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Nachricht vom 12.06.2021
Politik
Kommunaler Klimaschutz - Was können wir im Westerwald anpacken?
Auswirkungen des Klimawandels machen sich in vielen Bereichen des Zusammenlebens immer deutlicher bemerkbar, so das Fazit einer Gesprächsrunde der CDU-Kreistagsfraktion. Kommunale Aktivitäten können gerade im ländlichen Raum dazu beitragen, Folgen des Klimawandels mit aufzufangen und Bestandteil einer gemeinsam getragenen Gegenstrategie zu sein.
Foto: CDU-KreistagsfraktionMontabaur. CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel und Kreistagsmitglied Annette Aller vom mitausrichtenden CDU-Gemeindeverband Selters konnten die in Eitorf/Sieg wohnende Diplom-Geografin Carmen Ulmen und den neuen Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises Diplom-Geograf Johannes Baumann bei der als Videokonferenz durchgeführten Reihe „Impulse digital“ mit dem Thema „Kommunaler Klimaschutz - Was können wir im Westerwald anpacken?“ als Gesprächspartner begrüßen.

Zu Beginn zeigte Diplom-Geografin Carmen Ulmen mit einem Impulsreferat den Gesprächsteilnehmern die bisher erkennbaren Folgen und die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels auf. Der Wirtschaftsstandort Deutschland sei aufgefordert mit seinem Wissen und seinen technologischen Befähigungen den Klimaschutz aktiv mitzugestalten. Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung seien kein Gegensatz, sondern sollten als Chance genutzt werden.

Die Kommunen seien bei der Umsetzung der Klimaziele sehr wichtige Partner, denn hier werde Leben, Wohnen und Arbeit gestaltet. Mit umfangreichen Förderprogrammen unterstütze die Bundesregierung kommunale Aktivitäten bei der Erarbeitung von Konzepten und bei beispielhaften klimaförderlichen Investitionen. Beispielhaft nannte Carmen Ulmen im Bereich der Mobilität Fahrradwege und Fahrradabstellanlagen sowie Lösungen für eine intelligente Verkehrssteuerung. Eine hocheffiziente Straßen- oder Hallenbeleuchtung ist ebenso eine Zielsetzung wie die Optimierung der Abfallentsorgung. Energieoptimierte Trinkwasserversorgungsanlagen und Kläranlagen können ebenfalls gefördert werden.

Der neue Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises Diplom-Geograf Johannes Baumann berichtete über die ersten Schritte für ein integriertes Klimaschutzkonzept für den Westerwaldkreis. Zunächst stehen eine Bestandserhebung und eine Potentialanalyse an. Hier könne auf die Vorarbeit aus einigen Verbandsgemeinden zurückgegriffen werden. Wichtig sei ihm die Kommunikation mit allen Beteiligten. Das Konzept soll eine strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten bilden und alle klimarelevanten Bereiche einbeziehen.

Wolfgang Zirfas, ehrenamtlicher Beigeordneter der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach, sieht bei den kommunalen Liegenschaften/Gebäuden einen guten Ansatzpunkt, um „Verbräuche“ sinnvoll zu reduzieren und damit auch für den privaten Bereich Vorbildcharakter deutlich zu machen.

Ein Zeichen setzen könnten die Kindertagesstätten und die Schulen, so Annette Aller, indem diese Produkte der heimischen Landwirtschaft bei ihrer Verpflegung nutzen. Ein Nutzen für die Kinder, die regionalen Biobetriebe, die Westerwälder Naturlandschaft und ein einprägsames Beispiel für die Ernährungswende.

Hartmut König bemängelte die langwierigen Genehmigungsverfahren bei den erneuerbaren Energien. Eine deutliche Zunahme könne sicherlich durch die Straffung dieser Verfahren erreicht werden.

Referentin Carmen Ulmen ermunterte die Christdemokraten die Chancen des ländlichen Raumes beim Klimaschutz als kommunal Verantwortliche zu nutzen. Wind- und Sonnenenergie sollten sinnvoll eingesetzt werden. Land- und Forstwirtschaft könnten hier bei vielen Projekten gute Partner der Kommunen werden.

CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel stellte zum Ende der Gesprächsrunde fest, dass beim Klimawandel Vieles global beeinflusst werde, aber die kommunalen Klimaschutzkonzepte einen wichtigen Beitrag leisten. „Wir haben in der Vergangenheit bereits verschiedene Aktivitäten entfaltet, wurden heute nochmals für das Themenfeld sensibilisiert und werden die heutigen Impulse gerne in unsere weiteren Überlegungen einbeziehen.“ (PM)
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