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Nachricht vom 14.05.2019    

Aufploppende Akkorde und weite Melodiebögen

Zauberhafte Musik boten Frederik Jäckel und Stephanie Zimmer in der Stadthausmatinée in Selters. Mit Cello und Harfe entführten sie die Besucher in eine selten gehörte Klangwelt. Vorwiegend war Musik aus der Zeit der Romantik zu hören. Das hat seinen Grund: Im Barock gab es noch keine Harfen, die alle Tonarten spielen können, und in der Klassik mochte man die Harfe offensichtlich nicht, sie wurde vom flexibleren Klavier verdrängt.

Faszinierend und abwechslungsreich spielten Stephanie Zimmer und Frederik Jäckel im Stadthaus Selters. Foto: Agentur Media Schneider

Selters. Unverständlich ist, dass es für diese Besetzung so wenige Originalkompositionen gibt. Von 15 gespielten Stücken war nur eines für diese Besetzung geschrieben, alle anderen wurden arrangiert. Dabei ergänzten sich die beiden Instrumente hervorragend: Den aufploppenden Akkorden der Harfe standen die weite Melodieführung des Cellos gegenüber, beides faszinierte mit weichen und eindrücklichen Klängen.

Stephanie Zimmer zeigte den Variationsreichtum einer Harfe. Mal klang sie wie eine begleitende Gitarre, mal offen und zart mit wenig angezupften Saiten in der Musik von Max Bruch, mal wie ein kräftiges Klavier mit lange im Raum stehenden Tönen und mal sphärisch im schwebenden Klang. Vor allem in den Originalkompositionen von Gabriel Verdalle und einem Solostück von Manuel de Falla zog Zimmermann alle Register ihres Instrumentes. Die Akkorde perlten auf, alle Saiten wurden im Glissando angestrichen oder gedämpft gespielt, fast wie bei einem Xylophon, und virtuose Melodien begeisterten das Publikum.

Frederik Jäckel sagte zwar zu Beginn, dass niemand von beiden singen würde, obwohl viel Musik aus der Oper auf dem Programm stünde. Damit sollte er nicht ganz recht behalten, denn sein Cellospiel klang über weite Strecken so gesanglich, dass man eine Singstimme nicht vermisste. Feinsinnig spielte er seufzende Motive in Bruchs Klagegesang. Mit Tiefgang formte er Faurés große Melodiebögen und fast singend erklangen die Tenorarie von Donizetti und die Zugabe „As time goes by“ aus dem Film Casablanca.



46/04 nennt sich das Duo. 46 Saiten auf der Harfe und 4 am Cello. So unterschiedlich die Instrumente sind, so geschickt fügten sie Zimmer und Jäckel zusammen. Das bewiesen sie vor allem in einem Tango von Astor Piazzolla. Rhythmische Prägnanz und ausgeprägte Melodien ergänzten sich zu leidenschaftlicher Musik. Mit ihrer abwechslungsreichen Stückauswahl, ihrer authentischen und unkomplizierten Art und ihrer faszinierenden Musik verhalfen Zimmer und Jäckel den Besuchern zu einem besonderen Konzerterlebnis.


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