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Pressemitteilung vom 07.08.2021
Region
"Zukunft Wald": Unterwegs in den Waldflächen der Fuchskaute
"Wie geht es unserem Wald und was können wir tun?" Zu diesem Thema führte der CDU-Gemeindeverband Rennerod seine Veranstaltungsreihe fort und hatte an die Waldflächen der Fuchskaute eingeladen. Ein Fazit bleibt dabei stehen: Ein Patentrezept in Sachen Wald gibt es nicht.
Revierförster Dirk Steffen und Forstamtsleiter Tobias Schuhbäck erklären auf der Schadfläche die durchgeführten Aufforstungsmaßnahmen.  (Foto: Privat)
Rennerod. Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf unsere Wälder?
Wie können geschädigte Nadelholzflächen ökologisch sinnvoll wieder aufgeforstet werden? Zu diesen und vielen anderen Fragen konnte der CDU Vorsitzende Alfons Giebeler den Leiter des Forstamts Rennerod Tobias Schuhbäck und Revierförster Dirk Steffen begrüßen.

Zu der etwa drei Kilometer langen Strecke hatten sich neben interessierten Bürgern auch Ortsbürgermeister Klaus Wehr, Bürgermeister Gerrit Müller und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Mechthild Hoffmann eingefunden. Zu Beginn konnten sich die Teilnehmer an einer noch intakten Fichtengruppe ein Bild von der ursprünglichen Bewaldung machen.

Der Rundgang führte weiter in die Flur „Alterberg“ in der Gemarkung Willingen. Hier ist auf einer Fläche von 20 Hektar ein Fichtenaltholz durch Trockenheit und Borkenkäferbefall abgestorben. Die Aufarbeitung und der Verkauf des Schadholzes erfolgten im Vorjahr. Auf einer Teilfläche erfolgte die Aufforstung im Frühjahr als artenreiche Mischkultur mit den Baumarten Eiche, Buche, Hainbuche, Bergahorn, Kastanie, Weiß-Tanne, Douglasie und Fichte. Die Weiß-Tannen und Eichen sind mit Wuchshüllen gegen Wildverbiss geschützt.

Der Gruppe hatten sich auch dankenswerterweise der zuständige Jagdausübungsberechtigte sowie ein Mitjäger angeschlossen. Um den erfolgreichen Aufwuchs des artenreichen Waldes zu gewährleisten, ist eine ordnungsgemäße Bejagung auf dieser sehr großen Kulturfläche sicherzustellen. Dies setzt eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit zwischen der Jägerschaft, dem Waldbesitzer und dem zuständigen Förster voraus.

Hierzu wurden durch den Waldbesitzer sogenannte Bejagungsschneisen angelegt. Diese Flächen bleiben bei der Bepflanzung frei und werden mit dem Forstmulcher von störendem Aufwuchs und Astmaterial befreit. Auf diesen von der Jägerschaft weiter zu unterhaltenden Flächen kann eine tiergerechte Bejagung erfolgen.

Eine interessante Zwischenstation gab es auf dem Rückweg. Hier wurde das Nest des Eichenprozessionsspinners an einer Eiche festgestellt. Forstamtsleiter Schuhbäck erklärte die Gefährlichkeit und die Bekämpfungsmöglichkeiten der Raupe.

Am Ausgangspunkt wieder angekommen, zeigte sich, dass es keine allgemein gültigen Konzepte für den Wald der Zukunft gibt. Hier muss standortangepasst gehandelt und auch die Wirtschaftlichkeit sowie die Verfügbarkeit des Rohstoffs Holz beachtet werden.

Alfons Giebeler bedankte sich bei allen Teilnehmern und bei Forstamtsleiter Schuhbäck und Revierförster Steffen. Ein besonderer Dank ging an CDU-Ratsmitglied Helmut Scherer. Er hatte die fachliche Vorbereitung des Rundgangs vorgenommen. (PM)
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