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Nachricht vom 09.12.2021
Region
Corona: Impfpflicht in medizinischen und pflegerischen Bereichen
Die Infektionsrate im Westerwaldkreis bleibt auf hohem Niveau. Laut Datenerfassung vom Landesuntersuchungsamt sind nachweislich Ungeimpfte stärker betroffen. Am Horizont droht die neue Omikron-Variante damit, alles noch schlimmer zu machen. Das neue Corona-Gesetz ist in Kraft.
SymbolfotoWesterwaldkreis. Die Bundesregierung hat per Gesetz beschlossen, dass bis zum 15. März alle Beschäftigte von Kliniken, Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen einen Nachweis als Geimpfte oder Genesene vorlegen müssen. Bundestag und Bundesrat haben dem Gestzesentwurf zugestimmt.

Damit dürfen künftig auch Apotheker, Tier- oder Zahnärzte impfen. Die Länder bekommen mehr Möglichkeiten für regionale Maßnahmen gegen die Pandemie, auch eine vorübergehende Schließung einzelner Einrichtungen wird damit ermöglicht.

Laut Landesuntersuchungsamt steigt die Zahl der aktuellen Fälle im Westerwaldkreis auf 1.266. Damit sind in den letzten 7 Tagen 522 neue Fälle bekannt geworden. Die 7-Tages-Inzidenz beträgt im Westerwald laut RKI 256,4 pro 100.000 Einwohner. Landesweit liegt dieser Wert bei 283,7. Die 7-Tages-Hospitalisierungsinzidenz steigt auf 3,99 pro 100.000 Einwohner.

Impfschutz wirkt, lässt aber im Alter nach
Das Landesuntersuchungsamt ermittelte unter anderem, wieviele Covid-19-Patienten in Rheinland-Pfalz auf der Intensivstation behandelt werden mussten, sowohl mit zweifachem Impfschutz, als Ungeimpft. Bei den vollständig Geimpften war dies in den letzten acht Wochen bei den unter 30-Jährigen nur einmal der Fall, ein weiteres Mal bei den 50 bis 59-Jährigen. Bei den 60 bis 69-Jährigen waren es nur drei. Erst bei den über 70-Jährigen steigt der Anteil der vollständig Geimpften auf Intensivstationen auf 31 Prozent.

Im Alter nimmt der Impfschutz also ab. Deshalb ist auch an Weihnachten Vorsicht geboten, wenn jüngere und ältere Generationen miteinander vermehrt in engem Kontakt stehen. Bekannt ist ja auch, dass die Sterblichkeitsrate mit steigendem Alter zunimmt.

Von den Gestorbenen in den vergangenen acht Wochen waren bei den Erkrankten unter 60 Jahren ausnahmslos alle Ungeimpft. Davon war eine Person unter 30 Jahre alt. Wohlgemerkt betreffen diese Werte die vergangenen acht Wochen in Rheinland-Pfalz.
Traurig ist besonders, dass in dieser Zeit auch ein Kind unter 11 Jahren mit einer Covid-19-Infektion auf Intensiv behandelt werden musste.

Mehr als 3.400 Booster-Impfungen innerhalb von zwei Tagen
Laut kassenärztlicher Vereinigung wurden bis gestern 31.789 Personen im Westerwald geboostert, haben also die Auffrischimpfung bereits erhalten. Das entspricht innerhalb von zwei Tagen mehr als 3.400 Booster-Impfungen bei den Hausärzten.

Um das Impfangebot zu erweitern und möglichst schnell viele Impfungen zu verabreichen, wird das Landesimpfzentrum in Hachenburg ab dem 15. Dezember wiedereröffnet und sieben Tage die Woche Bürger aus den Landkreisen Neuwied, Altenkirchen und Westerwald impfen.

Auch wird der Impfbus zu folgenden Terminen in den Westerwald kommen:

13. Dezember
Dorfgemeinschaftshaus
Schulstraße, Atzelgift
10 bis 20 Uhr

13. Dezember
Gangolfushalle
Grabenstrasse 9, Meudt
9 bis 17 Uhr

14. Dezember
Klöckner Pentaplast
Industriestr. 3-5, Heiligenroth
9 bis 17 Uhr

15. Dezember
Ratsaalgebäude
Neustrasse 40 A, Westerburg
9 bis 17 Uhr

17. Dezember
Kino Capitol
Werkstrasse 3, Montabaur
9 bis 17 Uhr

17. Dezember
Sporthalle
Am Sportplatz, Norken
14 bis 20 Uhr

Omikron - Oder: Was noch auf uns zukommt
Erste Labortests ergaben, dass die bestehenden Impfstoffe gegen die neue Omikron-Variante einen deutlich geringeren Schutz bieten, als gegen Delta. Delta ist aktuell für die aktuelle Corona-Situation im Lamd verantwortlich. Der Antikörper-Wert im Blut muss um ein Vielfaches höher liegen, damit die Zellen vor Befall beschützt werden. Deshalb bietet immerhin die Booster-Impfung einen Schutz gegen Omikron, wenn auch immer noch niedriger, als gegen die anderen Varianten.

Da sich Omikron derzeit zum Glück noch nicht breit verteilt hat, liegen derzeit nur wenige Daten vor, es sieht aber so aus, als müssten die Impfstoffhersteller im neuen Jahr schnellstmöglich die Vaccine an die neue Mutation anpassen. Es wäre also nicht überraschend, wenn im Frühjahr zu einer vierten Impfung aufgerufen würde.

Kreisverwaltung liegen niedrigere Zahlen vor
Laut Kreisverwaltung sind die erfassten aktiven Fallzahlen niedriger, als vom Landesuntersuchungsamt angegeben. Dies liegt an unterschiedlichen Meldeverfahren und zeitlicher Versetzung. In den einzelnen Verbandsgemeinden sind die Fälle laut Kreisverwaltung wie folgt verteilt:
Montabaur: 184
Westerburg: 112
Höhr-Grenzhausen: 110
Bad Marienberg: 77
Ransbach-Baumbach: 76
Hachenburg: 671
Wirges: 61
Rennerod: 60
Selters: 56
Wallmerod: 43

Quellen: Landesuntersuchungsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Kreisverwaltung, Landesregierung, Bundesregierung, RKI, Redaktion

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