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Nachricht vom 30.06.2021
Region
Das Kranichufer im Zoo Neuwied nimmt Gestalt an
Im Zoo Neuwied hat sich den letzten Wochen viel getan auf der Baustelle zwischen Schimpansengraben und Avimundo: Viel Erde wurde bewegt, die Wände der Tierunterkünfte im hinteren Teil der Anlage stehen und am Besucherweg lässt die Betonkonstruktion schon erahnen, dass zukünftig mehrere große Panoramascheiben Einblicke in die Anlage gewähren sollen.
Fotos: Zoo NeuwiedNeuwied. Auf der Freifläche dazwischen stehen seit Anfang der Woche große runde Stahlgebilde mit vier Meter Durchmesser, auf hohen Stützen. „Das ist eine Premiere für unseren Zoo, eine solche Konstruktion haben wir bisher noch nie gebaut“, sagt Hans-Dieter Neuer, der kaufmännische Leiter des Zoos. „Die Anlage wird komplett mit einem Kunststoffnetz überzogen. Damit das Netz einen möglichst großen Innenraum ermöglicht, wurden die Ringe der Stahlstützen in dieser Größenordnung gewählt,“ erklärt der gelernte Architekt.

Die Übernetzung der Anlage ist essentiell für die zukünftigen Bewohner: Ende des Jahres sollen zwei Arten Kraniche jeweils einen Teil des neuen Geheges beziehen. „Die Saruskraniche leben bei uns derzeit in einer oben offenen Anlage. Daher müssen wir ihnen regelmäßig die Schwungfedern kürzen, damit sie nicht davonfliegen können,“ erläutert Maximilian Birkendorf, der Vogelkurator des Zoo Neuwied. „Das bedeutet aber, dass die Kraniche einen Teil ihres natürlichen Verhaltensspektrums nicht ausleben können, denn sie fliegen nicht nur zur Fortbewegung, sondern auch ihre Balzrituale bestehen aus komplizierten Flugmanövern.“

Die Paradieskraniche, die demnächst die Nachbarn der Saruskraniche werden, haben zwar bereits eine übernetzte Anlage, die aufgrund ihrer geringen Größe jedoch ebenfalls keine Flüge ermöglicht. „Wir sind gespannt, wie die Tiere die neue Anlage annehmen und welche neuen Verhaltensweisen wir in Zukunft beobachten können,“ freut sich Max Birkendorf, und Dieter Neuer ergänzt: „Wir danken allen, die sich seit 2018 an der Spendenaktion „Kranichufer“ beteiligt haben. Ohne sie wäre der Bau nicht möglich gewesen.“
 
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