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Nachricht vom 26.06.2021
Kultur
Vernissage im Stöffel-Park mit Aquarellen von Sabine Dörner
„Was gut ist, das kommt wieder“, so heißt es im Volksmund. Deshalb ist auch nicht verwunderlich, dass die Landschaftsmalerin Sabine Döring bereits zum zweiten Mal im Stöffel-Park in Enspel zu einer Vernissage einladen konnte.
Sabine Dörner erläutert ihre Aquarelle. Fotos: Wolfgang RabschEnspel. Die Vernissage fand im und am „Café Kohleschuppen“ im Stöffel-Park statt, wobei die eigentliche Ausstellung sich im geschlossenen Raum befand. Wegen den Vorschriften, die wegen Corona beachtet werden mussten, konnten nur jeweils drei Personen die Bilder im Inneren bewundern. Vor dem „Café Kohleschuppen“ hatte sich eine ansehnliche Anzahl von Kunstinteressierten versammelt, worüber sich Marli Bartling, die Kuratorin der Vernissage höchst erfreut zeigte. Der WW-Kurier nutzte die Gunst der Stunde und konnte mit Marli Bartling kurz vor der Eröffnung der Vernissage ein kurzes Gespräch führen.

Marli Bartling: „Ich bin hier im Stöffel-Park als Kuratorin und Organisatorin von künstlerischen Events tätig. In jedem Jahr organisiere ich Ausstellungen und Vernissagen, bei denen Künstler in jeder Stilrichtung, egal ob als Bildhauer, Fotograf oder Maler, die Möglichkeit bekommen, ihre Werke zu präsentieren. Allerdings sollten einige Werke einen Bezug zum Stöffel-Park haben, so wie es hier und heute bei Sabine Döring der Fall ist, die in Enspel unterhalb des Stöffel-Parks großgeworden ist.“

Martin Rudolph, der Mastermind des Stöffel-Parks, begrüßte die Gäste, und zeigte sich ebenfalls hocherfreut, dass so viele Menschen den Weg zum „Lokschuppen“ gefunden haben. Es stand ihm die Freude sichtbar ins Gesicht geschrieben, war es doch die erste Präsensveranstaltung, die im Stöffel-Park seit Beginn der Pandemie mit Publikum durchgeführt werden konnte.

Anschließend führten Marli Bartling und Sabine Dörner ein offenes Interview, bei dem die Künstlerin ihren Bezug zu Enspel erläuterte, aber auch darüber sprach, wie bei ihr Fiktion und Realität verschwimmen, wenn sie sich mit einem Objekt befasst.

Sabine Dörner: „Von meinem Kinderzimmer aus hatte ich einen Blick auf den Stöffel-Park, der mich immer dazu inspirierte, Geheimnisse zu entdecken. Da mein Vater als Maschinen-Meister im Basaltabbau tätig war, durfte ich ihm häufig Essen zur Arbeit bringen. So war ich ganz nah am Geschehen, da faszinierte mich das noch mehr. Daraus entwickelte sich meine künstlerische Leidenschaft für Landschaften, ich sehe aber auch in Städten und Industrieanlagen Landschaften. Mir geht es um Stahl, Rost, Stein und Beton, aber auch um Natur. Es wird nicht in erster Linie die reale Situation abgebildet, sondern das Geheimnisvolle dahinter, der Augenblick danach oder davor. Das Spiel mit Farben und Perspektiven unterstreicht die Magie der Orte oder bringt sie erst zum Ausdruck. Ich liebe es auch, an sogenannten „Lost Places“ zu arbeiten, weil die sehr die Fantasie anregen.

Menschen spielen bei meinen Werken eher eine untergeordnete Rolle, darum bezeichne ich mich auch als Landschaftsmalerin. Ich bevorzuge die Aquarelltechnik, die für mich die Königsklasse der Malerei ist. Dabei finde ich immer wieder neue Ansätze, anders als bei der Acryl-oder Ölmalerei. Ich liebe die Landschaften, hinter denen sich Geheimnisse verbergen können. Ich konzipiere auch Gebäudelandschaften, kann zum Beispiel großstädtische Motive verarbeiten, wenn daneben die Lebensart mich begeistert. Wenn ich in der Provence male, dann muss ich die typisch französische Lebensart, das „Savoir vivre“ fühlen.“

Nach dem Gespräch mit Marli Bartling und Sabine Dörner erklärte die Kuratorin die Ausstellung für eröffnet.
Wolfgang Rabsch
       
       
       
 
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