*1973) zählt in seiner Heimat zu den angesehensten Künstlern seiner Generation mit internationalem Renommee. 2008 gewann er den Young Visual Artists Award und wurde damit zum besten Nachwuchskünstler der Slowakei ernannt. 2011 gewann er den international angesehenen STRABAG Art Award in Wien und ist 2022 für den Queen Sonja Print Award in Oslo nominiert. Seine Arbeiten sind in öffentlichen Sammlungen wie dem Art Institute of Chicago, dem MUDAM Museum Luxemburg, der Slovak National Gallery Bratislava und der Zabludowicz Collection London vertreten.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Weitere Informationen und Abbildungen finden Sie online.

SVÄTOPLUK MIKYTA - NEW HORIZON
Eröffnung: Sonntag, 08. Mai, 14 bis 18 Uhr
Begrüßung und Einführung um 14.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 8. Mai bis 8. Juli
Öffnungszeiten: Mi - Fr 14 bis 19 Uhr und Sa 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung
Emmanuel Walderdorff Galerie / Hofgut Molsberg / Hauptstrasse 41 / 56414 Molsberg
 
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