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Nachricht vom 29.04.2017    

Schöne neue Welt?

Früher Sippe. Dann Kleinfamilie. Jetzt Einzelkämpfer. Verliert den Mensch schleichend seine Bindungsfähigkeit, die ihm in der Evolution sein Überleben gesichert hat? Sind wir auf dem Weg, uns Freunde, Liebespartner und Kümmerer selbst zu basteln? Gewinnspiel: Schöne neue Welt. Link am Ende des Textes.

Foto: Stiftung-Pflegezukunft-gestalten

Region. „Früher gab’s keine Chatrooms, Internet-Datings, keine PlayStation, DVDs, zig Fernsehprogramme und so weiter. Früher hatte man Freunde. Und wenn man, allerspätestens mit 25, seine große Liebe gefunden hat, dann hat man geheiratet und ist zusammen geblieben. Für immer.“

Ja, ja, früher war immer alles besser. Aber irgendwie hängt sie den meisten doch noch ein bisschen nach: die Idee von Freundschaft und Liebe. Von Vertrautheit und Verlässlichkeit. Davon, der oder die Wichtigste für einen anderen Menschen zu sein. Mit eingeschlossen war damit immer die Idee, dass man für einander da ist. In guten wie in schlechten Zeiten.

„Eine echte Frau habe ich nicht gefunden“
Ein Blick in die Glaskugel zeigt: Die Idee ist geblieben, allein: Die Besetzung scheint sich zu ändern. Schleichend, aber unübersehbar. Völlig durchgeknallt schien uns noch die Meldung der Süddeutschen Zeitung im Mai 2010. Da hatte ein – natürlich! – Japaner eine Computerfigur geheiratet. Nene Anegasaki hieß die Auserkorene und war direkt aus LovePlus, dem Computerspiel einer tragbaren Nintendo-Konsole, aus der Virtualität aus- und in das Leben des Verliebten eingebrochen. Und dann ein Hochzeit mit allen Schikanen – Kirche, Priester und natürlich vielen Gästen (auch virtuellen).

Ein Chinese – klar – ging da noch weiter, wie Medien in diesem Frühjahr berichteten. Während die Braut des Japaners sich noch im Viereck des Bildschirms (und natürlich in seinem Herzen) bewegte, hat besagter Chinese, ein Ingenieur und Experte für künstliche Intelligenz, seine Traumfrau kurzerhand selbst gebastelt und ist dabei, sie für den ganz realen Hausgebrauch upzugraden. Dann kann sie auch einkaufen und putzen!

Virtuell – real – ganz egal!
Das alles lässt doch optimistisch in die Zukunft blicken. Wir basteln uns unsere Lebenspartner selbst. Endlich ist der Rat: „Dein Traummann/deine Traumfrau muss erst noch gebacken werden“ eine echte Empfehlung und kein abgedrehter Spruch. Klar, im Moment muss man noch ziemlich gut programmieren können, um seinen Traumpartner zu digitalisieren. Aber das ist alles nur noch eine Frage der Zeit. Ein paar Monate, ein paar Jahre noch, dann kann das jeder. Dafür muss man dann noch nicht einmal mehr schreiben können, denn Facebook hat bis dahin längst perfektioniert, was im Moment noch im Entwurfsstadium ist: die Umwandlung von Gedanken in Schrift.



Ein Zittern in den grauen Zellen
Schöne neue Welt – wir sind schon mittendrin. Kinder müssen nicht mehr – wie steinzeitlich ist das denn??? – mit anderen Kindern ihre Spiele selbst erfinden, um Spaß zu haben. Nein. Knopfdruck genügt und die Bespaßung via Virtualität kann beginnen. Und eines ist eh klar: Unser Gehirn macht da keinen Unterschied: virtuell – real – ganz egal! Wichtig ist, in welchem Gehirnsegment die grauen Zellen erregt werden – nicht wie.

Deswegen werden auch Pflegeroboter einmal „vom Verbraucher sehr gut angenommen“ – wie Marketingexperten sagen könnten. Denn die werden – auch das ist nur eine Frage der Zeit – im Prinzip alles können, was reale Menschen mit Pflegeausbildung auch können, umlagern, Tabletten anreichen, waschen. Sogar bespaßen wie die Robbe Paro. Und aus der Neurowissenschaft wissen wir ja: virtuell – real – ganz egal! Emotion ist nichts als eine Erregung bestimmter Hirnareale, ein kleines Zittern in den grauen Zellen. Egal, was die Ursache dafür ist. Viel Spaß in der schönen neuen Welt.

Hier geht’s zum Gewinnspiel, bei dem Sie 1.000 Euro gewinnen können.



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