Werbung

Nachricht vom 20.03.2018    

Landrat kritisiert Reform des Kommunalen Finanzausgleichs

Landrat Achim Schwickert bezeichnete die Reform des Landesfinanzausgleichsgesetzes in der letzten Kreistagssitzung als „massiven und heftigen Eingriff in die Zukunftsentwicklung des ländlichen Raumes“. Durch das Gesetz erhält der Kreis in diesem Jahr rund 3 Millionen Euro weniger vom Land, ab 2019 sind es dauerhaft 7,3 Millionen Euro weniger.

Landrat Achim Schwickert kritisierte im Kreistag den Kommunalen Finanzausgleich. (Foto: Pressestelle Westerwaldkreis)

Montabaur. Landrat Achim Schwickert nahm seinen Bericht über wichtige Angelegenheiten des Landkreises in der jüngsten Kreistagssitzung zum Anlass, die Kreistagsmitglieder und anwesenden Ortsbürgermeister über die geplante Änderung des Landesfinanzausgleichsgesetzes zu informieren. Kernbotschaft der Reform ist: „Es gibt kein zusätzliches Geld für die Kommunen, es wird nur anders verteilt!“

Dauerhaft 7,3 Millionen Euro weniger für den Kreis
„Dadurch erfahren vorrangig die kreisfreien Städte eine Stärkung, für Kommunen mit besonders hohen Soziallasten wird eine Schlüsselzuweisung C 3 eingeführt. Insgesamt handelt es sich um eine Verkomplizierung des Finanzausgleichs“, so Landrat Schwickert weiter. Seitens des Landes werde betont, dass die anstehende Änderung zumindest für das laufende Jahr keine Verschlechterung für die betroffenen Kommunen bringen soll. Nachdem landesseitig aber nun die ersten Zahlen genannt und einzelne Berechnungsmodelle veröffentlicht wurden, stellt sich die Situation anders dar: Im laufenden Jahr 2018 würde der Westerwaldkreis bereits rund 3 Millionen Euro weniger an Landesmitteln erhalten. Ab 2019 hätte der Landkreis sogar jährlich und damit dauerhaft 7,3 Mio. Euro weniger. Bezieht man die Westerwälder Orts- und Verbandsgemeinden mit ein, sind es sogar insgesamt 7,8 Mio. Euro weniger. Mit dieser Schlechterstellung ist der Westerwaldkreis – neben dem Landkreis Mainz-Bingen – landesweit Spitzenreiter.



Resolution der kommunalen Spitzenverbände
Dass die kritische Haltung zu dem geplanten Gesetz von vielen Kommunen geteilt wird, zeigt eine gemeinsame Resolution aller kommunalen Spitzenverbände, den vorliegenden Gesetzentwurf in seiner Gänze abzulehnen. Schwickerts Amtsvorgänger, der verstorbene Landrat Peter Paul Weinert, habe ihm mit auf den Weg gegeben: „Pass auf unsere Dörfer auf!“ Schwickert will dies weiter versuchen, „aber mit diesen Vorzeichen wird das leider immer schwerer.“ Und weiter: „Es heißt seitens des Landes immer, man sei im Dialog - mit mir hat seitens des Landes noch niemand über die Thematik gesprochen“, zeigt sich Landrat Schwickert verärgert und macht klar: „Das ist ein sehr massiver und heftiger Eingriff in die Zukunftsentwicklung des ländlichen Raumes. Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt und das Gesetz ist ja noch nicht beschlossen, aber ich hoffe an dieser Stelle auf die Unterstützung und den Einsatz der lokalen Landtagsabgeordneten, die sich hoffentlich für ihre Region stark machen werden.“ (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


CDU nominiert Ulf Ludwig als Kandidat für Bürgermeisterwahl in Wallmerod

Wallmerod. Im Falle seiner Wiederwahl wäre es bereits die dritte Amtszeit in seiner Heimatgemeinde. Ulf Ludwig führt auch ...

Anhaltender Doppelbau im Glasfasernetz: Rheinland-Pfalz ohne effektive Gegenmaßnahmen

Mainz. "Im April 2023 haben wir das Problem des ineffizienten Doppelbaus im Glasfasernetz aufgegriffen, bei dem zwei Unternehmen ...

SPD nominiert Raimund Scharwat als Kandidat für Bürgermeisterwahl in Rennerod

Rennerod. Erklärtes Ziel ist es, mit frischem Wind die neuen Themen im zukünftigen Stadtrat anzugehen. Dazu brachten insbesondere ...

Freie Wähler nominieren Carmen Diedenhoven als Kandidatin für Bürgermeisterwahl in Niederelbert

Niederelbert. Mit einem Mix von jüngeren Kandidaten sowie erfahrenen langjährigen Gemeinderatsmitgliedern, bei einer großen ...

Netzwerktreffen von Senioren Union und Junger Union: Gegen das Phänomen "Einsamkeit"

Westerwaldkreis. Nach der Begrüßung erklärte Paula Maria Maaß, stellvertretende Kreisvorsitzende der Westerwälder Senioren ...

Rechtsmotivierte Straftaten im Westerwaldkreis um fast 60 Prozent zugenommen

Westerwaldkreis. Aus dieser geht hervor, dass politisch motivierte Straftaten im Westerwaldkreis im Vergleich zum Vorjahr ...

Weitere Artikel


„Mondscheinseminar“ über Volkskrankheit Arthrose

Hachenburg. Der Vortragssaal im Hachenburger Schloss war prall gefüllt: rund 180 Besucher hatten sich zum ersten „Mondscheinseminar“ ...

IHK Koblenz unterstützt Aktion „Heimat shoppen“

Koblenz. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal an der bundesweiten IHK-Aktion ...

Abschied in Gemünden: „Vom Herrschen und Dienen“

Gemünden. Nach 15 Jahren hat Pfarrer Dr. Axel Wengenroth Abschied von der Evangelischen Kirchengemeinde Gemünden genommen. ...

Wallmeroder Wehren üben den Ernstfall

Wallmerod. „Brand bei der Firma Heep in Hundsangen.“ So lautete die Kurzbeschreibung der Einsatzlage zur Alarmübung der der ...

Kreis schreibt Nahverkehrsplan fort

Montabaur. Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung die Fortschreibung des Nahverkehrsplans beschlossen. Wie die Historie ...

Sparkasse Westerwald-Sieg fördert Deutsches Sportabzeichen

Hachenburg. Als sinnvolle Freizeitgestaltung stabilisiert der Vereinssport die Gesellschaft durch die Förderung von Kindern ...

Werbung