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Nachricht vom 27.06.2017    

Das b-05-Gelände ist ein Juwel auf der Montabaurer Höhe

Nach der Wiederaufnahme des Kulturbetriebes des b-05 bei Horressen im Mai dieses Jahres führte am Wochenende eine Wanderung rund um die Natur über die Flächen des ehemaligen Munitionsdepots, zu dem der Verein b-05 mit seinem Kooperationspartner für Naturschutz die Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg und dem Zweckverband Naturpark Nassau eingeladen hatte.

Biologische Exkursion auf dem b-05-Gelände. Fotos: Klaus-Dieter Häring

Montabaur-Horressen. Das ehemalige Munitionsdepot wurde zu einem Kleinod in Sachen Naturschutz. Seltene Pflanzen erobern immer mehr das Gelände am Rande von Montabaur das dazu noch im Herzen des Naturschutzgebietes liegt.

Trotz regnerischem Wetter vor Beginn der Veranstaltung fanden sich hierzu über vierzig interessierte Teilnehmer vor den Toren des b-05 auf der Montabaurer Höhe ein. Unter Ihnen auch Dieter Schughardt-Scheyer, der die Anwesenden im Namen des Kulturvereins begrüßte und zugleich die beiden Referenten der Wanderung Philipp Schiefenhövel von der Masgeik-Stiftung und Johannes Zühlke von der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie in Rheinland-Pfalz (GNOR) vorstellte. Im Fokus der Wanderung über das 11,6 Hektar große Gelände standen die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten.

Tiere wie auch Pflanzen in diesem Gebiet hatte ein Expertenteam in den vergangenen zwei Jahren erfasst und auf Grund des Vorkommens zahlreicher Seltenheiten für den Westerwald ein Pflegekonzept für das b-05 entwickelt, mit dem die seltenen Tiere und Pflanzen erhalten und gefördert werden sollen. So konnten bereits wenige Schritte hinter dem Eingangstor das Gefleckte Knabenkraut und die Grünliche Waldhyazinthe, zwei von vier Orchideenarten im b-05 gezeigt werden. Am Beispiel des Kleinen Wintergrüns, das feuchte, leicht saure Waldböden an schattigen Standorten meist in Kiefern- oder Fichtenwäldern bevorzugt, erläuterte Philipp Schiefenhövel die angedachten Freistellungsmaßnahmen entlang der asphaltierten Wege im b-05 um weitere solche vergleichbaren Strukturen zu schaffen. Auch die stark verbuschte Magerwiese im nördlichen Teil auf der ehemals deutsch-militärisch genutzten Seite soll durch 15 Ziegen abgefressen und die eindringenden Gebüsche und Bäume entfernt werden um Arten, wie der Blutwurz, der Grünlichen Waldhyazinthe oder der Wiesen-Glockenblume, die Johannes Zühlke aufzeigte, wieder mehr Lebensraum zu geben.



Die höchste ökologische Wertigkeit erhält das Gebiet jedoch durch die Wiesen- und Heideflächen im Süden, dem ehemals amerikanischen Teil. Hier haben sich durch die militärische Nutzung seltene Pflanzenarten, wie die Besen- und Glockenheide oder das Quendel-Kreuzblühmchen erhalten können, die im gesamten Westerwald nur noch an wenigen vereinzelten Standorten vorkommen. Gebunden an diese Pflanzenvielfalt findet man auch in der Tierwelt Seltenheiten, wie den Argusbläuling oder die beiden Wachtelweizen- und Baldrian-Scheckenfalter, die im b-05 in großen Populationen vorkommen und den Teilnehmern der Wanderung demonstriert wurden. Auf Grund der hohen Trittempfindlichkeit der Pflanzenarten der Heide ist ein Betreten der Flächen dringlichst zu vermeiden, was durch die gute Erschließung mit breiten Asphaltstraßen im b-05 aber auch ohne Schwierigkeiten zu realisieren ist.

In den nächsten zehn Jahren sollen viele Naturschutzmaßnahmen im b-05 in Höhe von etwa 70000 Euro umgesetzt werden. Hierdurch gleicht der Kulturverein seinem Eingriff in die Natur aus. Der überwiegende Teil der Maßnahmen wird von der Stadt Montabaur getragen, um über ein Ökokonto Eingriffe an anderer Stelle der Stadt ausgleichen zu können. Während einige der ehemaligen Bunker vom Kulturverein b-05 genutzt werden, sind zwei dieser stillgelegten Bunker als Rückzugsorte für Tierarten wie Fledermäuse, Fuchs, Dachs oder Feuersalamander gedacht.

Begeistert von den vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten kehrte die Gruppe am Ende im Cafe des b-05 ein um den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen und weiteren Gesprächen rund um das b-05 diesem Juwel auf der Montabaurer Höhe ausklingen zu lassen. kdh


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