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Shisha, Snus, E-Zigarette und Co. - welche Alternative zum Zigarettenrauchen gibt es?
Glaubt man aktuellen Statistiken, rauchen immer weniger Jugendliche Zigaretten. Angesichts stetig steigender Kosten für Tabak und Zigaretten überwinden sich zudem zahlreiche Raucher ihr Laster und wenden sich Alternativen zu. Heute gibt es eine ganze Reihe an Alternativen zu klassischen Glimmstängeln, oftmals auch völlig Tabak- und Nikotin-frei. Doch welche Möglichkeiten gibt es und wodurch unterscheiden sich die einzelnen Alternativen?
Shisha
Shisha rauchen erfreut sich bereits seit einiger Zeit wachsender Beliebtheit, vor allem bei jüngeren Menschen. Im Zuge der Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen blieben auch viele Shisha Bars dicht, wodurch viele sich für eine eigene Shisha entschieden haben. Die Auswahl an unterschiedlichen Shishas und Tabak-Sorten ist riesig, sodass hier jeder etwas nach seinem Geschmack finden kann. Neben Klassikern wie Minze oder saurer Apfel sind auch zahlreiche exotische Aromen im Trend.
Einsteiger sollten allerdings bedenken, dass es ein wenig Übung erfordert, bis man den Umgang mit Tabak und Kohle erlernt hat und in der Lage ist einen optimalen Shisha-Rauch zu erzeugen.
E-Zigaretten
E-Zigaretten werden von vielen zur Entwöhnung vom Zigarettenrauchen oder als praktische Alternative verwendet. Da hier Flüssigkeiten, sogenannte Liquids zum Einsatz kommen, ist der Rauch aus E-Zigaretten 100 Prozent Tabak-frei. Dennoch sollte man bei der Auswahl auf die Zusammensetzung achten, bei den Liquids kommen unterschiedliche Aromen, pflanzliches Glyzerin, Propylenglycol, Wasser und gegebenenfalls auch Nikotin zum Einsatz. Auch hier ist die Palette an zur Verfügung stehenden Geschmacksrichtungen groß und reicht von klassischem Tabakaroma bis hin zu süßlichen, fruchtigen Noten. Von vielen E-Zigaretten-Rauchern positiv empfunden wird, dass der Rauch einer E-Zigarette sich im Gegensatz zu gewöhnlichem Tabakrauch nicht in Kleidung, Gardinen oder Polstermöbeln festsetzt.
Vaporizer
Vaporizer oder auch Vaporisatoren gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen. Sie sind in der Regel größer als E-Zigaretten und verwenden andere Substanzen zum Verdampfen. Beispielsweise können neben Wachs oder ätherischen Ölen auch zahlreiche Heilkräuter mit einem Vaporizer inhaliert werden. Nicht selten werden Vaporisatoren daher auch im medizinischen Rahmen verwendet und Patienten können medizinisch wirksame Substanzen auf eine einfache Art zu sich nehmen. Da Vaporisatoren im Gegensatz zu E-Zigaretten nur mit sehr geringe Temperaturen arbeiten, werden keinerlei giftigen Stoffe frei gesetzt. Bislang haben klinische Studien keinen Nachweis erbringen können, dass die Nutzung eines Vaporisators gesundheitsschädigend ist.
Schnupftabak
Schnupftabak ist in der Regel eine fein gemahlene Tabakmischung, die durch die Nase konsumiert (geschnupft) wird. Neben traditionellen Varianten wie dem englischen Snus, gibt es auch exotischere Sorten mit unterschiedlichen Aromen oder solche, die gänzlich ohne Nikotin auskommen. Während Schnupftabak lange Zeit als „alte Herren Marotte“ angesehen wurde, kommt er heute langsam wieder in Mode. Während Anfänger es teils gewöhnungsbedürftig finden, den Tabak durch die Nase zu konsumieren, wissen Fans die je nach verwendeter Sorte belebende, beruhigende oder erfrischende Wirkung zu schätzen.
Kautabak
Schon lange bevor Kolumbus die Tabakpflanze nach Europa brachte und somit den Beginn der Tabakindustrie einläutete, kauten die Ureinwohner Amerikas Tabakblätter. Kautabak zählt zu den harmloseren Zigarettenalternativen, da der Tabak nicht verbrannt wird. Heutiger Kautabak besteht meist aus Tabakblättern, die mit verschiedenen Aromen getränkt werden und dann in Riegel gepresst oder zu Strängen aufgerollt werden. Die kleinen Tabakstückchen werden dann in den Wangenraum gelegt und entfalten dort ihre Wirkung. Anfänger sollten auf jeden Fall darauf achten, den Tabaksaft zu verschlucken.
Nicotine Pouches
Bei Nicotine Pouches handelt es sich um kleine, mit Tabak gefüllte Beutel, die traditionell in Schweden ihren Ursprung haben. Die Pouches kommen gänzlich ohne Rauch und Tabak aus und werden wahlweise in der Backentasche gelegt oder unter der Oberlippe verstaut. Anschließend wird das Aroma nach und nach freigesetzt und kann sich entfalten. Nach etwa 20 Minuten lässt der Geschmack wie bei einem Kaugummi nach.
Fazit
Die genannten Produkte sind nicht alle gesünder bzw. weniger schädlich als Zigarettenrauchen, dennoch sind sowohl Nikotin- als auch Tabak-freie Alternativen darunter und diese können ggf. einen ersten Schritt in Sachen Rauchentwöhnung darstellen. Während manche tatsächlich eine sanfte Rauchentwöhnung durch den Einsatz einer E-Zigarette oder eines Vaporizers schaffen, nutzen andere sie einfach, um die leckeren Aromen genießen zu können. Letzten Endes sind alle Alternativen Genussmittel im weitesten Sinne, sodass es jedem Erwachsenen eigenverantwortlich frei steht, entsprechende Produkte zu konsumieren.
Angaben wie „weniger schädlich“ oder „gesünder“, sollten allerdings immer mit Vorsicht genossen werden. Im Zweifel sollte man sich die jeweiligen Produktinformationen genau ansehen und sich dessen bewusst sein, was man überhaupt zu sich nimmt. Während bei natürlichen Zutaten hauptsächlich Tabak und Nikotin Gefahrenpotenzial darstellen, sollte man vor allem bei Liquids und fragwürdigen Zusammenstellungen besondere Vorsicht walten lassen. (prm)
Autor: Oakmont Europe s.r.o.