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Nachricht vom 18.06.2021    

Public Viewing zur EM: Was ist möglich und was nicht?

Die EM 2020 ist mit einjähriger Verspätung gestartet und schon wurden Siege und Niederlagen kassiert. Auch Deutschland ist dabei. Und was sagen die Fans? Je nach Wohnort fragen sie sich, wie sie in das EM-Erlebnis eintauchen können, ohne gegen Regeln zu verstoßen. Wie sieht es mit dem obligatorischen Public Viewing aus? Ist das wenigstens in abgespeckter Form irgendwo im Westerwald erlaubt? Dieser Artikel schaut sich das einmal an und beleuchtet nebenbei die Chancen der Mannschaft.

Schaffen die Deutschen es ins Achtelfinale? Es dürfte spannend werden. Fotoquelle: pixabay.com

Public Viewing im Westerwald – was ist erlaubt?
Dass das große Public Viewing, bei dem sich Fans auf Fanmeilen, in Stadien oder auf riesigen Plätzen treffen stattfindet, ist aktuell eher unsicher. Dennoch: Niemand weiß, wie es am Ende der EM aussieht, sodass keine pauschale Absage für Rheinland-Pfalz oder sonst in Deutschland genannt werden kann. Unwahrscheinlich ist es, unmöglich aber nicht. Der DPA nach hat zumindest kein größerer Veranstalter eine derartige Veranstaltung angemeldet.

In anderer Beziehung kann die EM durchaus via Public Viewing gefeiert werden:

- Biergarten – in RLP gilt, dass unter einer Inzidenz von 100 die Biergärten die Außenbereiche öffnen dürfen. Wie jeder Fußballfan weiß, stehen dort auch TV-Geräte. Die Testpflicht entfällt seit dem 02. Juni in RLP und vielen weiteren Bundesländern. Das heißt: Im Biergarten dürfen nicht allein Getestete, Geimpfte und Genesene feiern, sondern auch diejenigen, die in keine der Gruppen fallen.

- Innenbereich – unter der Inzidenz von 50 dürfen die Innengastronomien geöffnet werden. Auch hier ist, unter Einbehaltung der Regeln, das abgespeckte Public Viewing möglich. Im Innenbereich gilt allerdings Impf-, Test-, Genesenen- und Reservierungspflicht.

- Privatbereich – zudem kann natürlich jeder gemeinsam mit Freunden im eigenen Garten oder auf dem Balkon gemeinsam schauen. Die Regeln für den Westerwald sind, dass möglichst in Innenräumen nur der eigene Haushalt, höchstens aber Personen aus fünf Haushalten zusammenkommen. Im Garten ist die Sache lockerer, da dürfen es auch mehr sein. Kinder unter 14 Jahren zählen ebenso wenig mit wie vollständig Geimpfte nach der Zweiwochenfrist.

- Alkohol – zum Fußball gehört irgendwie auch der Alkohol. Für lange Zeit war es verboten, im öffentlichen Raum das Bierchen zu zischen, das ist nun nicht mehr so. Die einzige Ausnahme ist der öffentliche Personennahverkehr. Dort bleibt der Verzehr von Alkohol verboten. Inwieweit es die Städte, Gemeinden und Verkehrsbetriebe mit den Haltestellen halten, muss individuell geprüft werden.

Fakt ist auch: Die Inzidenzen sinken deutschlandweit. Allerdings zählt für die einzelne Person nur die Inzidenz der eigenen Stadt oder des jeweiligen Landkreises. Es ist gut möglich, dass Regelungen, die für Kaiserslautern gelten, im Westerwald nicht gültig sind oder dass sich der Westerwald nicht an Mainz orientieren kann. Und: Es gilt nicht die aktuelle Inzidenz, sondern der Wert der letzten fünf Tage, wobei Wochenenden nicht mitgerechnet werden.

