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Nachricht vom 24.06.2021
Kultur
Kristof Magnusson liest „Ein Mann der Kunst“
Endlich wieder einen Autor live erleben bei den 20. Westerwälder Literaturtagen! Der Autor und Übersetzer Kristof Magnusson stellt gleich zwei Mal „Ein Mann der Kunst“ vor, seine 2020 erschienene scharfsinnige Satire auf den Kunstbetrieb. Am Dienstag, 13. Juli, 19 Uhr: Schloss Schönstein und am Mittwoch, 14. Juli, 19 Uhr: b-05 im Stadtwald Montabaur.
Kristof Magnusson. (c)P. Matsas Opale Leemage laifWissen/Montabaur. Dabei haben beide Orte, Schloss Schönstein und das Kunst- und Kulturzentrum b-05 im Stadtwald Montabaur, eine Verbindung zum Inhalt des Romans.

Das Schloss, das eigentlich eine Burg über der Sieg ist, drängte sich als Ort der Handlung geradezu auf, zumal in der Vergangenheit häufig Ausstellungen moderner Kunst dort stattgefunden haben. Dies ist auch regelmäßig im b-05 der Fall, das auf einem Gelände des „Kalten Krieges“ in seinen Bunkern und der umgebenden Natur das Erlebnis von Kunst und Kultur möglich macht.

Zum Inhalt des Buchs: KD Pratz ist ein Künstler der alten Schule, der sich jeglicher Vereinnahmung durch den Kunstbetrieb verweigert hat. Seine Bilder werden hoch gehandelt, er ist weltberühmt, hat sich aber aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mit der Welt, verlogen wie sie ist, will er nichts zu tun haben, der eigene Nachruhm aber liegt ihm am Herzen, und so sagt er zu, den Förderverein eines Museums zu empfangen, der den geplanten Neubau ausschließlich seinen Werken widmen will.

Die Mitglieder des Museums-Fördervereins sind nicht alle einer Meinung über die Bedeutung von KD Pratz, fühlen sich aber hoch geehrt, als ihnen ein exklusives Treffen mit dem Maler und ein Besuch auf seiner fast schon legendären Burg am Rhein in Aussicht gestellt wird – und tatsächlich stattfindet. Wie die Kunstfreunde bei dieser Begegnung mit ihrem Idol nach und nach die Contenance verlieren, als der Meister ihnen die Unvollkommenheit der Welt und ihre eigene um die Ohren haut, dabei subtil die eigene Größe inszeniert, den Kunstbetrieb niedermacht und gleichzeitig behauptet – davon erzählt Kristof Magnusson mit großer Meisterschaft und leuchtet die Untiefen unseres Kulturbetriebs aus.

Kristof Magnusson, geboren 1976 in Hamburg als Sohn deutsch-isländischer Eltern, machte eine Ausbildung zum Kirchenmusiker, arbeitete in der Obdachlosenhilfe in New York, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er schreibt Romane, Theaterstücke und übersetzt aus dem Isländischen. Er lebt in Berlin. Bei Kunstmann sind von Kristof Magnusson erschienen "Das war ich nicht" und "Arztroman". Weitere Informationen über den Autor finden sich auf seiner Seite https://www.kristofmagnusson.de.

Bernhard Robben, 1955 im Emsland geboren, studierte Philosophie und Germanistik in Freiburg und Berlin. Er ist ein gefragter und preisgekrönter Literaturübersetzer. Seit 2012 ist er bei den ww-Lit regelmäßig als Moderator eingeladen.

Vorverkauf 12 Euro inklusive Gebühren, Abendkasse (sofern verfügbar) 14 Euro.
 
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