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Nachricht vom 27.06.2021
Kultur
"PICKNICKs" im Burggarten Hachenburg sind gestartet
Mit einem sehr unterhaltsamen und vielfältigen Programm setzte die Hachenburger Kulturzeit einen fulminanten Startpunkt im Sommerprogramm 2021. Das Wetter spielte mit und schaffte eine entspannte und heitere Atmosphäre für das generationenübergreifende Familien-Picknick-Event unter den großen Bäumen im Burggarten.
Szene aus der Hachenburger Uraufführung "Wie der Igel auf den Teller kam". Fotos: Helmi Tischler-VenterHachenburg. Bürgermeister Stefan Leukel sprach allen Besuchern aus dem Herzen: „Es ist wieder Kulturzeit in Hachenburg... Schön, dass ich euch wieder sehe!“ Mit diesem Aufruf waren außer den Gästen auch das Kulturzeit-Team um Beate Macht, das „auch in Corona-Zeiten aus Zitronen Limonade macht“, die Mitarbeiter des mithelfenden städtischen Bauhofs sowie die Techniker von „peakevent“ gemeint.

Eingestimmt auf den genussvollen Sonntagnachmittag hatte der Musikverein Luckenbach unter dem Dirigat von Sven Hellinghausen. Eine Stunde lang spielte das Orchester klassische, moderne und symphonische Blasmusik und bekannte Melodien und verabschiedete sich mit dem Westerwaldlied.

Als ersten Programmpunkt auf der Bühne kündigte Kulturzeit-Leiterin Beate Macht eine Weltpremiere an: Auf ihre Anregung hin schrieb Thomas Sonnenschein, der auch die Vorlage für den erfolgreichen Hagenberg-Film über die Geschichte Hachenburgs lieferte, in kürzester Zeit ein etwa halbstündiges Theaterstück zur Hachenburger Tradition des Ischel-Essens. „Wie der Igel auf den Teller kam“ lautet der Titel des Stücks, das die „theatermacher“ Hachenburg unter der Regie von Bärbel Kempf einstudiert haben.

Auf humorvolle Weise überlegen eine norddeutsche Besucherin und eine Hachenburgerin, welche geschichtliche Wurzel die Tradition, am Kirmesmontag einen Igel zu essen, haben könnte. War der Märchenerzähler Hans Christian Andersen schuld mit seiner Geschichte vom armen Mädchen, das 1817 der Metallwarenfabrik Schneider mit seinem Straßenverkauf von Zündhölzern und Nähnadeln aus dem Naturprodukt Igelstacheln Konkurrenz machte? Oder suchte 1724 während des Schlossbaus der Baudirektor Julius Ludwig Rothweil kostenlose Verpflegung für die Altstädter Bauarbeiter? Vielleicht stimmt das Gerücht, dass 1635 während des dreißigjährigen Kriegs die Hungersnot in Hachenburg so groß war, dass die Menschen Igel zubereiten mussten? Am Ende des Theaterstücks, das noch öfter gespielt werden soll, wird die Lösung präsentiert. Heutzutage besteht das Traditionsessen aus regionalem Rind- und Schweinefleisch und wird am Kirmesmontag als Grundlage für das leckere Bier in allen Lokalen serviert.

Bier, andere Getränke, Popcorn, Wraps, Schmuck und Picknickdecken konnten die Besucher an den Holzbuden erstehen, die am Rand des Festgeländes aufgebaut waren. Die meisten Besucher hatten von daheim Körbe voller Kuchen, Knabbereien und Lieblingssnacks mitgebracht. Auf bunten Decken und kleinen Hockern machte man es sich bequem. Etliche Kinderwagen waren dabei und etwas größere Kinder freuten sich, während des Programms herumgehen zu können. Ein kindgerechtes Angebot gab es immer wieder in einem kleinen Bühnenzelt, in dem man mit einer kostenlosen Eintritts-Kaffeebohne Platz nehmen konnte, von „Oniversum“ mit märchenhaften Erzählungen aus der Muschel.

Auf der Hauptbühne zeigte Kristin Hertel alias „LaHoop“ mit der Show „Regenbogenplanet“ zu passender Musik, was man mit Hula-Hoop-Reifen und einem Schirm mit Kreativität gestalten kann. In einem Mix aus Tanz, Artistik, Jonglage, Pantomimik, Poesie, Komik und gelegentlicher Interaktion mit Zuschauern unterhielt die Künstlerin die Picknicker.

Beate Macht freute sich, die äußerst sympathischen Zwillingsbrüder Finn & Jonas und ihre Band ansagen zu können. Die jungen Männer, die durch Energie und Kreativität brillieren, singen originelle Texte zu funkig-rockiger und melodischer Musik. Das Publikum hatte Spaß bei Liedern wie „Spielzeugladen“ oder „Zwei Dumme, kein Gedanke“.

Die „PICKNICKs Konzerte“ im Burggarten gehen weiter am Donnerstag, 1. Juli 2021 mit „Boogie Royale“. Weitere Informationen bei der Hachenburger Kulturzeit. (htv)

       
       
       
   
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