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Nachricht vom 05.10.2017    

In der Kunsthalle: Alexandra Lehmler - "sans mots"

Es ist hörbar eine Herzensangelegenheit: Das Enjoy Jazz Festival gab der Mannheimer Saxofonistin Alexandra Lehmler die Möglichkeit, eine Wunschformation zusammenzustellen, und „sans mots“, die neue CD, ist das klingende Resultat: ein paritätisch besetztes, deutsch-französisches Quartett mit dem Vibraphonisten Franck Tortiller und dem Schlagzeuger Patrice Héral, sowie Alexandra Lehmler an den Saxofonen, dem Kontrabassisten Matthias Debus, ihrem Partner auch abseits der Bühne.

Alexandra Lehmler. Foto: F. Schindelbeck

Montabaur. Alexandra Lehmler, geboren 1979 in Bad Ems an der Lahn, ausgebildet in Mannheim, Stuttgart und Paris, Trägerin des Jazzpreis Baden-Württemberg 2014 und Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg, ist eine der Vorzeigemusikerinnen der deutschen Szene. Eine brillante Überzeugungstäterin mit dem Hang zum Besonderen, die eine sehr persönliche Balance zwischen Leidenschaft und Ausdruckswillen einerseits und der Sinnlichkeit von Groove und Melodie anstrebt.

Seit langem schaut sie sich bei dieser Suche immer wieder jenseits der Grenze zu Frankreich um, wo die Jazzszene weitaus stärker von traditionellen Musikformen aus den Regionen sowie durch die Zuwanderung aus den ehemaligen Kolonien und die Globalisierung geprägt ist. Hier findet die Saxofonistin, die ebenso selbstverständlich den Karawanenklang des Sopransaxofons nutzt wie den flexiblen Biss des Altsaxofons oder das satte Röhren des Baritonsaxofons, viele Musiker, die ihren offensiven Zugang teilen. Ihrem Spiel kommt das zugute: Selbstverständlich und selbstbewusst verwendet sie Motive aus der Weltmusik und bewegt sich mit gleicher Überzeugung in minimalistischen oder elektrifizierten Klanglandschaften, die auch einmal düster und rockig werden können, dreckig und derb. Eine Frage nicht von Stilen, nicht des Styles. Eine Frage des Stils, und davon hat sie reichlich.

Mit dem neuen Quartett kommt sie dieser Idealvorstellung einer polystilistischen Offenheit schon sehr nahe, und daran haben die beiden französischen Musiker ihren Anteil:

Während Patrice Héral am Schlagzeug die Grenzen zwischen Groove und Swing auflöst, das eine mal den Backbeat rocken lässt und an anderer Stelle in einen eleganten Swing verfällt, der sich auch von ungeraden Taktarten nicht aus dem Konzept bringen lässt und zwischendurch als Vokalkünstler am Digitaldelay eine erdige Note einbringt, verflüssigt der Glockenklang von Franck Tortillers Umgang mit dem Vibraphon die harmonischen Räume und öffnet ungeahnte Räume für Lehmlers Spiel mit den Potentialen der Melodie.



Matthias Debus vervollständigt das Quartett. Debus wuchs im schönen Speyer auf. Nach prägenden Jahren im Speyrer Domchor brach er aus und gründete seine erste Rockband und wenig später auch eine Funkformation für die er schon in jungen Jahren komponierte und arrangierte und mit der er 1999 den Bandpreis „Rockbuster“ gewinnt. Spielte aber zum Beispiel auch im Jugendjazzorchester Rheinland-Pfalz. Debus tourte mit der „Neuen Philharmonie Frankfurt“ und Ian Anderson und mit vielen anderen Formationen, überwiegend aus dem Jazzbereich, im In- und Ausland.

Jazz ist Personenmusik, und „sans mots“ ist ein Spiegel der musikalischen Persönlichkeit von Alexandra Lehmler: feurig, energisch, wandlungsfähig, mit vollem Herzen gebunden an die Sinnlichkeit von Groove und Melodie und auf eine sehr zeitgenössische Art zeitlos.

Tickets kosten: Erwachsene 20 Euro, Kinder und Jugendliche 15 Euro. Einlass ab 18.30 Uhr.

Die Kunsthalle finden Sie in der Paehlerstraße 2, 56410 Montabaur. Parken frei ab 17 Uhr auf allen öffentlichen Parkplätzen

Reservierungen ab sofort unter skrebutis@t-online.de oder telefonisch 02602-4523. (PM)


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