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Nachricht vom 04.06.2021
Vereine
NABU-Insektensommer: Käfer, Wildbienen, Fliegen und Falter zählen
Es ist wieder soweit: Eine Stunde lang Insekten beobachten und zählen. Die NABU-Mitmachaktion findet dieses Jahr vom 4. bis 13. Juni und vom 6. bis 15. August bereits zum vierten Mal deutschlandweit statt.
links: Siebenpunkt-Marienkäfer – Foto: Kathy Büscher/NABU Rinteln, rechts: Asiatischer Marienkäfer – Foto: www.naturgucker.de/Ursula SpoldersMainz/Holler. Der NABU-Insektensommer ist in seine vierte Ausgabe gestartet. Mitmachen ist ganz einfach: Nehmen Sie sich eine Stunde lang Zeit, suchen sich ein grünes Fleckchen und zählen Sie alles, was sechs Beine hat.

Eine besondere Rolle spielt wie im Vorjahr der Marienkäfer. Auch wenn fast alle das beliebte Glücksymbol kennen, weiß kaum jemand, dass es in Deutschland etwa 70 Marienkäfer-Arten gibt. Am häufigsten werden allerdings der heimische Siebenpunktmarienkäfer und der Asiatischen Marienkäfer entdeckt. Der wurde erst vor wenigen Jahrzehnten eingeschleppt. Wie weit sich die invasive Art bereits verbreitet hat, soll nun der Insektensommer zeigen. Dafür sollen die Teilnehmer melden, wie oft sie den Asiatischen und den Siebenpunktmarienkäfer entdecken konnten.

Welche Art können Sie häufiger entdecken?
Wir kennen sie, wir lieben sie. Marienkäfer sind gute Flieger und so niedlich wie nützlich. Die Entdeckungsfrage wechselt alle zwei Jahre und unterstützt seit 2020 den Insektensommer: Welchen Marienkäfer können Sie entdecken?

Beobachten und zählen kann jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder über die kostenlose Web-App NABU Insektensommer.
Zum Meldeformular
Zur Insektensommer Web-App

Mitmachen ist ganz einfach: Zählen, was zählt!
Jeder gesichtete Sechsbeiner kann gezählt und gemeldet werden. Jetzt im Frühsommer soll dabei auf einige in Deutschland häufig vorkommende Arten besonders geachtet werden: Steinhummel, Florfliege, Hainschwebfliege, Tagpfauenauge, Lederwanze, Blutzikade, Admiral. Und wenn man sich bei der Art nicht sicher ist, kann man auch einfach die Gruppe von Insekten angeben, zum Beispiel Schmetterling oder Käfer. Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet. Eine Erkundungstour in die Welt der Insekten ist schon auf kleinstem Raum möglich, werfen Sie zum Beispiel mal einen Blick in die Blumentöpfe auf dem Balkon.

Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund. Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Sie sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie unter anderem zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei.

Auch wenn der Frühling dieses Jahr praktisch übersprungen wurde, kommen die Insekten jetzt im Sonnenschein zahlreich aus ihren Verstecken hervor. Genau zum richtigen Zeitpunkt, um auch die Politik daran zu erinnern, dass der Schutz der Sechsbeiner noch immer nicht gesichert ist. Denn das Insektenschutzpaket steht derzeit noch auf der Kippe. Gerade deshalb ist es auch so wichtig, dass wir durch Aktionen wie den Insektensommer die Wahrnehmung von Insekten in der Bevölkerung fördern. Denn je mehr wir die faszinierende Welt der Insekten kennenlernen, desto mehr setzten wir uns auch für deren Schutz ein.

Mitmachen und Insekten melden
Die Daten der Zählaktion Insektensommer werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Im vergangenen Jahr kamen von fast 16.000 Teilnehmer bei beiden Zählungen erstmals knapp 10.000 Meldungen bundesweit zu Sechsbeinern zusammen.

Die NABU-Mitmachaktion wird in diesem Jahr auch von der wohl bekanntesten Biene und ihren Freunden unterstützt. Im Rahmen der Initiative „Die Biene Maja - Projekt Klatschmohnwiese“ setzt sich Maja schon seit 2018 dafür ein, Lebensräume für Bienen und andere Insekten zu schaffen. Sie möchte Eltern und ihre Kinder spielerisch über Bienen informieren und ihnen zeigen, was sie für den Schutz der Insekten unternehmen können – zum Beispiel mit der Teilnahme am NABU-Insektensommer. (PM)

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