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Nachricht vom 15.04.2018
Region
„Westerwald-Dialog Sozial“: Über die Zukunft der Altenpflege
Die Friedrich-Ebert-Stiftung und das Forum Soziale Gerechtigkeit im Westerwaldkreis widmen sich einer ebenso spannenden wie aktuellen Frage: „Alarm am Lebensabend - wie geht es weiter mit der Altenpflege?“ heißt es im Rahmen eines „Westerwald-Dialog Sozial“ am 15. Mai. Eine Kernthese: Vorrangig an Kostenkontrolle orientiert, verfehlt das System – trotz vieler engagierter Menschen in der Pflege – zunehmend sein Ziel, die pflegebedürftigen Menschen zu erreichen, für die es gedacht ist. Es kommen Experten aus Wissenschaft und Praxis zu Wort, ebenso Betroffene und Angehörige.
Freizeitgestaltung und Bewegungsangebote werden auch im Westerwald in den Altenpflegeeinrichtungen – wie hier im Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach – immer wichtiger. (Foto: Veranstalter/Sascha Ditscher)   Siershahn/Westerwald. Die Berliner Pflegereformen der letzten Jahre haben die Landschaft der Altenpflege verändert. Trotz einiger Verbesserungen wie beispielsweise bei der Anerkennung von Pflegebedarf bei Demenz herrscht das Gefühl vor, dass wenig besser, aber vieles schlechter wird. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt immer weiter, dem Pflegepersonal geht wegen akuten Arbeitskräftemangels langsam die Puste aus. Vorrangig an Kostenkontrolle orientiert, verfehlt das System – trotz vieler engagierter Menschen in der Pflege – zunehmend sein Ziel, die pflegebedürftigen Menschen zu erreichen, für die es gedacht ist. Wie sehen das Vertreterinnen von Pflegeheimen und privaten Pflegediensten? Was schlagen Experten vor und was wünschen sich Betroffene und Angehörige? Darüber wollen die Friedrich-Ebert-Stiftung und das Forum Soziale Gerechtigkeit am Dienstag, 15. Mai, ab 18 Uhr bei einem „Westerwald-Dialog Sozial“ im Siershahner Bürgerhaus zum Thema „Alarm am Lebensabend - wie geht es weiter mit der Altenpflege?“ mit vielen interessierten Menschen diskutieren. Dazu sind alle Bürgerinnen eingeladen.

Zwischen Ethik, Arbeitsalltag und gesellschaftlichem Ansehen
Pflegenotstand ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. ProfessorDr. Bernhard Emunds von der Theologischen Hochschule St. Georgen und Leiter des Nell-Breuning-Instituts wird in seinem Impulsvortrag auf den Konflikt eingehen zwischen ethischen Aspekten in Pflegeberufen, der Realität des Arbeitsalltags und des gesellschaftlichen Ansehens solcher Berufe. In Kurzstatements nehmen dann David Dietz von der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, René Pydd als langjähriger Leiter eines Alten- und Pflegeheimes im Westerwaldkreis, Elke Backes von der Arbeitskammer des Saarlandes und die Landtagsabgeordnete Dr. Tanja Machalet (SPD) Stellung zu diesem Thema. Es schließt sich eine Diskussionsrunde an.

Experten aus der Region
In einer Gesprächsrunde kommen dann Pflegeexperten aus der Region zu Wort. Mitwirkende sind Henning Dills als Einrichtungsleiter des DRK-Seniorenzentrums Sonnenhof in Bad Marienberg, Sorena Kröff vom Ambulanten Pflegeteam Kleeblatt aus Goddert, Sabine Tögel vom Pflegestützpunkt Wirges-Wallmerod in Trägerschaft der EVIM sowie Wolfgang Müller als Fachlehrer an der Altenpflegeschule an der BBS in Westerburg. Der Abend wird moderiert von Brigitte Juchems, Leiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung Rheinland-Pfalz/Saarland, und Uli Schmidt als Sprecher des Forums Soziale Gerechtigkeit. In der abschließenden Diskussionsrunde mit dem Publikum können dann strittige Fragen und Kritikpunkte zur Sprache kommen.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Im Anschluss an die Diskussion wird zu einem kleinen Umtrunk/Imbiss eingeladen. Zur besseren Planbarkeit wird um Anmeldung bis spätestens 8. Mai bei der Friedrich-Ebert-Stiftung unter mainz@fes.de oder beim Forum Soziale Gerechtigkeit unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de gebeten. (PM)
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