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Nachricht vom 15.08.2021
Wirtschaft
Wie wichtig ist ein gesundes Raumklima
Ein wesentlicher Faktor für Wohlbefinden und Gesundheit ist unsichtbar und umgibt uns ganz alltäglich. Die Luft in Arbeits- und Wohnräumen hat Einfluss auf zahlreiche Aspekte, die uns ganz direkt betreffen. Das merkt man besonders deutlich beim Zusammenhang von Luftfeuchte und dem Wachstum giftiger Schimmelpilze. In diesem Artikel besprechen wir nicht nur die Risiken schlechter Luft, sondern auch Methoden zur Herstellung eines gesunden Raumklimas.
Foto Quelle: Pixabay.comNegative Einflüsse ungesunder Raumluft
Luftfeuchtigkeit kann sich bei ungünstigen klimatischen Bedingungen an Dampfsperren und Kältebrücken niederschlagen. Diese Kondensationsfeuchte begünstigt das Wachstum von Schimmelpilzen, die aufgrund ihres anspruchslosen Stoffwechsels bereits winzige Mengen organischen Materials nutzen können. Mit der Zeit breitet sich der Schimmel aus und erreicht ein Reifestadium, in dem er sich fortpflanzen möchte: Er produziert Sporen, die seine Verbreitung ermöglichen. Diese Sporen wiederum schweben in der Raumluft und werden von uns eingeatmet. Das führt zu einer ganzen Reihe gesundheitlicher Belastungen wie Allergien, Entzündungsreaktionen bis hin zu Infektionen mit pathogenen Schimmelarten. Deshalb ist es für gesundes Wohnen und Arbeiten von erheblicher Wichtigkeit erstens die Raumfeuchte auf unter 60 % zu halten und zweitens Kondensationsfallen für dieses Wasser zu vermeiden.

Manche Einrichtungselemente wie Möbel, Bodenbeläge aber auch Drucker im Betrieb “gasen aus”. Das bedeutet, dass sie flüchtige organische Verbindungen oder Stäube freisetzen, die in der Raumluft wiederum von uns inhaliert werden. Auch geringe Belastungen können bei langer Raumnutzungsdauer wie z. B. in Wohnungen dazu führen, dass sich erhebliche Schadstoffmengen in unserem Organismus anreichern.

Bauliche Maßnahmen für das Raumklima
Es gibt Konzepte für gesundes Bauen, die dafür sorgen, dass ein natürlicher Austausch von Wasserdampf ermöglicht wird. Insbesondere Dampfsperren oder Dampfbremsen wie z.B. Folien oder Holzwerkstoffplatten sorgen dafür, dass sich Wasserdampf anreichert und nur durch Lüften oder technische Lüftungsanlagen ein gesundes Klima erhalten werden kann.

Weitere Vorteile liegen im geringen technischen Aufwand dieser Bauweise: Wenig wartungsintensive Heizungen sowie der Wegfall von Belüftungsanlagen helfen Kosten zu sparen und erhöhen die Haltbarkeit der Investition. In Verbindung mit Passiv-Energie-Bauweise und dem Einsatz hochmoderner Solaranlagen wird die Autarkie der Bewohner erhöht, die sich mit Strom weitgehend selbst versorgen können. Dabei sorgt auch ein auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmtes Energiekonzept für optimale Nachhaltigkeit. Angesichts steigender Strompreise und eines wachsenden Bewusstseins für Klimafragen in der Bevölkerung hilft ein modernes Passivhaus, viele Probleme gleichzeitig zu lösen.

Filterkartuschen für Drucker
Hier ein Beispiel für Lösungen zur Verbesserung des Raumklimas in Arbeitsräumen: Im Betrieb von Laserdruckern, wie sie in fast jedem Büro zu finden sind, entstehen durch die Verwendung von Kohlenstoff-Tonern feinste Stäube, die auf Dauer gesundheitliche Belastungen mit sich bringen können. Auch flüchtige organische Verbindungen sorgen für negative Erfahrungen. Im Zuge der Feinstaubdebatte im Verkehr, bei welcher Studien aufzeigten, welche langfristigen Auswirkungen dauerhafte Exposition bewirken kann, wurden Technologien entwickelt, um die Emissionen auch von Druckern zu verringern. Heute gibt es Filtermodule, die sich an den Entlüfungsöffnung der Geräte anbringen lassen. Diese reduzieren die Belastung deutlich.

Fazit
Wir können etwas dazu beitragen, dass wir eine der wichtigsten Lebensgrundlagen gesund halten: unsere Luft. Das beginnt schon bei der Planung von Immobilien, erstreckt sich aber auch auf technische Lösungen für bestehende Problemquellen. (prm)

Agentur Autor:
Sebastian Meier
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