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Nachricht vom 28.11.2021
Region
Westerwaldkreis: 984 aktive Corona-Fälle sind bekannt
Aktuell sind im Westerwald 984 aktive Fälle bekannt. Das ist schon wieder ein neuer Rekord. Die 7-Tages-Hospitalisierungsinzidenz beträgt 4,09 pro 100.000 Einwohner. Am vergangenen Freitag waren es noch 4,01.
SymbolbildWesterwaldkreis. Bundesweit machen die Coronazahlen einen ganz leichten Schwenk nach unten. Ob der Gipfel der Welle damit erreicht ist oder ob das vergangene Wochenende damit zu tun hat ist noch offen. Im Westerwald steigen die Werte noch an - aber verlangsamt. Die Anzahl der Intensivbetten, die von Corona-Patienten benötigt werden, wird zeitversetzt auf jeden Fall steigen, das ist schon jetzt nicht mehr zu ändern.

Dadurch müssen wichtige Operationen mitunter verschoben werden - mit allen Folgen, die das mit sich bringt. Mediziner und Angestellte auf den Intensivstationen twittern pausenlos mit dem Appell, sich impfen zu lassen. Der Medikamentencocktail auf der Intensiv habe mit Sicherheit mehr Nebenwirkungen, als eine Impfung.

Sorge wegen neuer Variante
Die neue Corona-Variante B.1.1.529 hat international inzwischen den Namen Omicron erhalten. Diese Variante ist erstmals in Südafrika entdeckt worden, das heißt aber nicht, dass sie dort auch entstanden oder mutiert ist. Damit sich kein Land an den Pranger gestellt fühlt, werden die Varianten mit griechischen Buchstaben benannt. Bislang ist nicht bekannt, ob die neue Omicron-Variante die bisherige Delta-Variante verdrängen wird. Auch gab es bislang noch keine schweren Verläufe, die dokumentiert sind. Wohl aber ist dieser Typ inzwischen auch in Deutschland aufgetaucht, ebenso in Großbritannien, Hongkong und sogar in Israel. Das Fatale: das Spike-Protein, mit dem das Virus an die menschlichen Zellen andockt, weist nicht nur eine, sondern gleich 30 Mutationen auf. Die Impfstoffe greifen aber genau eben jenes Spike-Protein an. Bei so vielen Mutationen ist es deshalb möglich, dass der Impfstoff nur bedingt wirkt. Sowohl Biontec als auch Moderna überprüfen das derzeit. Ein Ergebnis wird aber noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Diskussionen über Impfpflicht und Gültigkeit
Die Zahl der Politiker, die eine Impfpflicht nicht mehr ausschließen, nimmt zu. Auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer lässt alle Optionen dazu offen. Die Freien Wähler sprachen sich in einer Pressemitteilung gegen eine Impfpflicht aus und hinterfragten, wie sich die Regierung das vorstelle, wenn Impfverweigerer mit Polizeigewalt die Impfung empfangen müssten. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bringt eine andere Intention in die Debatte. Er könne sich vorstellen, dass das ganze Jahr 2022 in allen Lokalitäten und auf allen Veranstaltungen die strikte 2G-Regel gelte.

Da die Wirkung des Impfschutzes nach spätestens sechs Monaten rapide nachlässt, schlug die Eu-Kommission vor, das digitale Zertifikat von einem Jahr Laufzeit auf 9 Monate zu verkürzen. Auch wenn die Booster-Impfung dringend empfohlen wird, gelten alle, deren digitales Zertifikat noch gültig ist, als vollständig geimpft. Die 9 Monate beinhalten eine dreimonatige Karenzzeit, denn wie sich zeigt, sind aktuell die Impftermine rar. Ob bei Hausärzetn oder beim Gesundheitsamt: In diesem Jahr sind bereits alle Termine ausgebucht. Selbst die dezentralen Impfungen durch das Gesundheitsamt vor Ort in den einzelnen Verbandsgemeinden sind weitestgehend bereits voll. Mögliche Resttermine sind - sofern noch verfügbar - über die Homepage des Westerwaldkreises zu bekommen. Laut kassenärztlicher Vereinigung wurden bis einschließlich Sonntag, 28. November, 17.232 Westerwälder mit einr Auffrischimpfung zum dritten Mal geimpft.

Nichtgeimpfte sind stärker betroffen
Die 7-Tages-Inzidenz im Kreis liegt aktuell bei 217,4. Insgesamt sind derzeit 984 Fälle aktiv. Die meisten Fälle betreffen Jugendliche unter 20 Jahren mit einer Altersgruppen-Inzidenz von 412,5. Das Untersuchungsamt hat auch aufgeschlüsselt, wie hoch die Inzidenz bei Nichtgeimpften und bei Geimpften jeweils ist. Demnach liegt die 7-Tages-Inzidenz bei den Nichtgeimpften inzwischen bei 622,4 (vergangenen Freitag: 596,8). Bei den Geimpften liegt der Wert leicht niedriger als in der Vorwoche bei 162,8 (vergangenen Freitag: 164,3).

Aktive Fälle mit Stand vom 29. November in den einzelnen Verbandsgemeinden:
Am vergangenen Freitag zeigten noch zwei Verbandsgemeinden leicht rückläufige Zahlen. Dieses Mal geht es überall nach oben. Einzig in Wallmerod stagnieren die Zahlen.
Bad Marienberg: 183 (+ 22 über das Wochenende)
Westerburg: 164 (+ 23 über das Wochenende)
Montabaur: 108(+ 15 über das Wochenende)
Hachenburg: 100(+ 4 über das Wochenende)
Höhr-Grenzhausen: 88(+ 5 über das Wochenende)
Rennerod: 79(+ 17 über das Wochenende)
Ransbach-Baumbach: 67(+ 8 über das Wochenende)
Selters: 57 (+ 13 über das Wochenende)
Wirges: 54 (+ 4 über das Wochenende)
Wallmerod: 51 (+/- 0 über das Wochenende)

Quellen: Bundesregierung, Kreisverwaltung, Landesuntersuchungsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Redaktion
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