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Nachricht vom 17.09.2010    

"Cactus" traf bei Jugendlichen ins Schwarze

Schule zuende – und was dann? Dieser Frage begegneten Schüler der Anne-Frank-Realschule plus in Montabaur jetzt auf ganz andere Art: Das Jugendtheater „Cactus“ aus Münster, konfrontierte die Jugendlichen in seinem Stück „Crossroads“ mit den Problemen junger Menschen am Scheideweg Schule-Leben-Beruf. Die Vorstellung in der Aula der Realschule war vom Forum Soziale Gerechtigkeit gemeinsam mit der Schulleitung der Realschule organisiert worden.

Was tun, wenn es mit dem Berufsleben Ernst wird? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Theaterstücks

Montabaur. Ein schmuckloser Warteraum, rechts und links Türen, dazwischen sechs Stühle, auf denen nach und nach junge Leute Platz nehmen. Es könnte die anonyme Atmosphäre des Arbeitsamtes oder aber irgendeines Flurs in irgendeinem Betonklotz irgendeines Unternehmens sein – für die sechs Menschen geht es um die gleiche Sache: Sie suchen nach einem Job, nach einer Neuorientierung in einem völlig neuen Leben nach der Schule.

Alle sechs gehören zur „Generation Praktikum“: Da ist Easy, die sich eine Karriere in einem „stylischen Klamottenladen“ erträumt, Ben will Koch lernen und läuft auch schon im entsprechenden Outfit herum. Die verklemmte Nina liebt Hip Hop, kriegt aber mangels Selbstbewusstsein kaum einen richtigen Satz zustande. Florian macht einen auf „cool“ und meint, er könne sich doch mal als Erzieher versuchen. Dave hat notgedrungen mal beim Rettungsdienst reingeschnuppert und festgestellt, dass da „richtig gut was abgeht“ und die „pflegeleichte“ Sabia will unbedingt „auf Familie machen“. Ihre Vorstellungen sind diffus und werden auch nicht durch den Druck von Eltern, Lehrern oder Praktikantenbetreuern klarer.

In der Begegnung dieser so unterschiedlichen jungen Leute, ihren Wünschen und Vorstellungen und in der Auseinandersetzung damit und ihren letztlich getroffenen Entscheidungen finden sich auch viele Schüler der Anne-Frank-Realschule plus wieder. Das zeigt sich am Applaus und auch anschließend, als die Schauspielerinnen und Schauspieler von „Cactus“ über ein Frage-Antwort-Spiel in ein reges Gespräch mit den Schülern einsteigen und deren eigene Erfahrungen mit Praktikum und Berufsberatung abfragen.



So stellt sich unter anderem heraus, dass offenbar die meisten der Schüler bereits ein Praktikum absolviert haben und eine erstaunlich große Zahl von ihnen sich vorstellen kann, den dabei kennengelernten Berufsweg auch tatsächlich einzuschlagen. Es bestätigt sich aber auch, dass mancher durch Erwartungen von Eltern, Lehrern und Arbeitgebern eher verunsichert wird und Gefahr läuft, eine Entscheidung an seinen eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten vorbei zu treffen.

Schauspielern wie Schülern hat das Ganze Spaß gemacht. „Das Stück hat mir gefallen, vor allem, weil damit auch Gefühle und Ängste von Jugendlichen gut rübergebracht wurden“, meinte beispielsweise Laura Will aus der zehnten Klasse. Judith Suermann, Darstellerin der Sabia, freute sich ebenso über die gute Resonanz wie Schulleiter Ernst G. Carstensen und die übrigen Lehrer, die mit den Schülern das Stück abschließend noch einmal im Unterricht besprechen.


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