WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 27.01.2022
Region
Corona: Trotz steigender Inzidenzen sinkt die Hospitalisierungsrate
Die Inzidenz im Westerwaldkreis steigt rasant weiter. Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz bereits bei bisher unerreichten 865,3. Die Hospitalisierungsrate hingegen fällt binnen zwei Tagen um 0,65 Punkte auf 4,5. Wenn sich diese Momentaufnahme milder Verläufe weiter fortsetzt, wäre das ein gutes Zeichen.
SymbolfotoWesterwaldkreis. Laut Landesuntersuchungsamt wurden im Westerwaldkreis seit vergangenem Freitag 1.749 Neuinfektionen registriert. Im Vergleich lag die Anzahl der registrierten Neuinfektionen eine Woche zuvor bei 938. 3.171 Fälle sind derweil schon im Westerwald aktiv, am Montag waren es noch knapp 1.800, am Mittwoch waren es etwas mehr als 2.500. Die Kurve geht also weiter steil nach oben.

Pressekonferenz auf Bundesebene
Bei der Pressekonferenz am 28. Januar erläuterte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Deutschland habe die besondere Situation, dass viermal so viele Senioren über 60 Jahre im Verhältnis zu Großbritannien nicht geimpft seien, nämlich gut 12 Prozent. Diese Gruppe gelte es jetzt, besonders zu schützen. Im Verhältnis zur Gesamtinzidenz sei dies bisher auch gelungen. Tatsächlich liegt die 7-Tage-Inzidenz dieser Altersgruppe im Westerwald aktuell bei 302,5, was auf der einen Seite sehr hoch ist, andererseits nicht einmal halb so hoch, wie die Gesamtinzidenz. Lauterbach verwies darauf, dass das Risiko, an Corona zu sterben, nach einer Booster-Impfung zu 99 Prozent sinken würde. Sein Ziel sei es, durch die Omikron-Welle zu kommen, mit möglichst wenigen Sterbefällen. Um im Herbst eine neue Welle zu verhindern, plädierte Lauterbach nochmals für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht.

RKI-Chef Lothar Wieler gab an, die Omikron-Welle wäre ohne die ergriffenen Maßnahmen noch rasanter gestiegen, als jetzt zu sehen. Dadurch würde Zeit gewonnen, dass sich mehr Menschen mit einer Booster-Impfung vor einem schweren Verlauf schützen könnten. Laut kassenärztlicher Vereinigung bestätigt sich dieser wichtige Zeitfaktor. Bis jetzt haben inzwischen 71.589 Westerwälder bei den ansässigen Hausärzten eine Boosterimpfung erhalten, das sind 1.400 Personen mehr, als noch vor zwei Tagen, also im Schnitt rund 700 Personen am Tag. Bis jetzt sind 35,46 Prozent der Bevölkerung geboostert, haben entsprechend die Auffrischimpfung erhalten. Lothar Wieler betonte dennoch: In nur einer Woche hätte sich ein Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland infiziert. Das betrifft natürlich auch Mitarbeiter der Krankenhäuser, wodurch weiteres Personal ausfällt und die Kapazitäten eingeengt werden.

Aktive Corona-Fälle in den Verbandsgemeinden
Die Verbandsgemeinde Hachenburg stagnierte in den aktiven Fallzahlen seit Mittwoch. Alle anderen Verbandsgemeinden legten zu. Die Fälle hinter den Pluszeichen gelten für einen Zeitraum von 48 Stunden.
Montabaur: 441 (+76)
Wirges: 308 (+56)
Hachenburg: 251 (+-0)
Westerburg: 233 (+71)
Ransbach-Baumbach: 210 (+13)
Bad Marienberg: 192 (+30)
Höhr-Grenzhausen: 179 (+7)
Selters: 159 (+9)
Rennerod: 135 (+6)
Wallmerod: 108 (+21)

Quellen: Landesuntersuchungsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Kreisverwaltung, Landesregierung, Bundesregierung, RKI, Redaktion (ts)
Nachricht vom 27.01.2022 www.ww-kurier.de