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Nachricht vom 18.04.2021    

Das Kanzleramt - Wer tritt das Erbe von Angela Merkel an?

Im September 2021 ist es wieder soweit. Vier Jahre nach der letzten Bundestagswahl, findet die diesjährige am 26. September statt. Und eines ist im Anschluss klar, wenn der Bundestag den neuen Bundeskanzler oder die neue Bundeskanzlerin wählt: Angela Merkel wird es nicht mehr! Seit 2005 regiert sie die Bundesrepublik Deutschland und wird sich definitiv nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen.

Angela Merkel hinterlässt ein großes Erbe. Ob Flüchtlingskrise oder Corona-Pandemie hat sie ihre Emotionen stets im Griff, auch wenn es unangenehm wird. Bildquelle: MIH83 via pixabay.com

Im folgenden Artikel wird auf die großen Parteien Deutschlands eingegangen, welcher Kandidat oder welche Kandidatin bezüglich des Kanzleramtes von ihnen gestellt wird und auf was es ankommt, um solch ein Amt zu übernehmen.

Der Kanzlerkandidat der CDU/CSU – Armin Laschet
Der wochenlange Machtkampf innerhalb der Union hat ein Ende. Seit Montagnacht (19.04.21) ist klar, dass der nordrheinwestfälische Ministerpräsident Armin Laschet Kanzlerkandidat der Schwesternparteien CDU /CSU sein wird. Er soll ein treuer Wegbegleiter unserer aktuellen Bundeskanzlerin sein und eine sehr ähnliche politische Linie wie Annegret Kramp-Karrenbauer verfolgen.

Er legt eine sehr liberale Haltung bezüglich der Ausländer- und Integrationspolitik der CDU an den Tag und versucht an diese Aufgaben sehr differenziert heran zu gehen. Vielleicht war er deshalb konservativeren Kreisen innerhalb der CDU ein Dorn im Auge. Beispielsweise plädierte er mehrfach dafür, den Islam innerhalb Deutschlands als offizielle Religion anzuerkennen, ebenso wie das für jüdische Gemeinden im Staatskirchenrecht verankert sei.

Er gilt nicht nur bezüglich der FDP als „anschlussfähig“, sondern auch in Verbindung mit den Grünen. Seinem Landesminister lässt er freie Hand im Kampf gegen Clan-Kriminalität, womit er diesbezüglich eine härtere Seite von sich zeigt. Darüber hinaus hat er die Regierungskommission "Mehr Sicherheit für NRW" eingerichtet.

Der Kanzlerkandidat der SPD – Olaf Scholz
Finanzminister Olaf Scholz ist ein Politiker mit sehr viel Erfahrung. Während Pandemie-Zeiten verkörpert er Stabilität und zieht somit Wähler und Wählerinnen auf seine Seite. Man hat fast ein bisschen das Gefühl, man würde ihn wirklich kennen. Allerdings hat er nicht die passenden Gegner in dieser Kampagne. Armin Laschet verschreckt keine Bürger in der Mitte und dann ist da auch noch Annalena Baerbock, auf die wir gleich näher eingehen werden. Der Cum-Ex-Steuerskandal und die ungenügende Ausstattung der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal brachten ihm in früher Vergangenheit Kritik ein. Außerdem ist die SPD, Umfragen zufolge, nur die drittstärkste Kraft im Land.

Olaf Scholz hat das Herz allerdings am rechten Fleck, er ist optimistisch und das braucht ein Wahlkampf. Zumal weiß niemand, welche Dynamik dieser Wahlkampf annimmt, wenn Frau Merkel zurücktritt und wie sich die wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage zu Pandemie-Zeiten im Herbst 2021 auswirkt. Die Kanzler Quoten der Kandidaten und Kandidatinnen sind also noch relativ ungewiss bzw. können lediglich erahnt werden.

Scholz seht jedenfalls hinter der SPD bzw. die SPD hinter ihrem Spitzenkandidat, der einen stärkeren Beitrag der Vermögenden zum Gemeinwesen bewirken und den Mindestlohn auf 12 Euro in der Stunde erhöhen will. Ebenso sollen wirtschaftliche Potentiale der Digitalisierung genutzt und der einzelne Arbeitnehmer vor Entgrenzung geschützt werden. Die Industrie stärken und den Klimawandel bekämpfen, das ist die Devise der SPD. Allerdings entscheiden indirekt die Wähler und Wählerinnen, ob sie der SPD die Aufgabe erneut zutrauen, eine Volkspartei zu sein, die für jede Sparte der Gesellschaft einsteht.

Die Kanzlerkandidatin der Grünen – Annalena Baerbock
Sie ist wohl die Politikerin mit der wenigsten Erfahrung in diesem Rennen, allerdings die größte Konkurrentin von Armin Laschet. Gemeinsam mit Robert Habeck bildet sie die Spitze der Grünen und könnte theoretisch, nach Angela Merkel, die zweite Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland werden. Die Grünen malen sich nämlich reelle Chancen auf das Kanzleramt aus, was von einer Forsa-Umfrage untermauert wird, bei der sich 23 Prozent der Deutschen für die Grünen aussprachen.

Was Machtwille, Selbstdarstellung und Integrationsfähigkeit angeht, hat sich Annalena Baerbock mittlerweile bewiesen. Im Wahlkampf kommt dann die Feuerprobe der Demokratie. Darüber hinaus kann es nur von Vorteil sein als feministische Partei, welche die Grünen darstellt, auch eine Frau ins Rennen um das Kanzleramt zu schicken. Für die Grünen ist das der nächste große Schritt vom wilden Rand der Gesellschaft vor 50 Jahren bis hin in die gesellschaftliche Mitte und vielleicht sogar an die Spitze. Die großen Themen der Partei wie Umwelt und Klima, die Wohlstands- aber auch die Friedensfrage, sind keine Randthemen mehr, sondern essentiell und für jede/n in unserer Gesellschaft äußerst wichtig. (prm)

Agentur Autor:
Peter Sabic



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