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Nachricht vom 14.08.2017    

Inklusion und wirtschaftlicher Erfolg passen gut zusammen

Inklusionsfirmen (bisher Integrationsfirmen) wie die Wäscherei Delfin in Hachenburg sind ein wichtiger Baustein bei der Integration von Menschen mit einem Handicap in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Landesbehindertenbeauftragter Matthias Rösch besuchte jetzt auf Einladung des Forums Soziale Gerechtigkeit das Unternehmen im Rahmen seiner Sommerreise zum Thema „inklusiv arbeiten“.

Freuen sich gemeinsam über den wirtschaftlichen Erfolg der als Inklusionsfirma betriebenen Wäscherei Delfin in Hachenburg (v.r.): Helena Schuck, Charly Röttig, Antonio Pecere (Mitarbeiter von Delfin) Erhard Hauptmann, Uli Schmidt. Vorne Matthias Rösch. Foto: privat

Hachenburg. Da es für Menschen mit Behinderungen noch immer auch in dieser Region zu viele Barrieren gibt, seien solche Mutmacher nötig, die bis zur Hälfte ihrer Belegschaft aus Beschäftigten mit einem Handicap bestehen, meinte der Gast aus Mainz.

Rösch bemängelte, dass landesweit - aber auch im Westerwald - noch zu viele beschäftigungspflichtige Privatunternehmen ab 20 Beschäftigten keine einzige Stelle mit einem schwerbehinderten Menschen besetzen. „Dass es auch anders geht, zeigen Unternehmen wie Opel in Kaiserslautern mit einer Quote von 14 Prozent“, so der Landesbehindertenbeauftragte. Für Menschen mit einer Behinderung sei es nach wie vor wesentlich schwieriger einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden wie für Arbeitssuchende ohne ein Handicap.

Der Gast aus der Landeshauptstadt wurde begrüßt von Erhard Hauptmann als Geschäftsführer der Hachenburger Service Gesellschaft (HSG); zu der auch die Wäscherei Delfin gehört. Hier sei jeder Tag spannend, aber der Betrieb arbeite wirtschaftlich erfolgreich, obwohl er voll im Wettbewerb stehe. „Wir bekommen keine öffentlichen Zuschüsse, sondern aus Landesmitteln werden uns nur die Minderleistung unserer 22 Leute mit einer Behinderung und der zusätzliche Betreuungsaufwand ausgeglichen. Ein Leistungsumfang, den jeder Arbeitgeber bei entsprechender Einstellung von Beeinträchtigen in Anspruch nehmen kann“, so der Chef des insgesamt 37 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zählenden Betriebes. Dies bestätigte auch Helena Schuck, die als Geschäftsführerin der „Schwester“ GFB (Gesellschaft für Behindertenarbeit) dabei war. „250 Kunden vom Altenheim bis zur Gastronomie sind mit der Arbeit im Delfin zufrieden“, stellte sie anerkennend fest.



Zuvor hatte Hachenburgs Stadbürgermeister Charly Röttig die Gäste begrüßt und darauf hingewiesen, dass die Politik für Menschen mit Behinderung für die Löwenstadt wichtig sei. „Die barrierefreie Gestaltung des alten Marktes ist dafür ein Beleg“, so der scheidende Stadtchef. Er bat darum, bei der Beschäftigung von Behinderten auch deren Ausbildung nicht zu vergessen und hierfür bessere Möglichkeiten zu schaffen.

Bei einem Betriebsrundgang und vielen Gesprächen konnten sich die Gäste dann davon überzeugen, wie die Inklusion von Beschäftigten mit und ohne Behinderung gelebt wird. Bestaunt wurde ein neues Wäsche-Sortiersystem, das spürbar vom Integrationsamt gefördert wurde. Dabei lobte Uli Schmidt als Sprecher des Forums Soziale Gerechtigkeit die positive Umsatzentwicklung des Unternehmens: „Wenn sich seit 2012 der Umsatz ohne Einsatz zusätzlicher Maschinen und Personal deutlich erhöht hat, ist das ein Bestätigung dafür, dass inklusive Arbeit im Betrieb auch effektiv sein kann“, so das Kreistagsmitglied.
(PM Uli Schmidt)


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