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Nachricht vom 23.04.2021
Vereine
NABU: Fledermäuse sind bald zu hören
Die heimischen Fledermäuse erwachen aus ihrem Winterschlaf und begeben sich auf Wohnungssuche.
Graues Langohr - Foto: Dietmar Nill, NABUMainz/Region. Während die ersten Knospen und Blüten an den Zweigen austreiben, Kraniche, Störche und Schwalben nach und nach aus dem Süden zurückkommen, erwachen langsam die einzigen fliegenden Säugetiere aus ihrem Winterschlaf: Fledermäuse.

Der im November letzten Jahres am Mainzer Winterhafen aufgestellte Fledermausdetektor machte in den bisherigen Monaten erwartungsgemäß kaum Aufnahmen von den Handflüglern, das zeigen die ersten Auswertungen des NABU Rheinland-Pfalz. „Die ein oder andere Zwerg- beziehungsweise Rauhautfledermaus hat dem Winterhafen in den wärmeren Nächten von November bis Ende Februar einen kurzen Besuch abgestattet“, berichtet Fiona Brurein, Mitarbeiterin im Projekt „Fledermäuse Willkommen!“, „Erst wenn es jetzt mit dem April nach und nach wieder wärmer wird, erwarten wir eine Steigerung der Aktivität und somit auch der Aufnahmen“, so Brurein weiter. „Wir sind schon sehr gespannt darauf, was wir in den kommenden Monaten an Fledermäusen aufnehmen können.“

Wenn es wärmer wird, werden auch die Beutetiere der Fledermäuse, die Insekten, wieder aktiv. Sobald Käfer und Co. wieder über den Waldboden rascheln und kleine Mücken über den Wasseroberflächen schwirren, ist der Tisch der Fledermäuse wieder gedeckt. Die erste Devise der Fledermäuse ist es dann, die aufgebrauchten Fettreserven wieder aufzufüllen und nach der langen Lethargie wieder zu Kräften zu kommen. Besonders für ziehende Fledermausarten wie zum Beispiel Abendseglern, welche mehrere Hundert Kilometer zwischen den Winter- und Sommerquartieren zurücklegen, eine Herausforderung. „Diese wenigen Zentimeter kleinen Tiere kommen geschwächt und abgemagert aus dem Winterschlaf, sind dann jede Nacht dauerhaft auf Nahrungssuche und bewältigen zusätzlich noch über 1000 Kilometer Strecke, um zu ihren Quartieren zu kommen!“, gibt Brurein zu bedenken. „Wer hier den Fledermäusen etwas unter die Flügel greifen möchte, kann zum Beispiel ein Fledermausquartier am Haus oder im Garten installieren.“

Natürliche Quartiere wie zum Beispiel Baumhöhlen werden immer seltener und auch durch Gebäudesanierungen gehen viele Spaltenquartiere verloren. Mit der Installation eines Fledermausbretts oder eines Höhlenkastens kann man den Fledermäusen ein Plätzchen anbieten, an dem sie in aller Ruhe von den nächtlichen Strapazen erholen und den Tag entspannt verschlafen können.

Der NABU Rheinland-Pfalz zeichnet Personen aus, die sich im Fledermausschutz einsetzten, in dem sie bestehende Quartiere erhalten oder neue anbieten. Beim Landesverband kann man sich um die Auszeichnung „Fledermäuse Willkommen!“ bewerben. Die Aktion „Fledermäuse Willkommen!“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz im Rahmen der „Aktion Grün“ gefördert. (PM)
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