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Nachricht vom 07.03.2022
Region
Die Kröten wandern wieder - SGD Nord bittet Verkehrsteilnehmer um Rücksicht
Die Naturschutzexperten der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord bitten alle Verkehrsteilnehmer darum, in den kommenden Wochen durch erhöhte Aufmerksamkeit und angepasste Fahrgeschwindigkeiten Rücksicht auf straßenquerende Amphibien zu nehmen. So kann jeder Fahrer einen Beitrag dazu leisten, dass die Tiere das Ziel ihrer alljährlichen Wanderung - ihre Laichgewässer - unbeschadet erreichen.
Eine Erdkröte benötigt etwa 15 Minuten, um eine Straße zu überqueren. (Foto: SGD Nord)Region. In den vergangenen Wochen waren bereits die ersten Zugvögel am Himmel zu sehen. Zu den Frühlingsboten zählen auch zahlreiche Amphibienarten, die bei steigenden Temperaturen ihre Winterquartiere verlassen und sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern begeben. Die frühlaichenden Arten - wie der Grasfrosch und die Erdkröte - haben diese Wanderung vereinzelt schon bestritten.
Milde Nächte sorgen für Wanderungen
Sobald es in den kommenden Tagen auch nachts milder wird, werden die Amphibien in großen Gruppen unterwegs sein. Dabei stoßen die Tiere im dichtbesiedelten Raum oft auf Straßen, die sie überqueren müssen. Sofern es sich um eine Straße von üblicher Fahrbahnbreite handelt, befinden sich die Tiere für etwa 15 Minuten in akuter Lebensgefahr. Da Amphibien vorzugsweise nachts wandern und vergleichsweise klein sind, werden sie von Verkehrsteilnehmern schnell übersehen. Zudem hilft selbst ein vorsichtiges Ausweichmanöver nur bedingt, weil nicht nur die Reifen eine Gefahr für die Tiere darstellen: Ab Fahrgeschwindigkeiten von etwa 30 km/h entsteht unter gewöhnlichen PKW ein Unterdruck, der bei den Amphibien schwerste innere Verletzungen - wie zum Beispiel die Zerstörung der inneren Organe oder Knochenbrüche - hervorrufen kann.
Beachten der Hinweisschilder
Als Obere Naturschutzbehörde bittet die SGD Nord daher alle Verkehrsteilnehmer, in den nächsten Wochen besonders aufmerksam zu sein und die entsprechenden Hinweisschilder zu beachten. Durch eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit kann zum Überleben der Tiere beigetragen werden. Wer besonders rücksichtsvoll sein möchte, meidet in den kommenden Wochen jene Straßen, die auf Amphibienwanderrouten liegen. (PM)
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