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Nachricht vom 12.01.2022
Region
Shoah-Gedenktag Online: Neues Aufblühen aus tiefen Wurzeln
Bei einer Online-Videokonferenz wird der Shoah-Gedenktag mit musikalischer Gestaltung im Rahmen des Festjahres "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" durchgeführt mit der Referentin Esther Ellrodt-Freiman, Mitglied der jüdischen Gemeinde in Frankfurt.
Auszug Plakat (Quelle: Katholische Pfarrei St. Peter)Montabaur/Westerwaldkreis. Im Dezember des Jahres 321 erließ der römische Kaiser Konstantin ein Gesetz, wonach Juden städtische Ämter bekleiden durften. Dieses Gesetz ist der erste schriftliche Nachweis für jüdisches Leben in der Region, die wir heute Deutschland nennen. Zugleich ist klar, dass es zuvor jüdisches Leben gegeben haben muss. Dennoch ist dieses Datum der Anlass für das Festjahr "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland".

Der Shoah-Gedenktag
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die überlebenden Juden aus dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Der unfassbare Massenmord der Nazis wird in Deutschland als Holocaust bezeichnet, was entnommen aus dem griechischen soviel bedeutet wie "Verbrannte Erde". Die Juden bezeichnen den Holocaust als Shoah, was aus dem hebräischen als "Großes Unheil" abgeleitet werden kann. Seit 2005 ist der 27. Januar international anerkannter Gedenktag dieser schrecklichen Ereignisse.

Mit dem Shoah-Gedenktag in Montabaur wollen sich die katholische und evangelische Kirchengemeinde Montabaur, Pax Christi und das katholische Bildungswerk Westerwald-Rhein-Lahn dieses Mal in den Rahmen des Festjahres stellen.

Die Geschichte jüdischen Lebens und Glaubens in Deutschland

Esther Ellrodt-Freiman wird bei dieser Online-Veranstaltung referieren. Sie hat lange Jahre den jüdischen Kindergarten in Frankfurt geleitet und so das Aufblühen der jüdischen Gemeinschaft durch den Zuzug von Menschen aus Mittel- und Osteuropa, die an eine lange verschüttete jüdische Tradition anknüpften, miterlebt und gestaltet. In ihrer Lebensgeschichte hat sie bereits zuvor die Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland im 20. Jahrhundert erlebt: Als kleines Kind der Shoah entkommen, konnte sie auch bei ihrer Mutter unter dem Arm aus der Bombennacht in Dresden fliehen. Aufgewachsen auf der Schwäbischen Alb entseckte sie die eigenen Wurzeln und ließ sie für sich lebendig werden. Daraus folgte das Engagement im jüdischen Kindergarten.

Esther Ellrodt-Freiman wird die Zuhörer daran teilhaben und so die Geschichte jüdischen Lebens und Glaubens in Deutschland exemplarisch lebendig werden lassen.

Shoah-Gedenktag, Donnerstag, 27. Januar, 18.30 Uhr
Die Veranstaltung findet als Zoom-Video-Konferenz statt.
Anmeldung unter: keb.montabaur@bistumlimburg.de oder auf der Homepage www.keb-westerwald.de.
Anmeldungen sind möglich bis zum 25. Januar. Nach der Anmeldung werden die Zugangsdaten für die Teilnahme per e-Mail verschickt. Auch wird eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung dabei sein, wie die Teilnahme funktioniert.

Für eine zoom-Video-Konferenz wird ein Computer, Laptop oder Tablet mit Kamera und stabiler Internetverbindung benötigt. (PM)
 
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