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Nachricht vom 22.07.2021
Region
Montabäurer Mären: Wandern auf den Spuren der Sagen und Mythen des Westerwalds
Sagen und Mythen, Mären aus vergangenen Zeiten, wer kennt sie nicht, Geschichten wie die Nibelungensage oder Mythen über Zeus und seine Götter. Aber auch der Westerwald hat einiges an Sagen und Mythen zu bieten, welchen sich der Montabäurer Mären Weg auf 22 Kilometern widmet.
Eine Holzbank, die gleichzeitig eine Geschichte erzählt. Foto: Simone Levy für VG MontabaurMontabaur. Wahrlich sagenhaft ist er, der Montabäurer Mären Wanderweg von Nentershausen nach Montabaur. Stolze 22 Kilometer mit 20 mythischen Skulpturen und 17 spannenden Sagentafeln sind zu absolvieren, wenn man sich auf die Spuren der Vergangenheit begeben will. Verwunschene Ecken und Sagenschauplätze entlang des Weges lassen einen bekannte Orte mit völlig neuen Augen betrachten, wenn man erst mal weiß, was sich dort wohl zugetragen haben mag. Start und Ziel der Strecke liegen an einer Buslinie. Da die Busse recht unregelmäßig fahren (Fahrplan ist unter den Tour-Infos) empfiehlt es sich, bei Anreise mit dem eigenen Auto dies am Zielort zu parken und mit dem Bus nach Nentershausen zum Start zu fahren.

Direkt am Startpunkt in Nentershausen am Marktplatz geht es auch direkt mit der ersten Sage los. “Der Schatzgräber von Nentershausen“ sind die erste Station, die mit einer Erzähltafel die Überlieferungen ins Hier und Heute holen. Bei den Erzähltafeln sollte man übrigens aufmerksam lesen, was sich einst zugetragen hat, denn auf der Internetseite des Montabäurer Mären Wegs gibt es ein Quiz zu allen Stationen, an dessen Ende man mit einem Lösungssatz in der Tourismus Information Montabaur eine kleine Belohnung abholen darf. Gleich neben der Erzähltafel findet man auch eine Hinweistafel zum Wegverlauf, aber durch die gute Markierung ist dieser auch ohne Ortskenntnisse nicht zu verfehlen.

Zu Beginn geht es durch den Ort Nentershausen und am Friedhof entlang aus dem Ort heraus und unter der Autobahn hindurch. Vorbei an einer Tongrube taucht man in einen hohen Buchenwald ein und erreicht die ICE-Trasse, welche man durch einen Tunnel unterquert. Nach dem Tunnel rechts und an der nächsten Kreuzung links führt der Weg weiter durch den wunderschönen Buchenwald. Hier erreicht man etwas später an einer Kreuzung eine markante Sitzbank, die Bergmänner. Geradeaus weiter durch ein zauberhaftes Tal entlang eines leise vor sich hin plätschernden Baches quert man nach einiger Zeit erst den Bach und dann erneut die ICE-Trasse. Diese werden wir unterwegs auch noch öfter kreuzen.

Hinaus aus dem Wald geht es nun weiter durch Wiesen und Felder nach Nomborn. An der Kirche vorbei wandert man durch das kleine Örtchen und verlässt dieses schließlich wieder in Richtung Norden, um kurze Zeit später eine phantastische Basaltformation zu erreichen. Hier ist auch schon die vierte Sage angesiedelt, welche von den Wallburgen auf dem Westerwald erzählt. Wer bereits Lust auf eine Pause hat, kann diese in der Studentenmühle einlegen, welche nicht weit hinter der vierten Station passiert wird. Nach Querung des Eisenbaches und entlang an Pferdekoppeln wandert man nun wieder in den Wald. Der Weg führt oberhalb des Baches auf eine Wegespinne zu, an welcher wir geradeaus weiter ins Gelbachtal gehen. Im Tal bleibend säumen hier einige außergewöhnliche Holzskulpturen den Weg.

