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Nachricht vom 29.07.2021
Politik
Naturschutz im Westerwald mit 183.000 Euro unterstützt
Im Jahr 2020 sind für Naturschutzmaßnahmen im Landkreis Westerwald
durch die SGD Nord und im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Energie,
Ernährung und Forsten Fördermittel in Höhe von rund 183.000 Euro
ausgezahlt worden.
Um die Lebensräume bedrohter Arten im Naturschutzgebiet Fuchskaute zu sichern, werden regelmäßig Schafe eingesetzt. (Foto: Markus Kunz / Quelle: SGD Nord)Westerwaldkreis. Durch die Bebauung von Flächen, die Zerschneidung der Landschaft, die veränderte landwirtschaftliche Nutzung sowie durch den vom Menschen
verursachten Klimawandel wird unsere Natur bedroht. Die ökologischen
Bodenfunktionen werden gemindert, viele Tier- und Pflanzenarten finden
keine geeigneten Lebensräume mehr und drohen, bei uns auszusterben.

Umso wichtiger ist es, dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Der
Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord fällt in dieser Hinsicht
als Oberer Naturschutzbehörde eine wichtige Rolle zu - auch im
Westerwaldkreis. So sind im Jahr 2020 für Naturschutzmaßnahmen im Landkreis Westerwald durch die SGD Nord und im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Energie,
Ernährung und Forsten Fördermittel in Höhe von rund 183.000 Euro
ausgezahlt worden.

„Wir müssen unsere Natur unbedingt schützen, nicht nur, um
heimische Tier- und Pflanzenarten vor dem Aussterben zu bewahren,
sondern auch, um künftigen Generationen ein Leben in einer lebenswerten
Umwelt zu ermöglichen", sagt SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis. „Die
SGD Nord hat einen großen Anteil daran, dass wichtige
Naturschutzprojekte umgesetzt werden können, indem sie diese fachlich
begleitet und dafür sorgt, dass diese vom Land auch finanziell
unterstützt werden."

Um die Bestände von biotoptypischen Tagfaltern- und Heuschreckenarten
im Naturschutzgebiet „Fuchskaute" im Westwaldkreis zu sichern und
Nasswiesen zu erhalten, wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt. So
wurden die Grün- und Brachflächen von Schafen und Rindern beweidet.
Die Tiere fungieren dabei als natürliche Freischneider und sorgen
dafür, dass die Flächen offen bleiben und nicht zuwachsen, damit
andere Arten dort leben können. Ziegen zeigen dabei ein völlig anderes
Fressverhalten als Schafe. Sie verbeißen sich in aufkommende Gehölze
wie Büsche oder Sträucher, während Schafe eher die Wiesen abweiden.
Zusätzlich zur Beweidung findet eine jährliche Heumahd statt, die
ebenfalls dem Zweck dient, die Fläche vor dem Zuwuchern zu bewahren und
die Landschaft als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu bewahren.

Zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts, das bei manchen Tieren zu schweren
Vergiftungen führen kann, findet hier eine leichte Düngung auf
Teilstücken der Wiesen statt. Mithilfe der verschiedenen Maßnahmen ist
es möglich, Borstgrasrasen und Zwergstrauchheide weiter zu erhalten und
auch zu entwickeln. Diese dienen vielen Insekten als natürlicher
Lebensraum.

Auch in das Naturschutzgebiet „Krombachtalsperre" flossen
Fördergelder. Dort wurden Büsche und Sträucher entfernt.
Anschließend wurden Rinder eingesetzt, um Brut- und Nahrungsräume von
Watvögeln sowie Wiesenbrütern offenzuhalten. So gelingt es dort, den
Lebensraum verschiedener Wiesenvogelarten wie Braunkelchen und Bekassine
sowie den von Tagfalterarten wie der Maculinea und Lycaena helle zu
schützen.

Der Naturpark Nassau, der zum Teil ebenfalls auf dem Gebiet des
Westerwaldkreises liegt, wurde 2020 zusätzlich zu der eingangs
erwähnten Summe mit rund 113.000 Euro unterstützt. (PM)
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