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Nachricht vom 22.04.2018    

Regionale Produkte ins Bewusstsein rücken

In einem gemeinsamen Gespräch des Westerwälder Kreisbauernverbandes und von Bündnis90/Die Grünen sowie der Grünen Jugend in Rennerod ging es um die Struktur der Landwirtschaft im Westerwaldkreis sowie um hier hergestellten Produkte und deren regionale Vermarktung. Mit steigender Nachfrage nach regionalen Produkten durch die Konsumenten, so der Tenor, werde auch das Angebot der regionalen Erzeuger gestärkt.

Mit steigender Nachfrage nach regionalen Produkten durch die Konsumenten, so der Tenor im Gespräch von Grünen-Politikern und Bauernverband, werde auch das Angebot der regionalen Erzeuger gestärkt. (Symbolfoto: Kuriere)

Rennerod/Kreisgebiet. Die Kreisvorstände des Kreisbauernverbandes Westerwald sowie von Bündnis 90/Die Grünen im Westerwaldkreis und der Grünen Jugend Westerwald haben sich in einem gemeinsamen Gespräch über die Struktur der Landwirtschaft im Westerwaldkreis sowie die hier hergestellten Produkte und deren regionale Vermarktung ausgetauscht. Betriebsbesichtigungen des Öko-Betriebes Berghof der Familie Gros in Rennerod und des Hubertushofes der Familie Müller in Irmtraut gingen dem Gespräch voraus. Dazu liegt dem WW-Kurier eine Pressemitteilung vor.

Biologische Bewirtschaftung
Der Bio-Milch-Erzeuger Karl Martin Gros erklärte den Besuchern sein Engagement im Naturschutz und berichtete, dass 80 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen um Rennerod biologisch bewirtschaftet würden. Der Geruch des von der Familie Gros gewonnenen Kräuterheus beeindruckte die Teilnehmer. Dass dessen Geschmack war auch in der Milch wiederzufinden ist, erfuhren die Teilnehmer bei einer Milchprobe. Auf dem Hubertushof der Familie Matthias Müller in Irmtraut werden die Milchkühe in einem sehr geräumigen und tiergerechten Laufstall gehalten. Unter anderem sorgen Kuhbürsten für einen hohen Tierkomfort. In dem Betrieb wird derzeit der Generationenwechsel eingeleitet; Tochter Carolin hat das Studium der Tiermedizin abgeschlossen und ist Mitunternehmerin in dem landwirtschaftlichen Betrieb.

Über 25 Prozent ökologisch bewirtschaftete Flächen

„Die Landwirte im Westerwaldkreis führen unternehmerisch ausgerichtete Betriebe unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Belange“, betonte Kreisvorsitzender Heribert Metternich vom Bauernverband im Gespräch. Er verwies darauf, dass der Westerwaldkreis als Grünlandregion über eine hervorragende Struktur bei den Milch und Rindfleisch erzeugenden Betrieben habe. Zugleich sei der Westerwaldkreis mit 2.000 Hektar Vertragsnaturschutzflächen und mehr als 25 Prozent ökologisch bewirtschafteter Flächen an der Landwirtschaftsfläche landesweit an der Spitze. Auch wenn der Anteil der ökologischen Landwirtschaft im Westerwald bereits wesentlich höher ist als im Bundesdurchschnitt, würden die Grünen eine noch stärkere Ausrichtung dahin begrüßen.



Unternehmerischen Risiken bei Umstellung auf Ökolandwirtschaft
Im Gespräch wurde erörtert, dass die Umstellung auf Ökolandwirtschaft mit unternehmerischen Risiken verbunden ist. Die Flächenverfügbarkeit und -struktur sowie unternehmerische Einschätzungen der Betriebsleiter seien entscheidend dafür, ob landwirtschaftliche Betriebe konventionell oder ökologisch geführt würden. Zudem müsse das Vertrauen in eine nachhaltige Förderung der Umstellung und eine verlässliche Produktvermarktung gegeben sein. Die Grünen versprachen, sich auch weiterhin für eine Förderung der ökologischen Landwirtschaft stark zu machen. Ina von Dreusche, Sprecherin der Grünen, wünschte sich, dass die Vermarktung regionaler Produkte noch stärker in das Bewusstsein der Verbraucher rücke. Die Gesprächspartner stellten fest, dass es im Westerwaldkreis etliche direkt vermarktende Landwirtschaftsbetriebe gebe, diese jedoch oft nur über ein eingeschränktes Produktangebot wie Rindfleisch, Kartoffeln oder Eier verfügten.

Regionale Nachfrage stärkt Erzeuger
„Die Vermarktung außerhalb von großen Ballungsgebieten ist schwierig“, erläuterte der Bauernvorsitzende Heribert Metternich. „Zudem ist die Vermarktung von hier erzeugten Produkten wie Milch oder Fleisch deutlich aufwändiger als beispielsweise von Obst und Gemüse, da Milch und Fleisch zunächst verarbeitet und dann gekühlt werden müssen.“
Da dies sehr aufwändig sei, würden die hier erzeugten Produkte weit überwiegend zur Weiterverarbeitung an Molkereien und Schlachthöfe außerhalb des Westerwaldkreises geliefert. Bauernverband und Grüne waren sich einig darin, dass mit einer steigenden Nachfrage nach regionalen Produkten durch die Konsumenten auch das Angebot der regionalen Erzeuger gestärkt würde. Nach dem guten und vertrauensbildenden Gespräch zeigten sich beide Kreisvorstände interessiert daran, den begonnenen Dialog mit einem weiteren Treffen zum Thema Naturschutz und Landwirtschaft fortzusetzen. (PM)


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