Wie stehen die Chancen der Deutschen?
Ist es erlaubt, die deutsche Mannschaft als Außenseiter zu bezeichnen? Ja, denn auch deutsche Wettanbieter setzen die Deutschen eher unter die erweiterten Favoriten oder gar zu den Außenseitern. Das liegt weniger am Abschneiden bei der vergangenen WM, sondern an den Spielen zwischendurch. Innerhalb der letzten drei Jahre waren nur wenige Spiele – Testspiel, Nations League oder Qualifikation –, die wirklich als überzeugend bezeichnet werden konnten. Doch:

- Turniermannschaft – die Mannschaft war schon eine Turniermannschaft, bevor der DFB sie umbenannt hat. In vielen Turnieren zockeln sich die Deutschen zwar durch die Qualifikation und Vorrunden, doch im Play-off sind sie vollends dar.

- Übergreifende Probleme – die Schwierigkeiten der Deutschen sind etlichen anderen Nationen nicht fremd. Zumal leiden die meisten Nationen an müden Spielern, da überall das letzte Fußballjahr massiv fordernd war.

- Jetzt erst recht – es ist das Abschiedsturnier von Löw. Nicht jeder Spieler mag mit ihm bestens zurechtkommen, doch ist es meist so, dass in solchen Spielen noch einmal Gas gegeben wird. Nicht zu vergessen, dass sich so mancher Nationalspieler schon einmal auf Flicks Wunschliste spielen will.

- Die Wiederkehrer – Löw hat nun doch noch die Aussortierten nominiert. Es wäre sehr verwunderlich, wenn ein Müller nicht noch einmal einhundertfünfzig Prozent herausholt und sein Ding durchzieht.

Wie wenig die Vorbereitungen zählen, zeigt die Türkei. Das Team hat zuletzt kein einziges Spiel verloren, doch gegen Italien ging es beinahe schon glanzlos unter. Selbst die Schweiz schaffte gegen Wales gerade einmal ein Unentschieden. Wer offenbar den Buchmacherquoten nachkommen will, ist Belgien. Gut, wie ein 3-0 gegen Russland zu bewerten ist, wird erst das nächste Spiel wirklich zeigen, doch stehen bei den Belgiern schon einmal 3 Punkte auf dem Konto. Auch England setzte mit dem Sieg gegen Kroatien eine wichtige Duftmarke und die Niederlande holten die drei Punkte ebenfalls zu sich.

Doch was ist wichtig für die Deutschen? Die Gruppenspiele sind eine große Herausforderung und dürften Spannung versprechen. Doch allein schöner Fußball dürfte nicht reichen. Und darum geht es: Die Gruppenphase hat nicht das Ziel, überzeugend zu sein, sie hat das Ziel, es ins Achtelfinale zu schaffen.

Fazit – Public Viewing 2021
Echte Fanmeilen werden in diesem Jahr wohl kaum geöffnet werden. Was nicht bedeutet, dass bei einem Sieg der Deutschen nicht doch inoffizielle Fanmeilen entstehen – der Ligasport hat es gezeigt und dort hatten die Feierlichkeiten keinen bis kaum Einfluss auf das Infektionsgeschehen. Für den jeweiligen Fan stehen wenigstens wieder die Biergärten offen. Wie gut, dass mittlerweile fast jeder Betrieb einen eigenen Biergarten besitzt und anbietet. Im eigenen Garten darf das Fußballgeschehen ebenfalls verfolgt werden. Rein die Innenräume sind strenger bedacht, wobei es hier automatisch Lockerungen gibt, sofern sich Geimpfte oder Genesene unter den Gästen bewegen. Trotzdem: Wer zum Spiel eine Feier plant, der sollte die Situation im Westerwald prüfen und demnach entscheiden. Ordnungsgelder werden weiterhin verhängt und welcher Fan hat schon die Lust, statt Grillwurst, Bier und Siegesfeier die Rote Karte zu erhalten? (prm)

Agentur Autor:
Moritz Heymer



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