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Nachricht vom 29.11.2021
Region
Kalte Jahreszeit: Wie man Vögel im Winter richtig füttert
Die obere Naturschutzbehörde SGD Nord gibt Tipps, wie man Vögeln mit der richtigen Fütterung durch die kalte Jahreszeit hilft. Die Fütterung erleichtert den Tieren das Überleben insbesondere wenn die Böden gefroren sind. Aber man kann dabei auch Fehler machen.
Ein Rotkehlchen, der Vogel des Jahres 2021, an einer Futterglocke. (Fotoquelle: SHD Nord)Westerwaldkreis. Viele Vögel sind bereits in ihre Winterquartiere im Süden gezogen. Doch einige Vogelarten wie Amseln oder Meisen verbringen auch die kalte Jahreszeit bei uns. Um diesen Vögeln zu helfen, platzieren Tierfreunde häufig Futterstellen im Garten, auf der Terrasse, dem Fensterbrett oder dem Balkon. Diese Hilfe erleichtert den Vögeln das Überleben – gerade, wenn die Böden gefroren sind. Beim Füttern kann man aber auch Fehler machen. Darauf weist die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Naturschutzbehörde hin.

Folgendes sollte man beachten, um den Tieren wirklich zu helfen:
Zunächst sollte bei der Auswahl des geeigneten Platzes darauf geachtet werden, dass dieser vor Nässe geschützt und für Katzen sowie andere Fressfeinde nicht erreichbar ist.

Das Futter:
In ein Futterhäuschen sollte Mischfutter aus Sonnenblumenkernen, Haferflocken und Rosinen gestreut werden, das auch im Fachhandel erhältlich ist. Futterglocken kann man selbst herstellen. Einen gesonderten Tipp dazu finden Sie am Ende des Textes. Bei fetthaltigem Futter sollte man grundsätzlich darauf achten, dass man das richtige Fett benutzt. Vermeiden sollte man etwa Futter auf der Basis ungeeigneter Fette: Palmöle sind zum Beispiel keine natürliche Nahrungsquelle für unsere heimischen Vögel, zudem ist die Herstellung nicht wirklich nachhaltig.

Die Handhabung:
Eine regelmäßige Säuberung des Futterhauses und der Bodenfläche darunter ist wichtig. Dies sollte, wenn möglich, mehrmals pro Woche passieren – immer dann, wenn das Futter Anzeichen des Verderbens zeigt oder verunreinigt ist. Denn über verdorbenes Futter, Schimmel und Kot können Krankheiten verbreitet werden. Dies gilt insbesondere bei feuchterer und milderer Witterung.
Am besten ist es daher grundsätzlich auch, das Futter häufiger und in kleinen Mengen auszustreuen. Ist es so mild, dass die Vögel noch oder wieder selbst Futter finden können, sollte auf die Winterfütterung verzichtet werden. Denn gerade fettreiche Nahrung kann in den wärmeren Monaten dafür sorgen, dass die Tiere übergewichtig werden.

Was man über den Winter hinaus tun kann
Zur ausgewogenen Ernährung benötigen Vögel in erster Linie eiweißreiche Insekten – vor allem, um ihre Jungen gesund zu versorgen und aufzuziehen. Deshalb ist es für sie die beste Hilfe, wenn die verbliebenen und ökologisch intakten Lebensräume erhalten bleiben. Dazu kann jeder Einzelne beitragen: mit vielfältigen Blumenwiesen im naturnahen Garten und dem Verzicht von chemischen Pflanzenschutzmitteln.

So baut man eine Futterglocke:
Grundlage für eine Futterglocke sind Rindertalg und Margarine. In einem Topf erhitzt, kann man das flüssige Fett mit Sonnenblumenkernen, Haferflocken und Weizenkleie anreichern, bis ein fester Brei entsteht. Diesen lässt man etwas abkühlen und füllt ihn in einen Blumentopf oder eine halbe Kokosnussschale. Um den Vögeln eine Anflugmöglichkeit zu bieten, sollte ein Stöckchen eingearbeitet werden. (PM)
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