Nach dem Gelbachtal kommt nun ein Anstieg über Serpentinen auf einen zu. Durch einen Fichtenwald wandernd gewinnt man kontinuierlich an Höhe. Hier ist auch ein Aussichtspunkt markiert, ein kurzer Abstecher, der sich aber absolut lohnt. Auch für eine Rast ist dieser Platz wie geschaffen, bevor es immer weiter bergauf geht, bis man schließlich das steinerne Kreuz erreicht. Von dort wandert man wieder bergab ins Tal und entlang des Bachlaufs bis zur “Bildches Eich“, einer kleinen Kapelle mitten im Wald. Kurze Zeit später gelangt man nach Wirzenborn, wo man vorbei an der Kirche steil bergan eine Anhöhe erklimmt, von welcher man einen herrlichen Blick auf Schloss Montabaur erhaschen kann. Kaum den Berg erklommen geht es auch schon wieder hinab an den Gelbach. Dem Fluss folgend und an einer ehemaligen Mühle vorbei kommt erreicht man die ersten Häuser von Montabaur. Der letzte Abschnitt mit den letzten fünf der insgesamt 17 Stationen hat begonnen und durch die Stadt und ums Schloss herum ist es dann nicht mehr weit bis zum Ziel, dem ICE-Bahnhof in Montabaur, wo der Montabäurer Mären Weg mit dem “alten Galgen“ sein Ende nimmt.

Die insgesamt 22 Kilometer des Montabäurer Mären Wegs sind definitiv eine ziemlich ordentliche Strecke. Die direkte Busverbindung zwischen Start und Ziel kreuzt aber auch immer wieder einmal die Strecke, so dass man den Weg auch auf mehrere Etappen teilen oder Abbrechen könnte, sollte man die guten sechs Stunden geschätzte Gehzeit nicht schaffen. Durch die spannenden Sagen ist er definitiv auch ein Highlight für Kinder, allerdings sollte man die Distanz dem Alter und der Kondition den Kindern anpassen. Und keine Angst, dass man das Quiz an einem Tag machen muss; wer aufpasst und sich die Antworten merkt, kann auch mit mehreren Teilstrecken am Ende das Sagen-Quiz lösen und die Belohnung abholen. Wie immer ist auch hier festes Schuhwerk Pflicht und trotz der verschiedenen Einkehrmöglichkeiten sollte man eine eigene Verpflegung dabei haben, um nicht auf diese Stellen angewiesen zu sein.


Tour-Informationen:

Art: Strecke von A nach B (mit direkter Busverbindung siehe unten)
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 22 km
Dauer: 6-6,5 Stunden
Steigung: circa 450 Höhenmeter
Familiengeeignet: Ja (abgesehen von der Distanz)
Beschildert: Ja
Beschaffenheit: verschiedene Wege
Besonderheit: Sagenweg
Startpunkt: Marktplatz Nentershausen (Ecke Koblenzer Str. / Niedererbacher Str., 56412 Nentershausen)
Zielpunkt: ICE-Bahnhof Montabaur (stadt-zugewandter Eingang mit Treppe rechts, Bahnhofstraße, 56410 Montabaur)

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Unterwegspaket & Sagen-Quiz


Buslinie 450 (Montabaur nach Nentershausen Stand 07/2021)

Nur in den Ferien und an schulfreien Tagen
5:55 Uhr bis 6:22 Uhr
9:40 Uhr bis 10:08 Uhr
13:19 Uhr bis 13: 50 Uhr
16:40 Uhr bis 17:10 Uhr
15:31 Uhr bis 16:00 Uhr

Nur an Schultagen
5:55 Uhr bis 6:24 Uhr
11:20 Uhr bis 11:46 Uhr
12:15 Uhr bis 12:44 Uhr
13:30 Uhr bis 14:05 Uhr
16:40 Uhr bis 17:12 Uhr

Freitags an Schultagen
15:15 Uhr bis 15:53 Uhr


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