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Nachricht vom 08.09.2021
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Alternativen zum staatlichen Bildungskredit
Arbeitgeber stellen ihre Mitarbeiter vor immer größere Herausforderungen. Um ihren hohen Ansprüchen gerecht zu werden, sind häufig verstärkte Weiterbildungsmaßnahmen erforderlich – sei es bereits in der Ausbildungszeit oder im Laufe des Berufslebens. Eine gute Grundlage bietet ein Vollzeitstudium, entweder direkt nach dem Abitur oder der zunächst gewählten Berufsausbildung. Sicher ist: Bildung kostet Zeit und Geld. Vor allem für junge Menschen ist es oft schwierig, adäquate Fortbildungen zu finanzieren. Welche finanziellen Hilfestellungen es gibt, haben wir nachstehend zusammengestellt.
Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen werden in unserer schnelllebigen Welt immer wichtiger. Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/geralt-9301/ target=_blank rel=nofollow>geralt</a>Bildungsunterstützung in Deutschland ist vielfältig
Bildungskredite wurden geschaffen, um Studierenden, die über kein oder geringes BAföG verfügen, Unterstützung zu bieten – somit erhalten auch sie die Möglichkeit, diesen Bildungsweg einzuschlagen. Grundsätzlich sind derartige Darlehen unabhängig vom Einkommen und Vermögen. Zurzeit ist der Zinssatz äußerst attraktiv, im April 2021 lag er auf historische niedrigen 0,47 Prozent.

Der Bund bietet etwa Bildungskredite der KfW sowie BAföG zur Unterstützung für alle Menschen an, die ihre berufliche Karriere gerade erst beginnen. So erhalten auch sie die Möglichkeit zur Fort- oder Weiterbildung ohne finanzielles Polster. Eine weitere Alternative sind die Kredite privatwirtschaftlicher Banken, die mittlerweile von einigen Geldinstituten angeboten werden.

Es spielt keine Rolle, ob junge Menschen in Rheinland-Pfalz oder Bayern finanzielle Hilfe benötigen, sämtliche Angebote können deutschlandweit genutzt werden. Außerdem unterstützt zum Beispiel der Studienkredit der KfW auch den Wunsch nach einem Auslandssemester – er bietet allen Studenten zu günstigen Konditionen spezielle Finanzierungen an.

Im Westerwald gibt es immer wieder tolle individuelle Aktionen, die Groß und Klein Abwechslung verschaffen und ihnen ermöglichen, in vielen verschiedenen Bereichen ihren Horizont trotz kleinerem Budget zu erweitern. Dazu gehört der Großelterntag im Wild-Freizeitpark Westerwald, der am 19. September 2021 das erste Mal stattfindet. Er wurde zum Dank an alle Omas und Opas konzipiert, die sich – besonders in der schwierigen Coronazeit – liebevoll um ihre Enkel kümmerten.

Worin unterscheiden sich Bildungs- und Studienkredit?

Bildungskredit
Hinter der Bezeichnung Bildungskredit für Azubis und Studenten verbirgt sich ein zinsgünstiges Darlehen, das den beiden genannten Personengruppen zur Verfügung steht. Grundvoraussetzung ist, dass sie sich bereits in einer fortgeschrittenen Ausbildungsphase oder einem höheren Semester befinden. Weiterhin unterstützt er eine Folge- oder Zweitausbildung.

Wichtig zu wissen: Die Unterschiede zwischen einem privatwirtschaftlichen und einem staatlichen Bildungskredit sind groß. Bei Letzterem ist die Höhe der Kreditsumme – ähnlich wie beim BAföG – begrenzt. Die Auszahlung durch die KfW erfolgt jeden Monat im Voraus, wobei es sich jeweils um den gleichen Betrag handelt. Monatliche Zahlungen von 100, 200 oder 300 Euro stehen im Raum.

Sollte man einmal kurzfristig mehr Geld benötigen, ist eine Auszahlung von bis zu 3.600 Euro möglich. Allerdings ist ein Nachweis für den Bedarf, beispielsweise zur Finanzierung eines außergewöhnlichen Aufwandes, vorzulegen. Bewilligt wird maximal ein Gesamtbetrag von 7.200 Euro, der jedoch manchmal nicht ausreichend ist.

