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Nachricht vom 25.01.2022
Region
Corona: Der Westerwald steckt mitten in der Omikron-Wand
Laut Landesuntersuchungsamt wurden im Westerwaldkreis binnen einer Woche 1.543 Neuinfektionen registriert. Im Vergleich lag die Anzahl der registrierten Neuinfektionen in der Vorwoche noch bei 654. 2.532 Fälle sind derzeit im Westerwald akut, am Montag waren es noch knapp 1.800.
SymbolfotoWesterwaldkreis. Die Inzidenz im Westerwaldkreis steigt rasant weiter. Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz bereits bei 760,7. Auch die Hospitalisierungsrate steigt weiter auf jetzt 5,15. Obwohl die Infektion mit Omikron häufiger zu milden Verläufen führt, als mit Delta, steigt angesichts der hohen Gesamtanzahl an Neuinfektionen auch der Anteil von schweren Verläufen.

Noch immer werden bei den besonders gefährdeten Senioren ab 60 Jahren die wenigsten Fälle registriert. Doch auch hier liegt die Inzidenz inzwischen bei 228,1. Jetzt kann man also nur die Daumen drücken, dass alle gemeinsam durch diese steile Wand kommen. Die ansteigende Kurve wird als Wand bezeichnet, weil zu erwarten ist, dass sie auch wieder steil abfallen wird, nachdem sie ihren Höhepunkt erreicht hat. Wie hoch die Wand noch wird, liegt jetzt auch an dem Einhalten der Corona-Regeln von jedem Einzelnen.

Gesundheitsamt muss Abläufe anpassen

Die Geschwindigkeit, mit der die Fallzahlen zunehmen, bringt auch das Gesundheitsamt an seine Grenzen. Eine vollständige Kontaktnachverfolgung ist dem Gesundheitsamt Montabaur deshalb nicht mehr möglich, ebenso wenig das Anrufen aller positiv getesteten Personen. Sobald ein Corona-Test positiv ausfällt, ganz gleich, ob ein Schnelltest, Selbsttest oder PCR-Test, hat sich die positive Person für 10 Tage in Isolation zu begeben. Bei positiven Selbst- oder Schnelltests ist außerdem umgehend ein Termin für einen PCR-Test zu vereinbaren. Die Testergebnisse der PCR-Tests werden dann per E-Mail, SMS oder in der Corona-Warn-App bereitgestellt. Eine Isolationsbescheinigung des Gesundheitsamts kommt mit der Post.

Außerdem werden alle positiv getesteten Personen angewiesen, selbstständig alle möglichen Kontakte zu informieren. Diese sollten sich auch in Quarantäne begeben, sofern sie nicht durch eine aktuelle Boosterimpfung befreit sind. Kontaktpersonen sollten sich unter Berücksichtigung einer 5-tägigen Inkubationszeit ebenfalls testen lassen.

Booster versus Omikron
In Rheinland-Pfalz beträgt der Anteil an Neuinfektionen mit der Omikron-Variante bereits 96,4 Prozent. Die landesweite 7-Tage-Inzidenz liegt bei 785,5, wobei die Inzidenz bei den Ungeimpften mit 1.792,7 pro 100.000 Einwohner mehr als 4,5-mal so hoch ist, wie bei den Geimpften. Laut kassenärztlicher Vereinigung haben inzwischen 70.189 Westerwälder eine Boosterimpfung erhalten, das sind 34,76 Prozent der Bevölkerung.

Unschärfen in der Statistik
Angesichts der knappen Laborkapazitäten erklärt Achim Ginkel vom Landesuntersuchungsamt, dass die Zahlen nie zu 100 Prozent stimmen werden, die Dunkelziffer bleibe hoch und die Ungenauigkeit nehme zu, je schneller sich das Virus verbreitet. Wohl aber lassen sich Trends und Entwicklungen aus der Statistik ablesen, wobei die reine Erfassung Vorrang habe gegenüber den Detailinformationen. Auch würden ausschließlich ausgewertete PCR-Tests in der Statistik erfasst. Die Listen seien deshalb nicht zu verwechseln mit einem Live-Ticker. Gleiches gelte auch für die wichtige Hospitalisierungsrate. Die Kliniken hätten angesichts der steigenden Zahlen andere Sorgen als im Galopp eine Echtzeitabbildung zu ermöglichen.

Aktive Corona-Fälle in den Verbandsgemeinden
Laut Kreisverwaltung ist in dieser Woche eine 94-jährige Frau aus der Verbandsgemeinde Wirges an Corona gestorben. Insgesamt nehmen die Infektionen weiter zu. In den Verbandsgemeinden sind folgende Fallzahlen aktiv.
Montabaur: 365
Wirges: 252
Hachenburg: 251
Ransbach-Baumbach: 197
Höhr-Grenzhausen: 172
Bad Marienberg: 162
Westerburg: 162
Selters: 150
Rennerod: 129
Wallmerod: 87

Quellen: Landesuntersuchungsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Kreisverwaltung, Landesregierung, Bundesregierung, RKI, Redaktion (ts)
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