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Herpes - die rundum Information
Herpes oder auch Herpes simplex genannt ist eine Infektionskrankheit, welche durch Viren verursacht wird. Einmal damit infiziert, bleibt das Virus für immer unbemerkt im Körper. Wenn das Immunsystem dann jedoch mal abgeschwächt ist, kann es erneut ausbrechen und die typischen Herpes-Bläschen verursachen. Bei dem Virus selbst wird zwischen acht verschiedenen Arten unterschieden, man spricht jedoch meist von Herpes simplex Virus Typ 1 (HSV-1) und Herpes simplex Virus Typ 2 (HSV-2) unterschieden.
HSV-1 verursacht überwiegend Infektionen im Mundbereich sowie Gesichtsbereich und ist somit der weit verbreitet und bekannte. HSV-2 hingegen ist vorwiegend im genitalen Bereich anzutreffen und wird oft durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen (Herpes genitalis) und gilt so als sexuell übertragbare Erkrankung (STI). Andere Herpes-Viren verursachen Erkrankungen wie zum Beispiel Windpocken und Gürtelrose (HSV-3), Pfeiffersches Drüsenfieber (HSV-4) oder Dreitagefieber (HSV- 6 und 7).
Laut WHO sind elf Prozent der Weltbevölkerung mit Herpes angesteckt, davon 150 Millionen Männer und 267 Millionen Frauen.
Doch wie steckt man sich an?
Als virale Erkrankung ist Herpes ansteckend und überträgt sich von Mensch zu Mensch, hauptsächlich durch Schmierinfektionen. Das bedeutet, dass der Herpes-Virus vom Infektionsort aus dem Speichel eines bereits befallenen Menschen an die Schleimhäute eines Gesunden gelangen, zum Beispiel während eines Kusses oder Geschlechtsverkehr. Generell steigt das Risiko zur Herpes-Übertragung schon bei engem Körperkontakt, sodass sich auch Kinder untereinander während des Spielens anstecken können. Auch benutzte Gegenstände, wie Gläser, aus denen getrunken wurde, können die Erkrankung übertragen. Herpes benötigt jedoch Flüssigkeit, trocknen die Viren aus, sterben sie auch ab. Da diese Viren jedoch häufig in feuchten Schleimhäuten liegen und meist sogar an den Lippen, überleben sie nicht nur besonders gut, sondern können sogar mittels Tröpfcheninfektion übertragen werden.
Wieso ist es manchmal da und manchmal weg?
Der Herpes-Simplex-Virus kann vom Immunsystem nicht restlos zerstört werden, sondern nur in eine Art Ruhezustand versetzt werden, die sogenannte Latenz. So bleibt das Virus meist inaktiv und kann keinen Schaden anrichten. Falls jedoch bestimmte Faktoren gegeben sind, kommt es zu einer Reaktivierung und es bricht wieder aus. Das Virus wandert aus der äußeren Zellschicht über die Nervenfasern in deren Zellkörper, dort können sie unbemerkt überleben, bis das Immunsystem geschwächt ist und dann können sie über den gleichen Rückweg ausbrechen. Laut Gesundheitsexperten ist das Virus, solange es in der Latenzphase schlummert, nicht ansteckend, bei Primärinfektion oder Reaktivierung ist die Ansteckungsgefahr jedoch für mindestens eine Woche gegeben, auch bei Abklingen der Symptome.
Herpes Symptome erkennen
Die typischen Symptome, sind vor allem die schmerzenden Herpes-Bläschen, welche besonders häufig im Gesicht, speziell an der Lippe zu sehen sind, oder im Genitalbereich. Des Weiteren kann Herpes auch andere Körperstellen befallen und in seltenen Fällen sogar zu Komplikationen führen. Außerdem muss auch hier zwischen Primärinfektion und Reaktivierung unterschieden werden.
Während der Primärinfektion sind die Beschwerden meist unspezifisch. Im Verlauf kommt es dann jedoch zu den typischen Symptomen an der Haut. Die ersten Anzeichen folgen meist direkt nach der Inkubationszeit und können bis zu zwei Tage vor der eigentlichen Erkrankung eintreten. Dabei sind Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Fieber oder Übelkeit typische erste Anzeichen. Danach folgen meist juckende oder kribbelnde bis leicht schmerzende Stellen, an denen sich oft die Bläschen offenbaren. Diese Bläschen sind meist flüssigkeitsgefüllt und gerötet und können aufplatzen und verkrusten.
Bei der Reaktivierung sieht das Ganze wieder ganz anders aus. Hier sind der Ausbruch und die Beschwerden deutlich schwächer, Art und Verlauf bleiben dabei jedoch die gleichen.
Doch wie wird man den Herpes wieder los?
Zur Behandlung von Herpes bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, je nach Art und Körperstelle. Die Anzahl an Medikamenten ist jedoch begrenzt. Um den Krankheitsverlauf möglichst positiv zu beeinflussen, müssen diese möglichst frühzeitig angewendet werden. Neben den antiviralen Wirkstoffen ist es meist auch notwendig Schmerzmittel einzusetzen, um es für die betroffene Person angenehmer zu gestalten. Die zentralste Rolle spielen hierbei sogenannte Virustatika, diese Medikamente werden standardmäßig gegen verschiedene Viruserkrankungen eingesetzt.
Das besondere dieser Medikamente ist, dass sie die Viren nicht zerstören, sondern nur deren Vermehrung stoppen. Präparate, die die Viren zerstören, gibt es momentan noch nicht. Die meisten Medikamente enthalten den gleichen Wirkstoff, dieser endet oft auf „-ciclovir“ und ist so lange zu verwenden, solange die Viren keine Resistenz aufgebaut haben. Weitere Medikamente, die zum Einsatz in der Behandlung kommen, sind meist anti inflammatorisch und schmerzlindernd.
Sie sorgen dafür, dass Rötungen, Schwellungen und Schmerzen nicht so stark ausbrechen oder sogar wieder verschwinden. Auch antiseptische Präparate, die die von außen eindringenden Viren abtöten, sind ein wichtiger Faktor, um die Erkrankung zu bekämpfen. Bei allen Medikamenten ist jedoch ärztliche Absprache und Untersuchung zu empfehlen, um einen besonders milden Verlauf und hohen Behandlungserfolg zu garantieren. (prm)