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Nachricht vom 20.07.2021
Region
Nahwärme Hachenburg: Ein Klimaschutzerfolgsprojekt in kommunaler Hand
Die Inbetriebnahme eines der größten landesweit in kommunaler Verantwortung betriebenen Nahwärmenetze jährt sich in den kommenden Wochen zum zehnten Mal und kann mit einer beachtlichen Klimaschutzbilanz aufwarten.
Dieses Hachenburger Kraftwerk sparte in 10 Jahren 16.000 Tonnen CO2 ein. (Foto: Röder-Moldenhauer / Quelle: VG Hachenburg)Hachenburg. Nachdem der Verbandsgemeinderat Hachenburg Ende 2009 den Weg für die Umsetzung eines kommunal betriebenen Bio-Kraftwerkes einstimmig ebnete und der Werkausschuss in der Folge für verschiedene Ausbaustufen und Optimierungsschritte - nicht zuletzt dem verstärkten Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) - votierte, werden inzwischen 14 Objekte vollständig mit Wärme und vereinzelt auch mit Strom versorgt.

5,7 Millionen Liter Heizöl eingespart
Seit Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes wurden rund 16.000 Tonnen CO2 eingespart. Das bedeutet die Vermeidung von Emissionen aus einem beträchtlichen Heizölverbrauch von 5,7 Millionen Litern. Mit der Verfeuerung von rund 48.000 Schüttraummetern unbelasteter Holzhackschnitzel, was rund 22.000 Bäumen entspricht, sollen nach den Vorstellungen der VGWE vorzugsweise regionale Stoffströme geschlossen und dem traurigen Bild des Waldes in der Region ein Stück weit begegnet werden. Schließlich geht es nicht darum, hochwertiges Stammholz zu verfeuern, sondern eine sinnvolle Verwertungsmöglichkeit für Waldrestholz etc. aufzuzeigen.

Allein die Bilanz des Nahwärmenetzes kann sich schon sehen lassen. Bei einem verschwindend geringen Heizöleinsatz von rund 3 % wurde die Wärme im letzten Jahr zu einem überwiegenden Anteil von 55 % aus der Verfeuerung von unbelasteten Holzhackschnitzeln und im Übrigen hocheffizient mittels der KWK-Technologie in inzwischen sechs Anlagen gewonnen.

VGWE verfolgen das 2030-MINUS40-Ziel
Bei den Verbandsgemeindewerken Hachenburg (VGWE) laufen die Fäden für die heutigen und zukünftigen kommunalen Querschnittsaufgaben der Daseinsvorsorge zusammen. Neben der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung werden dort schon viele Jahre die andernorts nur zögerlich verfolgten Klimaschutz- und Energiewendepotenziale vor der eigenen Haustür erschlossen. Schließlich gilt es, die durch den Verbandsgemeinderat Ende 2016 einstimmig geforderte CO2-Reduktion im Umfang von 40 % bis zum Jahr 2030 - im Vergleich zum Basisjahr 2014 - zu erreichen.

Klimaschutz und Ausbau Erneuerbarer Energien
Die VGWE möchten auch weiterhin ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende, die nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie ins Hintertreffen geraten ist, sowie zur Erfüllung des Pariser Klimaschutzabkommens leisten. Sie bringen ihr Know-how mit der Leitung der „Fachgruppe Wärme“ im Vorstand des neu gegründeten Landesverbandes Erneuerbare Energie Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. ein und erkennen in ihrem konsequent dem Klimaschutz unterworfenen Handeln die Chance zur Wiedererlangung einer lebenswerten Umwelt, die zunehmend auch vor der eigenen Haustür vom Klimawandel gezeichnet ist.

Für Fragen und Anregungen stehen die Verbandsgemeindewerke gerne unter vgwe@hachenburg.info zur Verfügung.

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