Beim privatwirtschaftlichen Bildungskredit handelt es sich um einen Ratenkredit, der zur Finanzierung des Studiums dient. Er kann bis zu 50.000 Euro betragen. Gleich, wie hoch das Einkommen ist, wird die Kreditsumme durch monatliche Raten von 120 Euro getilgt. Die KfW übersendet zur besseren Übersichtlichkeit zweimal jährlich (April sowie Oktober) einen Kontoauszug.

Studienkredit
Im Gegensatz zu Bildungskrediten ist der Studienkredit – wie der Name schon sagt – Studenten sowie Studieninteressierten vorbehalten. Er fördert gleichfalls das gesamte Erst- und Zweitstudium. D. h., es spielt keine Rolle, ob der Kreditantragsteller sich bereits in einem höheren Semester befindet oder noch Studienanfänger ist.

Der Studienkredit zählt zu den gewöhnlichen Ratenkrediten. Er wird generell häufiger als ein Bildungskredit vergeben. Dies begründet sich darauf, dass höhere Zinsen für Ersteren veranschlagt werden. Vorteilhaft gegenüber dem Bildungskredit ist, dass die Inanspruchnahme einer deutlich höheren Kreditsumme und infolgedessen auch höheren monatlich ausgezahlten Rate möglich ist.

Welche Unterschiede gibt es zwischen staatlichen und privaten Bildungskrediten?
Für die Entscheidung, welcher Bildungskredit für einen persönlich am vorteilhaftesten ist, sollte man verschiedene Faktoren betrachten. Bevor man eine der beiden Finanzierungsformen auswählt, vergleicht man die beiden Varianten bestenfalls sorgfältig unter Berücksichtigung der eigenen Interessen und Möglichkeiten.

Vorteile von staatlichen Bildungskrediten

• monatlich höhere Auszahlungen sind in der Regel möglich
• längere Tilgungszeit
• für BAföG-Berechtigte steht nur die hälftige Rückzahlung der Kreditsumme an

Nachteilig ist, dass Antragsteller einige Voraussetzungen zum Erhalt des Bildungskredits erfüllen müssen.

Vorteile von privaten Bildungskrediten

• kürzere Tilgungszeit
• je nach Bank Flexibilität im Bereich der Tilgungspläne
• Einkommen und Vermögenswerte der Eltern oder die familiäre Situation finden keine Beachtung

Ein Nachteil der privaten Bildungskredite ist, dass die monatlichen Auszahlungen meist geringer sind.

Zinsen für einen privaten Bildungskredit
Der Zinssatz bei der Aufnahme eines privaten Bildungskredits ist in der Regel moderat. Kreditnehmer können mit etwa drei bis fünf Prozent rechnen. Je nach Geldinstitut ist es möglich, im Falle einer hohen Tilgung nach Studium-Ende einen noch günstigeren Zinssatz gewährt zu bekommen.

Wie bei jeder anderen Kreditaufnahme auch empfiehlt sich die Durchführung eines Online-Vergleiches. Es ist bekannt, dass die eigene Hausbank nicht immer die passenden Konditionen anbietet. Nur wer die verschiedenen Angebote der Geldinstitute einander gegenüberstellt, hat die Chance, einige hundert Euro einzusparen.

Für wen sind private Bildungskredite verfügbar?
Grundvoraussetzung ist, dass entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Schulabschluss, der Abgänger für eine Weiterbildung oder ein Studium qualifiziert, vorliegt. Weiterhin müssen Kreditnehmer in einem Alter zwischen 18 und 36 Jahre sein. Wer die Volljährigkeit noch nicht erreicht hat, kann einen Bildungskredit über die Eltern aufnehmen.

Einige Geldinstitute verlangen das Vorhandensein eines Girokontos sowie für die Absicherung des Todesfallrisikos eine Lebensversicherung des Kreditnehmers. Allerdings ist bekannt, dass die Voraussetzungen für einen staatlichen Bildungskredit in der Regel schwieriger zu erfüllen sind. So zählen Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung meist nicht zum Kreis der akzeptierten Antragsteller. (prm)

Agentur Autor:
Jonas Schreiber
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