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Nachricht vom 04.09.2021
Wirtschaft
Westerwälder Holztage: Fachbesuchertag startet am 10. September
Der Startschuss für die Westerwälder Holztage digital 2021 fällt in diesem Jahr am 10. September im Rahmen eines informativen Fachbesuchertages auf dem Firmengelände des Sägewerks van Roje.
Von links: Landrat Achim Schwickert, Vorständin Sandra Köster, Landräte Achim Hallerbach und Dr. Peter Enders. Foto: Wir WesterwälderRegion Westerwald. Der Fachbesuchertag widmet sich der Digitalisierung im Holzbausektor – erlebbar anhand von zwei Highlightprojekten. „Wir freuen uns, den Fachbesuchern der digitalen Holztage informative Fachvorträge von fachkundigen Referenten rund um das Thema Holz in der Bauwirtschaft anbieten zu können und laden daher alle Interessierten herzlich zu einer kostenfreien Teilnahme ein“, so die drei Westerwälder Landräte Dr. Peter Enders (Kreis Altenkirchen), Achim Hallerbach (Kreis Neuwied) und Achim Schwickert (Westerwaldkreis).

Die Westerwälder Holztage 2021 stehen unter dem Leitmotiv der Digitalisierung. Das ist einerseits als Zukunftsthema naheliegend, andererseits für viele sicher überraschend, dass das Thema auch in der Wertschöpfungskette Holz angekommen ist. Mehr noch, innerhalb der Baubranche kann man getrost sagen, dass der Holzbau Vorreiter bei digitalen Planungs- und Fertigungskonzepten ist. Das ermöglicht hohe Präzision und Qualität sowie immer höhere Vorfertigungsgrade. Diese bedingen dann eine sehr schnelle Bauabwicklung "Schnelle Baustellen" mit vorgefertigten Teilen reduzieren die Belastungen durch Lärm, Staub, Verkehr und Abfälle.

Ein wichtiger Faktor, weil immer mehr innerhalb des Bestandes gebaut wird. In den großen Städten gleicht das einer Operation am offenen Herzen, vor allem, wenn wichtige Verkehrsadern betroffen sind. „Ein Grund dafür, dass in jüngster Zeit der Bau mehrgeschossiger Holzgebäude in den Städten sprunghaft zugenommen hat. Umgekehrt zeigt dies natürlich auch, welche Herausforderungen heute mit dem Thema Holzbau verknüpft sind,“ so die drei Westerwälder Landräte Dr. Peter Enders (Kreis Altenkirchen), Achim Hallerbach (Kreis Neuwied) und Achim Schwickert (Westerwaldkreis).

Digitalisierung ist hier mehr als eine bloße Übersetzung von Papierplänen ins digitale Format, mehr als nur irgendeine neue Software. Sie schafft die Möglichkeit, den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes vom Bau bis zur späteren Weiterverwendung abzubilden und zu optimieren.

„Gründe genug, zu den Westerwälder Holztagen auch ein Fachforum "Holzbau und Digitalisierung" zu veranstalten, bei dem praktische Lösungen und der Mehrwert des "digitalen Zwillings" im Vordergrund stehen“, betont die Vorständin der Wir Westerwälder, Sandra Köster, die auch die Organisation der Holztage übernommen hat.

Am 10. September, zum digitalen Auftakt der Westerwälder Holztage, wird in Oberhonnefeld sowohl in Präsenz als auch online anhand zweier konkreter Gebäude gezeigt werden, was möglich ist. Zum einen wird ein jüngst fertig gestelltes Sechsfamilienhaus in Herschbach/UWW umfassend vorgestellt: als Computersimulation und als fertiges Gebäude. Im 3-D-Modell kann die Konstruktion bis zur letzten Schraube durchleuchtet werden. Am echten Bau kann dann quasi mit Röntgenblick analysiert werden, ob und wie beispielsweise ein neuer Anbau hinzugefügt werden kann. „Auch Designvarianten lassen sich durchspielen. Alle Vorteile im gesamten Planungsprozess, aber auch bei der Vermarktung werden umfassend gezeigt“, so Sandra Köster.

Zum anderen spielt auch der Veranstaltungsort eine wichtige Rolle: im großen Sägewerk van Roje wird die Produktion um die zukünftige Fertigung von Massivholzelementen ausgeweitet. Hierzu musste auf dem beengten Firmengelände das neue, zweigeschossige Gebäude auf den Fertigungsablauf hin zugeschnitten und optimiert werden. Auch das ist eine Aufgabe, die mit einem digitalen Zwilling optimiert werden kann. Mehr noch, die Investition wurde mit Mitteln des Bundes im Umwelt-Innovationsprogramm gefördert, weil ein Verfahren entwickelt wurde, bei dem sich bisher übliche Abfälle durch Verschnitt weitestgehend vermeiden lassen. Dies ist ein weiterer Mosaikstein in einer digitalen Prozesskette. Ergänzend wird noch gezeigt, was mit solchen Massivholzelementen konstruktiv möglich ist, vor allem beim mehrgeschossigen Bauen. Hier steht der "aktuelle Rekord" bei einem 12-geschossigen Gebäude in Straßburg. In der Region entsteht gerade im nahe gelegenen Weißenthurm eine neungeschossige Wohnhausanlage aus vorgefertigten Holzelementen.

Abgerundet wird das fachliche Angebot noch durch Ausführungen zur Modulbauweise, auch das ein Spezialthema aus dem Westerwald. Im Vordergrund steht dabei eine "schnelle Ersatzschule", die in Berlin mitten im Stadtzentrum aus Massivholzelementen errichtet wurde.

„Für den Holzbau schafft die Digitalisierung ein großes Angebot an neuen Möglichkeiten, sicher nicht völlig ohne Fragezeichen, aber doch mit vielen Chancen - auch und insbesondere für hochwertige Arbeitsplätze im ländlichen Raum,“ erklärten abschließend die drei Westerwälder Landräte Dr. Peter Enders (Kreis Altenkirchen), Achim Hallerbach (Kreis Neuwied) und Achim Schwickert (Westerwaldkreis).

Weitere Informationen und direkt zur Anmeldung: www.westerwald-holztage.de. Alle Angebote sind auch über die spezielle Holztage-App erreichbar. Einfach die Website aufrufen, zum Startbildschirm hinzufügen und keine Neuigkeit mehr entgehen lassen.


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